"....."
Jemand spricht
~.....~ Jemand denkt
"Love, komm
sofort hierher" , schrie Hitomi. Love hatte mal wieder eine
ihrer neuesten Erfindungen einfach herumliegen lassen. Und als diese
nach kurzer Zeit die Treppe hinunter kam, erfasste sie augenblicklich
die Lage. Sie hatte an einer neuen Rauchbombe gearbeitet, die alles
mit dem sie in Berührung kommt rot färben sollte. Es war
ihr zu langweilig geworden immer nur normale Rauchbomben zu basteln
und sie fand, dass Toshi die Farbe rot gut stehen würde. Hitomi
stand sie allerdings auch nicht schlecht. "Wie oft soll ich dir
noch sagen, dass du deine Sachen nicht einfach so rumliegen lassen
sollst. Wenn Toshi jemals eine deiner Erfindungen sieht, wird er
seine Schlüsse daraus ziehen." "Es tut mir Leid. Ich
wollte nur ganz schnell etwas aus meinem Zimmer holen. Und Toshi ist
manchmal so blöd, der würde es bestimmt nicht merken.
Außerdem seid ihr verlobt und er würde nie etwas
schlechtes von dir denken." "Das mag ja sein, aber wir
müssen vorsichtig sein. Je näher wir unserem Ziel kommen,
desto gefährlicher wird es. Und deshalb räum jetzt bitte
die Sachen hier weg und dann kümmere dich um Toshi. Wir wollten
essen gehen, aber jetzt muss ich mich umziehen. Und pass auf, dass er
diesen Raum nicht betritt, denn mir fällt keine plausible
Erklärung für das rote Sofa und die Tapete ein. Ganz
abgesehen von den ganzen anderen Dingen." "Ist ja schon
gut. Ich erzähle deinem Schatz, dass er sich noch etwas gedulden
muss, weil du dich gerade umziehst und dass er im Cafe warten soll.
Er weiß ja, wie lange du immer brauchst." "Sei ruhig,
und mach dich an die Arbeit. Sonst nehme ich mir mal ein bisschen
Zeit für dich."
"Oh, hallo
Toshi!" "Hey, Love!" "Hitomi braucht noch
ein bisschen. Du sollst hier warten. Darf ich dir solange einen
Kaffee anbieten?" "Normalerweise gerne, aber ich muss
gleich wieder weg. Ich wollte eigentlich nur kurz zu Hitomi und
unsere Verabredung absagen." "Das wird sie aber gar nicht
gerne hören. Da kannst du dich aber auf etwas gefasst machen. Am
Besten gehst du einfach und ich sag ihr Bescheid. Anscheinend hast du
es eilig und eine Standpauke von Hitomi dürfte seine Zeit
brauchen." "Danke Love. Es ist wirklich wichtig. Wir haben
nämlich mal wieder eine Ankündigung von den Katzen
bekommen." "Wirklich?? Wann denn??" "Erst vor
einer Stunde. Und jetzt muss ich auch gehen, sonst komm ich zu spät.
Bis dann und nochmals danke."
"Hitomi? Hast du eine
Ankündigung herausgeschickt?" "Nein, wieso auch? Wir
wissen doch noch gar nicht ob es noch Objekte von Vater in der Nähe
gibt." "Toshi war jedenfalls gerade da und hat euer Date
abgesagt..."
"Was hat er getan???" "Lass mich
doch erst einmal ausreden. Er meinte vor einer Stunde hätten die
Katzen eine Ankündigung geschickt. Sie wollen heute Abend etwas
stehlen." "Aber wie ist das möglich? Wahrscheinlich
hat sein Chef ihm nur Überstunden aufgedrückt und er hat
nach einer Ausrede gesucht." "Das könnte sein. Doch
meinst du wirklich, dass Toshi so etwas als Ausrede benutzen würde?
Ist es nicht wahrscheinlicher, dass sie zurück ist?" "Das
glaube ich nicht. Sie hätte uns doch sicher direkt darüber
informiert, dass sie wiederkommt und selbst wenn nicht, dann würde
sie niemals alleine eine Aktion versuchen." "Vielleicht war
es sehr dringend und sie kommt gleich und sagt uns Bescheid."
"Es wäre möglich, aber ich würde es nicht als
sehr wahrscheinlich einschätzen. Trotzdem sollten wir uns
umziehen und mal nachsehen, was dort los ist." "Ja, das
wird wohl das Beste sein."
Zu dieser Zeit war Toshi schon
am Ort des Geschehens. "Beeilt euch, Leute es ist schon halb
neun. Wir haben nur noch eine halbe Stunde." ~ Die Katzen haben
so lange nichts mehr von sich hören lassen. Warum fangen sie
jetzt wieder an zu stehlen? Ich verstehe das einfach nicht, aber sie
waren ja noch nie gewöhnliche Diebinnen. ~
"Bewacht alle
Eingänge. Heute werden wir die Katzen fangen. Haltet eure
Gasmasken bereit und erinnert euch daran was ihr im Training gelernt
habt. Wir haben uns das ganze letzte Jahr auf diesen Moment
vorbereitet und jetzt wo er da ist, darf nichts schief gehen."
"Jawohl!" ~ Ich habe geahnt das sie zurückkommen
würden. Mein Chef meinte sie hätten jetzt genug geklaut und
wären reich genug, doch ich habe noch nie geglaubt, dass ihre
Motive so simpel waren. Meine Vermutungen scheinen sich zu bestätigen
und das harte Training wird nicht umsonst gewesen sein. Wir werden
sie fangen und dann werde ich Gewissheit haben. ~
"Hast
du irgend jemanden gesehen, Love ?" "Nein, niemanden.
Vielleicht verwendet ja nur jemand unseren Namen." "Das
kann sein, aber auch dann müssen wir eingreifen. Wir können
nicht zulassen, dass man unseren Namen beschmutzt." "Wer
weiß, wenn Toshi diese Leute fängt und sie für die
richtigen Katzen hält, vielleicht heiratet ihr ja dann schon
bald. Andererseits hättet ihr, glaube ich, sowieso bald
geheiratet. Toshi hatte sich damit abgefunden die Katzen nicht zu
schnappen." "Das spielt doch jetzt keine Rolle. Erst einmal
sollten wir herausfinden, was gestohlen werden soll. Vielleicht
steckt ja doch sie dahinter." "Okay, aber wie willst du das
machen?" "Wir haben noch eine halbe Stunde, ich denke das
reicht für meinen Plan."
"Detektiv
Uzumi, da wünscht jemand sie zu sprechen." "Wer ist es
denn? Ich habe im Moment nicht viel Zeit." "Dann solltest
du dir Zeit nehmen. Warum hast du einfach unser Date abgesagt?..."
"Entschuldigen sie Detektiv, aber diese junge Dame ist einfach
an uns vorbeigerauscht. Wir konnten sie nicht aufhalten." "Ist
schon gut. Ich glaube in diesem Zustand ist sie unaufhaltsam."
"Was meinst du mit diesem Zustand? In der letzten Zeit hattest
du zu viel zu tun. Und jetzt, wo wir endlich mal wieder ausgehen
wollten, sagst du einfach ab. Ich will eine Erklärung."
"Würden sie uns bitte einen Augenblick allein lassen?"
"Natürlich." "Ich habe deiner Schwester doch
schon gesagt, dass die Katzen wieder aufgetaucht sind. Hat sie dir
das nicht gesagt?" "Doch natürlich, aber glaubst du
wirklich, dass ich dir das abnehme? Für wie blöd hältst
du mich?" "Ich kann es doch auch kaum
glauben, aber es
ist die Wahrheit. Diese Karte haben sie heute geschickt. Sie haben es
auf den Stern der Seine abgesehen, ein wertvolles Kollier aus dem
18.Jahrhundert." Hitomi begann zu lächeln. Natürlich
ahnte Toshi nicht, was es mit diesem Lächeln auf sich hatte und
so deutete er es als Zeichen der Vergebung. Und wie um diese
Vermutung zu bestätigen schloss Hitomi um keinen Verdacht zu
erregen diesem Lächeln eine Entschuldigung an. "Es tut mir
Leid Toshi, aber wir waren so lange schon nicht mehr zusammen aus.
Und ich konnte ja nicht ahnen, dass die Katzen plötzlich wieder
auftauchen. Ich werde jetzt nach Hause gehen und du rufst mich an,
wenn du fertig bist. Aber ich warne dich, wenn du noch einmal
absagst, verzeihe ich dir nicht mehr." "Okay. Bis bald."
"Tschau!" Hitomi gab ihm einen flüchtigen Kuss und
spazierte gelassen, wie es schien aus dem Gebäude heraus. Doch
gelassen war sie bei weitem nicht. Es waren nur noch knappe zehn
Minuten bis zum ankündigten Zeitpunkt. Und entweder war sie
wieder da oder die Karte war eine gute Fälschung. Sie hoffte,
dass letzteres der Fall sein sollte. Denn sie hatte die Bemühungen
von Toshi verfolgt und das was sie gerade eben gesehen hatte,
bestätigte nur ihre Vermutungen, dass es diesmal sehr schwierig
werden würde Toshi zu überlisten. Auch wenn man die
Vorsichtsmaßnahmen kannte. Und sie kannte sie sicherlich nicht.
Was sollte das alles. Sonst war sie doch immer so vorsichtig
gewesen.
Toshi hatte indes ganz andere Probleme. Nicht etwa
mit den Vorsichtsmaßnahmen, nein, mit etwas völlig
anderem. ~ Da versteh doch einer die Frauen. Erst stürmt sie
hier wutentbrannt herein und ich mache mich auf eine gewaltige
Standpauke gefasst und kurz darauf ist sie, nachdem ich ihr kurz
alles erklärt habe, zahm wie ein Lamm. Dabei hatte Love es ihr
doch erzählt. Nun ja, vielleicht hörte sich das wirklich
etwas unwahrscheinlich an. Was solls, ich muss mich jetzt auf meine
Arbeit konzentrieren. Heute werde ich die Katzen schnappen und dann
werden wir heiraten. Dann sehen wir uns jeden Tag und sie wird froh
sein, wenn sie mich einmal los ist :)~
"Und, was hast du
herausgefunden, Hitomi?" "Die Diebe sind hinter dem Stern
der Seine her. Die Karte ist entweder eine tolle Fälschung oder
echt. Und die Sicherheitsvorkehrungen so streng wie erwartet, obwohl
ich mit Leichtigkeit an den Wachen vorbeigekommen bin." "Du
denkst also, dass sie dahinter steckt?" "Ja, ich habe keine
andere Erklärung." "Keine andere Erklärung
wofür?" Hitomi und Love wendeten blitzartig ihre Köpfe.
Direkt hinter ihnen stand ihre Schwester. Nami hatte sich nicht
verändert. Doch sowohl Hitomi wie auch Love konnten kaum
glauben, dass sie es war. "Du bist wieder hier?" "Sieht
ganz danach aus, Love, oder? Euch beide kann man aber auch nicht
alleine lassen." "Es ist also wahr, du hast diese Nachricht
geschickt. Warum hast du uns nicht benachrichtigt? Wie willst du das
alleine schaffen?", fragte Hitomi verstört. Nie hätte
sie erwartet Nami unter diesen Umständen wieder zu sehen. Auch
Love war nicht minder geschockt. Doch ihr war an dem was ihre
Schwester gesagt hatte etwas aufgefallen. "Was meinst du mit
'Euch kann man auch nicht alleine lassen' ?" Auch Hitomi
erkannte nun was Nami eben gesagt hatte. "Wir hatten nicht vor
hier einfach hereinzuspazieren. Du wolltest alleine den Stern der
Seine stehlen und hast uns noch nicht einmal informiert. Ist es denn
überhaupt ein Stück aus Vaters Sammlung?" "Woher
soll ich das denn wissen? Ich bin davon ausgegangen, dass ihr einen
Plan habt. Sonst hättet ihr mich wohl kaum erst so spät
informiert." Love war geschockt. "Wir haben dich nicht
informiert. Wir haben selbst erst vor kurzer Zeit davon erfahren,
dass jemand in unserem Namen stehlen will. Spätestens als Hitomi
dann die Karte sah, war für uns so gut wie klar, dass du
dahinter stecken musstest. Wer kann es denn auch sonst sein?
Vielleicht ist es ja eine Falle der Polizei, aber wer hätte dir
dann eine Nachricht zukommen lassen sollen?" "Ich weiß
es doch auch nicht, aber was sollen wir jetzt tun? Hitomi schaltete
schneller. "Also es ist wohl klar, dass jemand uns hereinlegen
wollte. Die Polizei war es allerdings bestimmt nicht. Wer kennt denn
unsere wahre Identität? Eigentlich niemand. Wir sollten uns
lieber beeilen und hier weg kommen. Selbst wenn die Polizei einen
schlechten Eindruck bekommt und Toshi enttäuscht sein wird, sind
wird zu nahe am Ziel um jetzt in die Falle zu gehen. Wer auch immer
dahinter steckt er könnte uns gefährlich werden. Also
nichts wie weg." "Warten sie doch noch einen Augenblick,
dann kann ich ihnen erklären warum ich sie herkommen ließ."
"Sie
haben die Karte geschickt?" "In der Tat Fräulein Love.
Ich hatte keine andere Wahl." Auch Nami war überrascht.
"Warum? Warum haben sie einfach eine Ankündigung geschickt.
Und das nur um uns hierher zu bestellen. Warum haben sie sogar mich
zurück geholt?" "Ich werde es ihnen erzählen,
aber zuerst sollten sie sich um den Stern der Seine kümmern. Sie
sollten die Polizei nicht warten lassen. Er ist ein Objekt, dass
früher ihrem Vater gehört hat. Insgesamt gibt es noch drei,
die sie bis jetzt noch nicht wiedererlangt haben. Bei den anderen
beiden handelt es sich um Gemälde. Ich konnte leider nur
herausfinden wo sich die Objekte befinden, aber da ich keine andere
Möglichkeit sah, bin ich davon ausgegangen, dass sie über
die Sicherheitsvorkehrungen informiert sind, Fräulein Hitomi."
"Das bin ich in der Tat, doch leider muss ich sagen, dass Toshi
in der letzten Zeit nicht faul war. Im Gegenteil, er hat viele
Methoden entwickelt um die Katzen zu fangen, obwohl wir lange nichts
mehr von uns hören lassen hatten." "Das könnte
dieses mal also wirklich schwierig werden. Nami hast du nicht eine
Idee?" " Erst mal muss mir Hitomi alles über die
Sicherheitsvorkehrungen sagen und dann können wir weiter sehen.
Selbst wenn wir dann zu spät anfangen, es gibt keine andere
Möglichkeit."
~ Noch eine Minute und das Schicksal
der Katzen ist besiegelt. Heute werde ich allen beweisen, dass ich
kein Trottel bin. Alle haben mich für verrückt gehalten,
weil ich davon überzeugt war sie würden wieder kommen, aber
jetzt werde ich es ihnen allen zeigen... ~ "Uzumi was fällt
ihnen eigentlich ein? Warum haben sie Fräulein Asaja nicht über
diese Ankündigung der Katzen informiert? Sie wissen doch genau,
dass sie beide zusammen arbeiten sollen. ~ Weil sie mir sowieso nur
im Weg herumstehen würde, da sie sich ja geweigert hat am
Sondertraining teilzunehmen. Aber wenn ich das sagen würde, wäre
ich ein toter Mann. ~ "Es tut mir Leid Chef, aber es war mir
nicht möglich sie zu erreichen. Ich habe sie sowohl zu Hause wie
auch auf Handy anrufen lassen." ~ Das ist zwar nicht ganz war,
aber Notlügen sind erlaubt. Außerdem hab ich jetzt
besseres zu tun als mich mit ihm zu streiten. ~ "Ich würde
sie jetzt bitten zu gehen. Wir können unsere Unterhaltung später
weiterführen. Es könnte jeden Moment soweit sein."
"Also gut Uzumi, aber das Thema ist noch nicht abgeschlossen.
Und sie Asaja bleiben hier und passen auf, dass er keinen Unsinn
macht." "In Ordnung Chef."
~ Die hat mir gerade
noch gefehlt. Am Besten stelle ich sie irgendwo in die Ecke, aber
jetzt muss ich aufpassen. Es ist schon eine Minute nach Neun. Ich
kann froh sein, dass sich die Katzen anscheinend heute etwas
verspäten. Aber jetzt müssen wir gut aufpassen, wir dürfen
nicht unaufmerksam werden. ~ "Los Männer, zieht eure
Gasmasken auf und haltet die Waffen bereit. Wir werden sie schnappen.
Und sie Asaja stellen sich bitte dort neben die Tür, sie haben
dort einen guten Ausblick auf den ganzen Raum. Der Stein ist im
Nebenzimmer. Der echte Stein. Auch wenn ich lieber eine Kopie
genommen hätte. Der Besitzer wollte es so."
Keine
zwei Minuten später hörte man aus einem der oberen
Stockwerke Glas klirren. ~ Wieso kommen sie so auffällig durch
ein Fenster? Das ist bestimmt nur ein Ablenkungsmanöver. ~
"Einheiten 1 und 2 kümmern sich um den Vorfall die
restlichen Einheiten bleiben wo sie sind. Das ist sicherlich nur ein
Ablenkungsmanöver." "Detektiv Uzumi wir haben
Sichtkontakt." "Sehr gut. Wie viele Personen sind es?"
"Nur eine und diese befindet sich im dritten Stockwerk. Sie
läuft in Richtung Toilette. Wir versuchen sie zu umzingeln."
Noch ein klirren war zu hören. ~ Sie kommen einzeln und wollen
uns so verwirren, aber nicht mit mir. Ich habe genügend
Einheiten. Ich muss den Stein nicht einen Augenblick unbewacht
lassen. Diesmal seid ihr dran Katzen. ~ "Einheiten 3 und 4
begeben sich sofort dorthin, alle anderen bleiben ruhig." ~ Gar
nicht blöd Toshi, aber das hatten wir erwartet. ~
"Dies
ist ebenfalls eine Person. Wir haben sie im 2. Stockwerk gefunden.
Sie läuft zum Aufzug." "Einheit 5 soll sich unten vor
dem Aufzug stationieren, falls sie einsteigen sollte. Einheit drei
wird sie weiter verfolgen und Einheit vier wird sofort die Treppe ins
nächste Stockwerk nehmen." "Verstanden!" ~ Ihr
werdet mir nicht entkommen. Jetzt fehlt nur noch die letzte Katze.
Sie sollte sich bestimmt den Stein holen, aber diesmal haben sie sich
wohl verrechnet. Was wollt ihr jetzt tun Katzen? ~ Da, das dritte
klirren. Nicht weit entfernt von dem Raum in dem sich der Stein
befindet. ~ Warum wieder durchs Fenster? Was haben sie jetzt vor,
nachdem ihr erster Plan gescheitert ist? ~ "Einheiten sechs und
sieben untersuchen dieses Stockwerk. Die restlichen beiden Einheiten
bleiben wo sie sind und bewachen weiterhin den Stein."
"Verstanden!" "Detektiv Uzumi wir haben eine Katze in
die Toiletten gejagt. Die Fenster sind klein und mit Metallstäben
verschlossen. Sie hat keine Chance zu entkommen." "Ich
komme sofort. Warten sie solange." "Die andere Katze steigt
gerade in den Aufzug. Sie kann nicht mehr entkommen." "Schnappen
sie sie und bringen sie dann zu mir." ~ Wir haben es geschafft.
Endlich ist es soweit. ~ "Asaja, sie bleiben hier."
"Schnell, Detektiv Uzumi hat zwei der Katzen gestellt.
Die dritte befindet sich noch im Gebäude. Er braucht unbedingt
Unterstützung. Anscheinend ist sie auf dem Weg zum Keller um zu
flüchten. Beeilen sie sich." "Jawohl, Unterinspektor
Asaja."
Asaja ging nun in den Raum in dem der Stein sich
befand. " Wir haben alle drei Katzen. Detektiv Uzumi möchte,
dass alle sie sehen, also gehen sie zu ihm. Er möchte außerdem
ein paar Worte an sie richten." Lautes Freudengeschrei folgte
auf diese Auskunft. Im Tumult bemerkte jedoch niemand wie der Stein
gestohlen wurde.
Love
sah wie die Toilettentür aufging. ~ Hoffentlich entdecken sie
mich nicht. Das wäre das Ende. Aber wir hatten keine andere
Wahl. ~ "Untersucht den Raum gründlich. Sie kann nicht
entkommen sein. Sie muss sich hier irgendwo verstecken." Sie
fanden allerdings niemanden. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt.
Toshi konnte es nicht fassen. " Sind sie sicher, dass sie hier
hereingerannt ist?" "Absolut sicher, Detektiv." ~ Dann
muss sie sich hier aufhalten. Nur wo? Wo haben wir noch nicht
gesucht? ~ ~ Jetzt oder nie. ~ Love warf ihre neu entwickelte
Rauchbombe auf die Polizisten. Dann löste sie sich blitzschnell
von der Decke. Die Saugnäpfe ließ sie zurück. Toshi
sollte schließlich wissen wie er ausgetrickst worden war.
Hoffentlich war Nami ebenfalls in Sicherheit. Nachdem sie nun ein
ganzes Stück gelaufen war, hielt sie an einem Fenster, öffnete
es und sprang hinunter. Selbst die Gasmasken hatten den Polizisten
nicht geholfen. Sie hatten nämlich durch die rot - gefärbten
Scheiben kaum etwas sehen können.
Toshi fluchte
innerlich. Wieso war er nicht gleich auf die Idee gekommen sie dort
zu suchen? Er war zu überheblich geworden. Doch dem Stein konnte
nichts passieren. Dafür war gesorgt. Man hatte ihn informiert,
dass diese Katze das Gebäude verlassen hatte. Sie war also nicht
diejenige, die den Stern der Seine stehlen sollte. Blieben immer noch
zwei Katzen. Und eine von denen saß ebenfalls fest. Dieses Mal
wollte er allerdings vorsichtiger sein. Er würde sie nicht auch
noch entkommen lassen.
Nami war in den Aufzug gestiegen und
die Tür hatte sich geschlossen bevor die Polizisten sie erreicht
hatten. Sie saß in der Falle, aber das war auch beabsichtigt
gewesen. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass sie sich nicht
verkalkuliert hatten. Sie stieg durch den Ausstieg des Fahrstuhles
auf dessen ' Dach '. Wenn sie richtig lag musste sie hier etwas
vorfinden. ~ Ja, ich habe mich nicht getäuscht. In diesem
Stockwerk gibt es einen Belüftungsschacht. Jetzt muss ich mich
aber beeilen. ~ Sie hatte den Fahrstuhl außer Betrieb gestellt,
damit die Polizei die Tür nicht öffnen konnte, doch davon
würden sie sich nicht mehr lange aufhalten lassen. Sie musste
ihn wieder in Gang setzen, dann auf den Knopf drücken, der den
Fahrstuhl eine Etage tiefer bringen würde und schließlich
so schnell wie möglich wieder aufs Dach kommen, um von dort aus
den Schacht zu erreichen. Wahrscheinlich würde sie springen
müssen und sie hatte nur einen Versuch.
Toshi hatte den
Fahrstuhl erreicht. "Detektiv Uzumi. Sie hat den Fahrstuhl zum
Stillstand gebracht. Wir brauchen noch eine Minute, dann haben wir
die Tür trotzdem auf. Sie entkommt uns nicht." Doch in
diesem Augenblick setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. "Geben
sie schnell Einheit 5 Bescheid. Sie bleiben hier. Man kann ja nie
wissen." " Wird gemacht." "Detektiv Uzumi, der
Fahrstuhl ist leer. Die Tür zum Dach des Fahrstuhles ist zwar
offen, aber auch dort ist niemand zu sehen." ~ Verdammt ~
"Schicken sie den Fahrstuhl bis ins oberste Geschoss. Vielleicht
ist sie irgendwo abgestiegen. Dann ist sie gezwungen sich zu zeigen,
wenn sie nicht sterben will." Als auch das umsonst war ließ
er den Aufzug ins 2. Stockwerk bringen. Er stieg selbst hinauf und
sah dann, dass auch diese Katze ihm entkommen war. Welch eine
Enttäuschung. Warum hatte er nichts von diesem Schacht gewusst.
Er ließ sofort überprüfen, wohin er führte. Der
einzige Ausgang führte nach draußen, denn alle anderen
Ausgänge waren fest verschlossen worden. Nur diese beiden
Schächte hatte man übersehen.
~ Wieder nichts. Also
will sich die letzte Katze den Stein schnappen, aber das werde ich
nicht zulassen. ~
" Meinst du Hitomi schafft es?"
"Aber natürlich, Love. Sie wird es schaffen. So kurz vor
unserem Ziel lassen wir uns nicht schnappen. Wenn wir es nicht
schaffen war alles umsonst. Wir müssen noch diese drei
Gegenstände stehlen und dann wissen wir vielleicht endlich wo
unser Vater ist. Die letzten beiden Aktionen werden auch wieder
besser geplant sein. Ich muss zugeben, mir war dieses Mal ganz schön
mulmig zumute." "Das ging mir genauso. Ich hoffe nur Hitomi
behält die Nerven."
Hitomi nutzte den Augenblick.
Alles ging drunter und drüber. Das war der beste Zeitpunkt den
Stern der Seine zu stehlen. Sie ging langsam darauf zu. Um die
Alarmanlage musste sie sich keine Sorgen machen. Die hatte sie schon
eben ausgeschaltet. Niemand hatte auf sie geachtet. Sie nahm den
Stein einfach und legte eine relativ gute Kopie auf das Kissen.
Wenigstens die hatte Herr Nagayshi mitgebracht. Auch konnte sie es
sich nicht verkneifen für Toshi einen Zettel zu hinterlassen. Es
war einfacher gewesen als sie erwartet hatte alles war glatt
gegangen. Sie hatten dies allerdings vor allen Dingen Love zu
verdanken. Sie war nicht faul gewesen. Sie hatte ihre neuesten
Erfindungen dabei, weil sie mit etwas ähnlichem gerechnet hatte.
Und ohne diesen Stimmentransposer hätte ihr Plan nicht
funktioniert.(Die Idee hat sie Professor Agasa aus Detektiv Conan
geklaut) Sie sah aus wie Asaja, aber ohne ihre Stimme hätte es
nicht geklappt. Als sie den Chef angerufen hatte, war der sofort
gekommen. Wäre sie alleine dort reingegangen, hätte man sie
sicher überprüft, aber niemand hatte gewagt den Chef
aufzuhalten und später hatte Toshi nicht mehr daran gedacht, da
es schon neun war.
~ Die letzte Katze wurde immer noch nicht
entdeckt. Wo kann sie nur stecken? Ich war mir sicher sie würde
versuchen den Stein zu stehlen. Vielleicht ist sie auch wieder
verschwunden, aber die Katzen sind noch nie mit leeren Händen
abgehauen. Irgend etwas stimmt hier nicht. ~ Da sah Toshi auf einmal
die Einheit 9. Sie kam mit freudigen Gesichter auf ihn zu. Was
machten die denn hier. Sie sollten doch den Stein bewachen. Aber
warum lächelten sie so? Hatten sie etwa die Katze gefangen? Dann
hätte doch aber eine Person ausgereicht mir das mitzuteilen.
"Was wollen sie denn alle hier?" "Sie haben doch nach
uns schicken lassen. Wir freuen uns, dass es ihnen endlich gelungen
ist die Katzen zu fangen, Detektiv Uzumi." "Wie bitte???
Wer hat ihnen denn das gesagt? Oh nein, der Stern der Seine!"
Schnell rannte Toshi in dem Raum in dem sich der Stein befand.
Unterwegs sah er Unterinspektor Asaja und sie wirkte etwas geschockt,
was seinen Verdacht nur noch erhärtete, doch er konnte jetzt
nicht stehen bleiben. Als er den Raum betrat, war er erleichtert. Der
Stein war noch da. Als er jedoch näher heranging, sah er eine
Karte auf dem Kissen liegen, die eindeutig von den Katzen stammte.
Wir sind wieder da.
Heute haben sie es uns wirklich nicht
leicht gemacht.
Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.
P.S. : Ihre Partnerin liegt draußen gefesselt im
Gebüsch.
Cat's Eye
Jetzt war ihm klar wieso diese Frau
eben so geschockt gewesen war, sie hatte befürchtet er hätte
ihren Trick durchschaut. Doch das hatte er nicht. Schnell rannte er
nach draußen und konnte gerade noch sehen wie die Katzen sich
davon machten. Er hatte wieder einmal versagt.
Auf dem Weg zum
Cafe erzählte Hitomi den beiden von dem Augenblick als sie
dachte, alles wäre aufgeflogen. Doch anscheinend hatten seine
Männer Toshi nicht gesagt, wer ihnen die falsche Information
gegeben hatte. Jetzt war erst einmal wichtig nach Hause zu gehen,
denn dort wartete Herr Nagayshi und der hatte ihnen einiges zu
erklären.
Wie
die Katzen es gesagt hatten, fanden die Polizisten Unterinspektor
Asaja im Gebüsch. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern,
außer, dass sie hierher gekommen war um Toshi anzuschnauzen,
weil dieser ihr nichts von der Aktion der Katzen erzählt hatte,
was sie auch sogleich nachholte. Kurz darauf traf der Chef ein und
fing an Toshi runterzumachen. Doch die Wut die sich bei Toshi
aufgestaut hatte, weil er immer und immer wieder versagt hatte, ging
jetzt mit ihm durch. "Sie sollten besser ganz ruhig sein. Mein
Plan hätte die Katzen trotz einiger Schwächen auf jeden
Fall aufgehalten. Vielleicht hätte ich sie nicht erwischt, aber
auf keinen Fall hätten sie den Stern der Seine nicht bekommen.
Sie allein sind daran schuld. Hätten sie sich nicht eingemischt
und die Katze eingeschleust, wäre alles gut gegangen. Ich habe
jeden meiner Leute kontrollieren lassen und normalerweise hätte
ich da bei Asaja keine Ausnahme gemacht, wenn sie nicht gewesen
wären. Wenn sie sich nicht so aufgespielt hätten, wäre
mein Plan geglückt." Der Chef war verwirrt. Er hatte noch
nie erlebt, dass Uzumi so ausgerastet war. Normalerweise würde
er auch nicht zulassen, dass jemand es wagt so mit ihm zu sprechen,
allerdings hatte Uzumi ja nicht ganz Unrecht. Und er als Chef hatte
ja gesehen wie hart er sich und seine Leute darauf vorbereitet hatte.
Er konnte verstehen wie groß seine Enttäuschung sein
musste. "Uzumi gehen sie erst einmal nach Hause und ruhen sich
aus. Sie können hier im Moment nichts mehr tun. Vielleicht
nehmen sie sich auch morgen den Tag frei und verbringen ihn mit ihrer
Verlobten. Ich weiß, wie viel ihnen daran liegt die Katzen zu
fangen, aber wenn sie nicht ab und zu auch mal andere Dinge tun, kann
das nichts werden. Ach ja und reden sie bitte nie wieder in diesem
Ton mit mir." Er zwinkerte und ließ den völlig
verdutzten Toshi zurück. ~ Ich habe gerade meinen Chef zur
Schnecke gemacht. Aber anstatt mich zu feuern gibt er mir einen Tag
frei und ermutigt mich. Wenn ich es nicht selbst gehört hätte,
würde ich es nicht glauben. Das war doch nicht der selbe Mann,
der mich ansonsten immer angeschrien hat, wenn ich auch nur den
kleinsten Fehler gemacht habe und der mich nur allzu gerne als
Vollidiot beschimpft hat. Ich kann es einfach nicht
fassen. ~
Völlig perplex machte sich Toshi auf den Weg zu seiner Wohnung.
Doch dann erinnerte er sich daran, dass er versprochen hatte Hitomi
anzurufen. Wieso sollte er nicht direkt zu ihr gehen und ihr
persönlich sagen, dass sie den ganzen morgigen Tag für sich
alleine haben würden.
"Ich denke, da wir jetzt
ungestört sind, können sie uns doch aufklären, oder?"
"Aber sicher, Fräulein Nami. Allerdings muss ich so schnell
es geht wieder weg." "Aber wieso? Und wo waren sie
überhaupt? Wir haben seit sie weggegangen sind um Informationen
über unseren Vater einzuholen nichts mehr von ihnen gehört.
Das sieht ihnen gar nicht ähnlich. Wir haben uns schon
ernsthafte Sorgen gemacht." "Das tut mir aufrichtig leid,
Fräulein Love. Ich werde ihnen jetzt alles erklären. Ich
denke dann werden sie mich verstehen. Ich konnte mich nicht bei ihnen
melden, da ich befürchten musste sowohl sie drei wie auch mich
in Lebensgefahr zu bringen." Hitomi wollte etwas sagen, doch er
bat sie stumm zu schweigen bis er geendet hatte. "Ich habe
wichtige Informationen über ihren Vater bekommen. Doch
anscheinend hat jemand erfahren, dass ich ihn suche und seitdem bin
ich ständig verfolgt worden. Einige Male konnte ich nur durch
großes Glück oder durch gute Freunde mit dem Leben davon
kommen. Diese Leute sind mir überall hin gefolgt. Aus diesem
Grund konnte ich es nicht wagen mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Erst
jetzt ist es mir gelungen sie abzuschütteln, doch sie könnten
mir jeden Augenblick wieder im Nacken sitzen. Deshalb kann ich auch
nicht lange bleiben, denn es wäre nicht gut, wenn diese Leute
merken würden, dass ich etwas mit ihnen zu tun habe. Sie würden
dann auch versuchen sie umzubringen, weil ich die Informationen ihnen
weitergegeben haben könnte. Hier in dieser Mappe sind die
Informationen. Zum größten Teil handelt es sich um
Informationen über die drei letzten Kunstgegenstände, doch
es sind auch Informationen über den letzten Aufenthaltsort ihres
Vaters enthalten. Ich hoffe sie sehen, dass ich keine andere Wahl
hatte als sie auf diese Art und Weise zu informieren. Fräulein
Nami habe ich nur dazu gerufen, weil ich befürchte, dass es sehr
gefährlich werden könnte. Sie sollten jetzt im Endstadium
alle zusammenarbeiten. Ich muss jetzt aber wirklich wieder gehen. Ich
habe mich schon zu lange hier aufgehalten."
"Bleiben sie
hier. Sie tun das schließlich nur für uns. Wenn ihnen
etwas zustößt, könnten wir uns das nicht verzeihen.
Wir werden sie verteidigen oder trauen sie uns das nicht zu?"
"Ich weiß, dass sie es nur gut meinen Fräulein
Hitomi, aber es ist für alle besser, wenn ich gehe. Diese Leute
sind rücksichtslose Mörder. Ihr Vater würde es mir
schließlich auch nicht verzeihen, wenn sie durch meine Schuld
sterben." "Aber..." "Kein aber Fräulein
Love. Und machen sie sich keine Sorgen, wir werden uns alle gesund
wieder sehen." "Im Himmel."
"Wie bitte?"
Nami drehte ihren Kopf in Richtung Wohnzimmertür. Dort standen
drei Männer, die Pistolen in ihren Händen hielten und fies
grinsten. Sie alle trugen über ihrer Kleidung einen schwarzen
Mantel und einen schwarzen Hut. Der linke war ein Riese und zugleich
ein Muskelpaket. Der rechte war fett und sah abstoßend aus mit
seinen gelben Zähnen, der knubbeligen Nase und den Segelohren.
Der mittlere Gangster war am unauffälligsten. Er hatte keine
auffälligen Merkmale. Das einzige was an ihm ungewöhnlich
war, waren seine Augen. Sie blickten irgendwie traurig und hilflos
als ob er dies alles gar nicht wollte. Die Augen der anderen beiden
strahlten nur so vor Vergnügen, welches sie empfanden, wenn sie
töteten. Auch sah man seinen Augen an, dass er klug war, was man
von den anderen beiden Gestalten wohl nicht sagen konnte. Er schien
der Chef dieser Truppe zu sein, doch was gab das für einen Sinn?
Jemand der nicht gerne tötet, ist der Chef einer Mörderbande.
Welch eine Ironie. " Es tut mir leid, meine Damen, aber leider
können wir es nicht riskieren, dass es irgendwelche Zeugen gibt.
Außerdem wäre es ja möglich, dass dieser Herr in
ihrem Auftrag unterwegs war. Wären wir etwas früher
gekommen, hätten wir dies eventuell aus ihrem Gespräch
schließen können, doch dies hätte wohl wenig daran
geändert, dass wir sie töten müssen." Hitomi
hatte blitzschnell reagiert. Sie hatte sofort als diese Männer
etwas gesagt hatten die Mappe versteckt und die drei hatten nichts
gemerkt. Jetzt überlegte sie fieberhaft wie man diese Leute
austricksen könnte. Als sie die Blicke von Nami und Love
auffing, sah sie, dass diese ebenso ratlos waren wie sie selbst. Doch
sie konnten schließlich auch nicht einfach so herumsitzen und
darauf warten, dass man sie töten würde. ~ Nami, Love und
ich könnten ihnen entkommen. Wir sind alle relativ fit, auch
wenn das vorhin unsere erste Aktion seit einem Jahr war. Wir haben
schließlich weiter trainiert. Auch kennen wir die Geheimgänge
in diesem Haus und Love hat sicherlich noch irgendwo in ihrer Nähe
eine Gasbombe. So könnten wir ihnen sogar entkommen, wenn sie
schießen würden. Doch Herr Nagayshi würde das
sicherlich nicht schaffen. Wir können ihn aber auch nicht im
Stich lassen. Also müssen wir eben versuchen die drei außer
Gefecht zu setzen. Ich habe noch ein paar unserer Karten dabei. Damit
könnten wir sie ablenken und dann müssen wir angreifen
bevor sie realisieren was passiert. Ich hoffe die anderen merken was
ich vorhabe. ~
"Vielleicht sollten wir uns erst noch etwas
mit den dreien vergnügen. Es sind genau wie wir drei. Solche
hübschen Frauen kann man doch nicht einfach umbringen. Sie
sollten vorher noch einmal richtig Spaß haben." Diese
Bemerkung war von dem kleinen, ekelhaften Typen gekommen. Wenn Love
auch nur daran dachte, musste sie sich zusammenreißen um sich
nicht zu übergeben. Sie sah an Namis Gesichtsausdruck, dass es
ihr wohl ähnlich gehen musste. Doch Hitomi schien das überhaupt
nicht zu interessieren. Hatte sie etwa einen Plan? Natürlich
hatte sie den. Love hatte noch nie erlebt, dass ihre Schwester so
einfach aufgegeben hatte. Allerdings war es sehr wahrscheinlich, dass
sie diesen nicht allein ausführen konnte. Was konnte sie allein
schon gegen drei bewaffnete Männer ausrichten? Sie würde
sich wohl darauf verlassen, dass sie und Nami schnell reagierten und
ihr halfen. Noch einmal ergriff der kleine das Wort und, da Hitomi an
den Gesichtern der anderen beiden erkennen konnte, dass sie nicht
abgeneigt waren den Vorschlag des Mannes in die Tat umzusetzen,
wusste sie, dass dies ihre letzte Chance war zu handeln. "Ich
nehme mir die schwarzhaarige Schönheit vor, schließlich
war das ganze meine Idee. Wir werden viel Spaß haben."
Gerade wollte Hitomi die Karten werfen, als plötzlich.....
(Eigentlich
würde ich jetzt hier Schluss machen, aber da heute mein
Geburtstag ist will ich mal nicht so sein.)
.....eine Stimme rief:
"Hände hoch und Waffen fallen lassen. Das Gebäude ist
umstellt. Sie haben keine Chance zu entkommen." Leider war dem
nicht so. Toshi war nämlich erst seit kurzer Zeit anwesend. Er
hatte die Polizei verständigt und wollte abwarten, doch was der
fette Kerl eben gesagt hatte war zu viel für ihn gewesen. Jetzt
konnte er nur hoffen, dass sein Bluff funktionierte und , dass die
Verstärkung bald eintreffen würde. Im ersten Augenblick
scheinen die drei zwar darauf reinzufallen, doch dann ließen
sie sich doch nicht beirren. Sie zielten mit ihren Waffen auf
Toshi.
Als Hitomi bemerkt hatte wer dort in der Tür stand,
war ihr klar gewesen, dass noch keine Polizei da war. Er war
schließlich gerade in dem Augenblick herausgekommen, als der
kleine angekündigt hatte, dass er seine Verlobte vergewaltigen
wollte. Auch Nami und Love schienen das zu ahnen. Obwohl Hitomi ihre
Kampffähigkeiten eigentlich nicht unbedingt vor Toshi zeigen
wollte, stand ihr Entschluss spätestens als die drei auf Toshi
zielten fest.
~
Nun hab ich ein Problem. Ich fürchte die drei Kerle glauben mir
nicht. Vielleicht können wenigstens die Mädchen fliehen.
Ich muss ihnen irgendwie zu verstehen geben, dass sie ganz schnell
hier weg müssen. Solange die Typen mit mir beschäftigt
sind, können sie es schaffen. Aber wie soll ich es ihnen sagen
ohne die Kerle wieder auf sie aufmerksam zu machen. Sie sehen nicht
so aus als ob sie von alleine auf die Idee kommen würden zu
fliehen. Was macht Hitomi denn da? Sie gibt den anderen ein Zeichen.
Wahrscheinlich hat sie gemerkt, dass dies die einzige Möglichkeit
ist. ~
In diesem Moment bewegten sich die drei und hatten die
Typen noch bevor diese überhaupt realisierten was dort vor sich
ging mit einem gezielten Tritt ins Land der Träume geschickt.
Toshi konnte Hitomi, Nami und Love nur anstarren. Er hatte erwartet
sie würden fliehen, aber mit dem was gerade passiert war, hatte
er ganz sicher nicht gerechnet. Seit wann befassten die drei sich
denn mit Kampfsport? Hitomi hatte ihm nie davon erzählt. Doch um
solche Typen mit einem Tritt zu erledigen, da brauchte man schon
einiges an Erfahrung. Ein leiser Verdacht keimte in ihm auf, doch
diesen verdrängte er sofort wieder. Hitomi hatte nichts mit den
Katzen zu tun. Schon viel zu oft hatte er Hitomi verdächtigt. Er
musste ihr vertrauen. Zwar schaffte er es diesen Gedanken zu
verbannen, doch konnte er es nicht verhindern, dass ein kleiner
Zweifel zurückblieb.
"Toshi, ist alles in Ordnung?"
Hitomi war ernsthaft besorgt. Zwar schien es nicht so als wäre
er verwundet, doch er stand nur da und antwortete nicht. "Ja mir
geht es gut und was ist mit euch?" Toshi hatte überhaupt
nicht bemerkt, dass Hitomi ihn schon einige Male angesprochen hatte,
er hatte sich nur auf seinen Verdacht konzentriert. "Wir sind
alle in Ordnung. Zum Glück warst du ja hier. Warum eigentlich?"
"Ich wollte zu Hitomi, Love. Mein Chef hat mir den morgigen Tag
frei gegeben. Ich wollte ihn mit Hitomi verbringen. Als ich hier
ankam hörte ich Stimmen. Als ich dann mitbekam was diese Kerle
von euch wollten habe ich schnell die Polizei benachrichtigt. Ich
wollte warten bis diese einträfe, aber als ich dann hörte,
was....." Toshi wurde unterbrochen, weil Hitomi sich ihm um den
Hals warf und ihn küsste. Zuerst war dieser überrascht,
denn damit hatte er nicht gerechnet, aber dann erwiderte er den
leidenschaftlichen Kuss seiner Verlobten. Nami, Love und Herr
Nagayshi zogen sich schnell in die Küche zurück um dort auf
die Polizei zu warten, die auch kurze Zeit später kam.
"Könnt
ihr euch vorstellen, was diese drei Typen von euch wollten?"
Toshi und Hitomi waren den anderen in die Küche gefolgt und
Toshi befragte diese jetzt. Natürlich wussten sie, was die Typen
von ihnen gewollt hatten, doch das konnten sie Toshi schlecht
erzählen. "Wir wissen nicht, was sie wollten. Sie meinten
nur wir hätten etwas gesehen was wir nicht sehen sollten."
Nami versuchte die Angelegenheit bestmöglich zu regeln. Das war
immerhin keine glatte Lüge und die Polizei würde
wahrscheinlich nicht weiter nachfragen. Wenn sie gesagt hätte,
sie wüssten von nichts, hätte die Polizei wohl
Nachforschungen angestellt und das wäre nicht zu ihren Gunsten
gewesen. So könnte man denken, dass sie und ihre Schwestern in
der Nähe waren als diese Typen über wichtige Informationen
redeten. Das würde erklären warum sie hier aufgetaucht
waren. Allerdings hatte Nami Toshi da unterschätzt. "Aber
ich denke es ist schon merkwürdig, dass diese Leute hier
auftauchen während du und dieser Herr hier sind. Wenn überhaupt
jemand etwas gehört haben könnte sind das Hitomi und Nami.
Dann hätten die Kerle bestimmt gewartet bis ihr verschwunden
wäret. Sie konnten schließlich nicht wissen, dass du ihre
Schwester bist. Es ist außerdem merkwürdig, dass sie genau
an dem Tag auftauchen an dem du wieder zurückkehrst." ~ Und
an dem die Katzen zurückkommen. Nein, ich darf an so etwas erst
gar nicht denken. Auch wenn es merkwürdig ist. Die drei haben
schon oft bewiesen, dass sie nicht die Katzen sind. ~
Nami war mit
anderen Gedanken beschäftigt. ~ Toshi hat sich wirklich
verändert. Früher war er viel leichter hinters Licht zu
führen. Hitomi hatte recht. In dem Jahr in dem ich abwesend war,
hat er sich gemacht. Wir haben es hier nicht mehr mit dem naiven
Polizisten zu tun, der er früher war. Es war ein Fehler, dass
ich das gesagt habe. Wenn Hitomi oder Love das gesagt hätten,
wäre es glaubwürdiger gewesen. Aber die beiden wussten
nicht was sie sagen sollten und jetzt ist es sowieso zu spät.
"Toshi, das war alles ein bisschen viel für uns. Könnten
wir die Befragung nicht auf morgen verlegen? Im Moment können
wir keinen klaren Gedanken fassen." Hitomi erwies sich als sehr
gute Schauspielerin, denn der Ton in dem sie diese Worte sprach liess
keinen Zweifel daran, dass sie der Wahrheit entsprachen. Sie sah
überhaupt nicht mehr so selbstsicher aus wie sonst, sondern eher
wie ein verängstigtes Küken. Als Toshi dies sah, stimmte er
sofort zu, doch er konnte nicht leugnen, dass dieser Aufschub für
die drei gut war, wenn sie etwas zu verbergen hatten. Und obwohl
Hitomi sonst immer so stark war, verhielt sie sich auf einmal so.
Allerdings war das ja nicht das einzig ungewöhnliche an diesem
Tag. Schon als Hitomi ihn vorhin aufgesucht hatte war sie ihm komisch
vorgekommen. Später dann hatte sie ihm ihre Kampfkünste
bewiesen und ihn kurz darauf leidenschaftlich geküsst. Und nun
das. Ob das aber nun zu ihrer Entlastung diente oder sie nur noch
verdächtiger machte, konnte er nicht sagen. Auf jeden Fall nahm
er sich vor die drei Schwestern im Auge zu behalten. "Ich denke,
ich werde diese Nacht bei euch bleiben. Es könnte schließlich
sein, dass es noch mehr solche Typen gibt." Das passte nun
überhaupt nicht in ihre Pläne, aber wenn sie widersprächen,
würde das wohl mehr als auffällig sein und so willigten sie
ein. Doch in diesem Augenblick geschah etwas womit keiner gerechnet
hatte. Hitomi.......
Hitomi
schrie auf und fiel kurz darauf in Ohnmacht. Natürlich eilten
sofort alle zu ihr und so sah keiner das, was Hitomi kurze Zeit
vorher gesehen hatte. Toshi hatte zum Glück direkt neben ihr
gestanden und so hatte er es geschafft sie aufzufangen, bevor sie auf
dem Boden aufgeschlagen wäre.
"Hitomi,
Hitomi.....Kannst du mich hören? Antworte." Toshi klang
sehr bedrückt. Außer ihm waren nur noch Nami und Love im
Zimmer. Die Polizei war zurück aufs Revier gefahren. Nami und
Love warfen sich hinter Toshis Rücken vielsagende Blicke zu.
Zuerst hatten die beiden gedacht, Hitomi würde nur
schauspielern, doch dann hatten auch sie bemerkt, dass diese Ohnmacht
nicht gespielt war. Das bereitete ihnen jedoch große Sorgen,
denn Hitomi war noch nie in Ohnmacht gefallen und sie hatte
eigentlich starke Nerven. Die braucht man schließlich auch als
Diebin. Den Grund, aus dem ihre Schwester umgefallen war, wollten sie
gar nicht erst wissen. In diesem Augenblick schlug Hitomi ihre Augen
auf. Zuerst blickte sie verwirrt und ängstlich, doch dann schien
sie sich zu erinnern und auf ihrem Gesicht bildete sich ein Ausdruck
des Erstaunens. Die beiden bemerkten sofort, dass sie ihnen etwas
wichtiges erzählen wollte und wollten sie warnen, doch Hitomi
hatte Toshi anscheinend selbst schon bemerkt. "Was.... Was ist
denn passiert?" " Du bist ganz plötzlich einfach
umgefallen. Vielleicht waren die letzten Stunden ein wenig zu viel
für dich" ~ Na klar, das glaube ich ja selbst nicht. Als
wenn es ganz natürlich für Hitomi wäre einfach in
Ohnmacht zu fallen. Aber es ist nun mal passiert und ich möchte
wirklich wissen, was sie so erschreckt hat. Aber irgendwie glaube ich
nicht, dass sie mit mir darüber sprechen will. Als sie gemerkt
hat, dass auch ich im Raum war, hat sie sofort so getan als ob sie
sich an nichts erinnern könnte. ~ "Ich bringe dich jetzt
erst mal in dein Zimmer und dann schläfst du dich aus. Morgen
sehen wir dann weiter." "Okay." Toshi nahm sie in die
Arme und trug sie die Treppen hinauf. Das Lächeln das sich
hierbei auf den Gesichtern von Nami und Love ausbreitete entging
Hitomi nicht.
Schon eine Stunde später als Nami und Love
sich vergewissert hatten, dass Toshi sich im Land der Träume
befand, versammelten sie sich in Hitomis Zimmer. "Hitomi, was
war denn los? Hast du irgend etwas gesehen?" "Nicht etwas,
Love, sondern jemanden." "Aber wen denn? Wer könnte
dich denn so aus der Fassung bringen? Doch nicht etwa...."
Während Nami dies sagte weiteten sich ihre Augen und sie wurde
bleich. "Ja, ich denke du weißt es. Vielleicht habe ich
mich auch getäuscht, aber ich glaube, ich habe unseren Vater
gesehen." In diesem Augenblick kippte Love fast vom Stuhl. Nami
hingegen war nicht so geschockt. Sie hatte es ja schon geahnt. Doch
Love konnte nur stottern. "A-a-aber, d-das g-g-geht doch gar
n-nicht." Doch als sie sich dann wieder etwas gefangen hatte,
konnte sie es trotzdem nicht glauben. "Wieso sollte er einfach
so hier auftauchen, bestimmt hast du dich getäuscht und diese
Person ähnelte ihm nur. Du hast Vater schließlich auch
schon längere Zeit nicht mehr gesehen." "Ich weiß,
dass das unrealistisch klingt und du magst auch recht haben, aber in
dem Moment hätte ich schwören können, dass er es war.
Das hatte ich absolut nicht erwartet und dann wurde mir plötzlich
schwarz vor Augen. Wir haben ihn so lange gesucht und dann stand er
einfach da. Ich weiß nicht ob er es wirklich war, aber es wäre
doch zu schön oder?" "Natürlich wäre es das.
Aber ob er es nun wirklich war oder nicht, morgen Abend müssen
wir uns das Bild von Vater holen. Zum Glück hast du vorhin
schnell reagiert und die Mappe mit den Informationen versteckt,
Hitomi." ~ Ganz egal was jetzt passiert, bald ist es endlich
vorbei. Dann kann ich auch wieder zurück nach Deutschland. Wenn
wir unsren Vater finden, dann haben sich unsere Anstrengungen
gelohnt. Aber wie soll es dann weiter gehen? Er wird doch immer noch
verfolgt, wenn er überhaupt noch lebt. Doch allein zu wissen,
dass er noch lebt wäre der ganzen Mühe wert gewesen. Und
wenn wir alle seine Kunstobjekte zusammen haben und immer noch keine
genaue Auskunft über seinen Aufenthaltsort haben, dann haben wir
alles versucht. Ich wüsste nicht was wir sonst noch tun könnten.
Auch dann ist das alles vorbei. Vielleicht ist aber jetzt der
richtige Zeitpunkt den beiden mein Geheimnis zu verraten. Immerhin
betrifft es sie auch. ~ Doch trotzdem entschied Nami sich erst einmal
dagegen. Dafür war später immer noch genug Zeit. Jetzt war
es erst einmal wichtig einen Plan zu entwerfen. "Hitomi, ich
muss sagen, du hattest wirklich recht. Toshi hat sich gemacht. Da
werden wir uns ganz schön was einfallen lassen müssen."
"Psst." "Was ist denn los, Love? Hast du etwas
gehört?" "Ja, Hitomi, da waren Schritte. Vielleicht
ist Toshi aufgewacht und hat uns gehört." In diesem
Augenblick öffnete sich auch schon die Tür und Toshis Kopf
lugte durch den Türspalt. "Was ist denn hier los? Ihr
veranstaltet hier eine Party und ich bin nicht eingeladen?" Aber
auch wenn das wirklich amüsiert klang, hörte Hitomi aus
seiner Stimme doch heraus, dass er das ganz und gar nicht komisch
fand. Sie wusste nicht ob die anderen beiden das auch bemerkt hatten,
doch sie wusste , dass Toshi sich innerlich dagegen wehrte die drei
zu verdächtigen. Allerdings gaben sie ihm immer mehr Gründe
für Verdächtigungen und wenn es so weiter ginge würde
er sie jetzt noch enttarnen, obwohl sie nur noch zwei Aktionen vor
sich hatten. Das durfte einfach nicht passieren. Nicht kurz vor dem
Ziel. ~ Wenn mir doch nur eine Ausrede einfallen würde.
Natürlich könnten sie sagen, dass sie nur nach ihr sehen
wollten, aber, dass würde wohl kaum seinen Argwohn stillen. ~
Love hatte ungefähr dieselben Gedanken wie Hitomi, doch da
ergriff Nami das Wort. Sie hatte es zwar eigentlich noch nicht
erwähnen wollen, doch scheinbar gab es keine andere Möglichkeit.
Und wirklich, gegen das was sie dann enthüllte , konnte Toshi
schwerlich etwas sagen. "Eigentlich wollte ich es ja nur meinen
Schwestern erzählen, aber du gehörst ja fast zur Familie
Toshi. Ich bin schwanger."
"Wie
bitte???? Du bist was???" Obwohl Toshi der einzige war, der auf
diese Enthüllung etwas erwidert hatte, waren Hitomi und Love
nicht weniger geschockt. "Ich bin schwanger. Ihr wusstet doch,
dass ich wegen meinem Freund nach Deutschland gegangen bin. Und ich
wollte euch das nicht am Telefon sagen." "Aber ihr seid
doch noch nicht verheiratet oder hast du uns das bis jetzt auch
verschwiegen?" "Nein, Love. Verheiratet sind wir nicht und
eigentlich wollten wir auch noch kein Kind, aber es ist eben
passiert. Allerdings werden wir im nächsten Jahr heiraten. Als
er erfahren hat, das ich schwanger bin, hat er mich um meine Hand
gebeten und ich bin auch hier, weil ich euch zu unserer Hochzeit
einladen wollte. Also Toshi, ihr solltet euch beeilen, wenn ihr noch
vor uns heiraten wollt." Love fiel ihrer Schwester um den Hals.
Sie konnte sich noch genau daran erinnern wie die beiden sich kennen
gelernt hatten. Damals hatte keiner von ihnen gedacht, dass Nami ihn
jemals wiedersehen würde, als er ins Ausland gegangen war. Doch
sie hatten sich wiedergefunden und aus diesem Grund hatte Nami sie
vor einem Jahr verlassen. Allerdings erst nachdem sie ihnen das
Versprechen abgenommen hatte, sofort nach ihr zu rufen, wenn sie
konkrete Hinweise auf den Aufenthaltsort ihres Vaters hätten. Er
war in Deutschland jetzt ziemlich berühmt. Nach seinem
Zusammentreffen mit den Katzen, hatte er sein Talent als Maler besser
zu nutzen gewusst. Anstatt für Verbrecher Bilder zu kopieren,
malte er nun eigene und dabei war er sehr erfolgreich. Damals war er
in argen Schwierigkeiten gewesen, denn diese Verbrecher hatten ihn in
der Hand, doch durch die Katzen hatte er im Ausland neu beginnen
können. Nami hatte sich entschieden zu bleiben und ihn nicht zu
begleiten, doch als sie sich dann wieder getroffen hatten, hatte sie
ihn schweren Herzens begleitet. Es war ihr nicht leicht gefallen ihre
Geschwister im Stich zu lassen. Doch die beiden hatten sie dazu
gedrängt. Ihre Schwester hatte auch etwas Glück verdient
und das hatte sie in Deutschland gefunden. "Ich freue mich ja so
für euch. Ach ja und ihr beiden. Nami hat recht. Langsam wird es
Zeit für euch, sonst heirate ich auch noch vor euch."
Hierfür erntete Love einen niederschmetternden Blick von Hitomi.
Toshi jedoch lachte nur erleichtert auf. Das erklärte vieles.
Jetzt musste er sich nicht mehr selbst anlügen, indem er
irgendwelche Ausreden für die drei erfand, die ihn dann doch
nicht beruhigten. Als Hitomi etwas sagte schreckte er aus seinen
Gedanken auf. " Wie bitte, was hast du gesagt?" "Ich
sagte, dass wir jetzt wohl alle besser schlafen gehen. Ich denke,
dass waren genug Aufregungen für einen Tag. Außerdem haben
wir ja morgen auch was vor Toshi, oder?" Bei diesen Worten
lächelte Hitomi ihn an, doch er bemerkte nicht, das auch Nami
und Love lächelten. Das Toshi am nächsten Tag seinen freien
Tag hatte, passte ihnen außerordentlich gut.
Hitomi
hatte den Tag gut verplant. Die beiden würden wohl erst am
Nachmittag wieder zu Hause sein. Denn Shopping, Kino und Essen gehen
würden wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Diese Zeit mussten
die beiden anderen Schwestern nutzen um die Ankündigung zu
schicken und sich auf den Abend vorzubereiten. Hitomi und Love hatten
zwar versucht Nami davon zu überzeugen, dass es besser für
das Kind wäre, wenn sie zu Hause bliebe, doch diese hatte sich
dagegen gesträubt. Toshi würde erst sehr spät von der
Aktion der Katzen erfahren und in dieser kurzen Zeit, würde er
es wohl kaum schaffen, den Katzen ins Handwerk zu pfuschen.
"Da
haben wir uns ja ganz schön getäuscht." Love war zum
Museum gegangen um herauszufinden welche Sicherheitsvorkehrungen
getroffen werden würden. Und mit Hilfe eines speziellen Röntgen-
Fernglases war ihr dies auch gelungen.
"Und was hat Toshi
getan?" Nami klang nicht sonderlich überrascht. "Als
er von der Ankündigung erfahren hat, war er ganz ruhig und hat
direkt Anweisungen gegeben. Er hat das Bild mit Hilfe von zwei sehr
dünnen Fäden in der Mitte eines ansonsten leeren Raumes
aufhängen lassen. An dem Bild und den Fäden wurde eine
Farbbombe befestigt. Sobald das Bild oder die Fäden auch nur
leicht schwingen, ist das ganze Bild im Eimer. Kannst du mir mal
erklären, wie man sich in so kurzer Zeit so einen Plan ausdenken
kann?" "Ich denke er hat ihn sich schon vorher ausgedacht.
Es ist nun einmal so, dass wir oft Bilder stehlen und für diesen
Plan braucht man keine bestimmte Umgebung. Sehr gut. Wir sollten ihn
nie unterschätzen." "Sag mal, Nami spinnst du? Was
soll denn daran gut sein?" Love war im Gegensatz zu ihrer
Schwester sehr beunruhigt. "Überleg doch mal, Love. Was
haben wir denn über den Besitzer des Bildes erfahren? Ich glaube
kaum, dass ein Mensch mit diesem Charakter der Polizei sein
wertvolles Bild überlässt. Es könnte bei dieser Aktion
immerhin beschädigt werden. Wieso sollte er ihnen also nicht
anstatt des Originales eine Kopie des Bildes geben? Meinst du
wirklich die Polizei würde den Unterschied bemerken? Warum also
das Bild in Gefahr bringen, wenn doch unter dem Museum ein Keller mit
einem sicheren Tresor ist. Noch sicherer, weil die Katzen ja denken
müssen, dass das echte Bild von der Polizei bewacht wird."
"Glaubst du wirklich, dass dem so ist? Wenn du dich irrst, dann
haben wir den Schlamassel. Ah, da kommt Hitomi, mal sehen, was sie
dazu sagt." "Was ist denn hier los? Warum seht ihr mich
denn so an?" Nami erzählte ihr von ihren Nachforschungen
und von Toshis Plan. Als sie dann ihre eigene Vermutung äußerte,
stimmte Hitomi ihr zu. "Ja, ich denke Nami hat recht. Ich sehe
das auch so. Und wenn er der Polizei nicht traut, dann ist er selber
schuld. Toshi zu überlisten wäre diesmal nahezu unmöglich
gewesen. Allerdings müssen wir bedenken, dass Toshi etwas ahnen
könnte, wenn wir nicht kommen. Einer von uns muss wohl die
Polizei und den Besitzer des Museums glauben machen, dass auch wir
das Bild, welches sich in der Obhut der Polizei befindet, für
das echte Bild halten." "Okay, aber kann mir mal jemand
erklären, warum Toshi solch eine Gefahr auf sich nimmt. Ist es
nicht wahrscheinlicher, dass er auch weiß, dass das Bild eine
Kopie ist." "Nein, Love. Er weiß, dass wir von seiner
Falle wissen. Und deswegen weiß er auch, dass wir das Bild
nicht einfach zerstören. Aber genauso sicher ist er, dass wir
trotzdem kommen. Doch er hofft, dass wir dann einen Fehler begehen.
Und er hat recht. Wir würden wahrscheinlich kommen und er hätte
eine wirklich gute Chance uns diesmal zu schnappen. Denn einen
wirklich sicheren Plan könnten wir nicht entwickeln. Aber zum
Glück gibt es Menschen, die uns unwissentlich helfen." Bei
diesen Worten lächelte Nami und Love merkte, dass Nami wieder
ihre alte Position eingenommen hatte. Sie war schon immer das Gehirn
gewesen und daran würde sich wohl auch nie etwas ändern.
"Soll ich dann das Ablenkungsmanöver übernehmen? Du
und Hitomi werdet wohl mit dem Tresor zu tun haben." Obwohl Love
äußerlich gelassen schien, war sie sehr aufgewühlt.
Noch nie hatte sie alleine eine so große Aufgabe zu bewältigen
gehabt. "Ja, ich denke das wäre das beste."
Schon
eine Stunde nachdem sie sich ihren Plan zurechtgelegt hatten,
befanden sie sich beim Museum.
Toshi
war nicht allzu überrascht gewesen genau an diesem Tag von den
Katzen zu hören. Sie schienen ja immer über ihn Bescheid zu
wissen. Sogar viele seiner Pläne waren von ihnen, schon bevor
sie angriffen, in Erfahrung gebracht worden. Diese Gedanken brachten
ihn jedoch wieder auf die drei Schwestern und damit wollte er sich
jetzt nicht beschäftigen. Er würde die Katzen heute
erwischen und dann wäre es ein für alle mal erledigt. Nie
wieder würde er darüber nachdenken müssen. Den Plan
hatte er sich schon seit längerer Zeit ausgedacht.
~ Aber was
ist, wenn Hitomi und ihre Schwestern doch Katzenauge sind. Was ist,
wenn Asaja die ganze Zeit über recht hatte. Will ich die Katzen
dann überhaupt enttarnen? Ich weiß es nicht. Ich kann wohl
nur fest daran glauben, dass die drei Schwestern unschuldig sind.
Sonst bin ich nachher nur um so verwirrter und weiß überhaupt
nicht mehr was ich denken soll. ~
Die Turmuhr der in der Nähe
liegenden Kirche schlug 20.00Uhr und genau in diesem Augenblick
zerbrach eines der Fenster in einem Raum, der in der Nähe von
jenem Raum lag, in dem das Bild aufbewahrt wurde. Natürlich
hätte Love auch direkt in diesen Raum einbrechen können,
doch das hätte zwei Nachteile gehabt. Erstens hätte sie
viel zu schnell wieder verschwinden müssen und zweitens wäre
die Kopie des Bildes beschädigt worden. Denn in dieser Nacht
wehte draußen ein starker Wind. In beiden Fällen hätte
es sein können, dass ihr Trick auffliegen würde. Denn Toshi
würde wohl weder glauben, dass sie das Bild einfach so zerstören
würden, noch, dass sie völlig ohne Plan einfach ins Zimmer
stürmen würden. In diesem Raum standen immerhin zwei
Dutzend Polizisten und Toshi wusste, dass die Katzen das wussten. Wie
Nami schon gesagt hatte, man durfte Toshi nicht unterschätzen.
Also musste Love Zeit gewinnen, damit Toshi erst gar nicht auf den
Gedanken kommen würde, dass da etwas nicht stimmte.
Toshi
schöpfte wirklich keinen Verdacht, es lief so, wie er es sich
vorgestellt hatte. Auch die Tatsache, dass nur eine der Katzen sich
zeigte, brachte ihn nicht auf die Idee, dass etwas nicht stimmte.
Schon oft war die eine Katze alleine gekommen. Und in manchen Fällen
war das auch wirklich geschickter. Wenn Toshi jedoch gesehen hätte
welche Katze versuchte zum Bild zu gelangen, wäre er
wahrscheinlich doch misstrauisch geworden. Denn normalerweise war es
nicht diese Katze die die Soloaktionen durchführte. Auch aus
diesem Grund war es besser gewesen zuerst in einem anderen Raum zu
einzusteigen.
Hitomi und Nami waren in der Zwischenzeit auch
schon in das Gebäude eingedrungen. Es gab einen Hintereingang,
durch den man allerdings nur in die Kellerräume gelangen konnte.
Aus diesem Grund hatten dort auch nur zwei Polizisten gestanden und
die waren einfach außer Gefecht zu setzen gewesen. Der Keller
jedoch stellte ein weitaus größeres Problem dar. Er
ähnelte mehr einem Labyrinth als einem normalen Keller. Zwar
besaßen sie eine Karte mit dem groben Umriss, doch ohne die
Hilfe der Kreide, die sie in weiser Voraussicht mitgenommen hatten,
wären sie wohl aufgeschmissen gewesen. Der Weg kostete zwar
trotz allem mehr Zeit als sie erhofft hatten, doch als sie den Raum
erreichten, in dem sich der Tresoreingang befand, waren sie noch gut
in der Zeit.
Love allerdings kam langsam in Schwierigkeiten. Sehr
viel länger konnte sie diese Verfolgungsjagd nicht weiterführen.
Zwar war sie bis jetzt noch nicht in Bedrängnis geraten, doch
lange konnte sie Toshi und die anderen Polizisten nicht mehr an der
Nase herumführen.
Die Sicherheitsvorkehrungen im
Tresorraum waren wirklich sicher. Schon alleine die Laserstrahlen,
die den Weg zum Tresor versperrten, stellten für jeden Dieb ein
Problem dar. Hitomi jedoch hatte mittlerweile schon Erfahrung mit
solchen Einrichtungen. Und obwohl sie etwas aus dem Training war, war
sie sich doch sich, dass dieses Hindernis kein Problem darstellen
würde. Und wirklich war es ihr möglich mit Hilfe einer
speziellen Brille zum besseren Erkennen der Strahlen einen Weg zum
Tresor zu finden. Dafür brauchte sie jedoch große
Körperbeherrschung, denn die kleinste falsche Bewegung wäre
wohl das Ende gewesen.
Am Ende dieses Hindernisses befand sich
dann der Schalter um die Laserstrahlen abzuschalten. So war es auch
Nami möglich zu Hitomi zu gelangen. Jetzt waren es nur noch 10
Meter bis zum Tresor und wie es schien waren keine weiteren
Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Doch Nami war skeptisch,
denn das ganze schien ihr etwas zu einfach zu sein. Aus diesem Grund
hielt sie Hitomi am Arm fest holte erst einmal ein Geldstück aus
ihrer Tasche. Dieses warf sie auf den Boden vor sich und ihrer
Schwester. Zuerst schien nichts zu geschehen, doch keine 2 Sekunden
später fiel die Decke vor ihnen herunter. Somit war es unmöglich
einfach durch diesen Gang zu rennen. So schnell war keiner. Es musste
bestimmte Stellen geben, deren Berührung das Herabfallen der
Decke bewirkten. Vielleicht war es möglich diese Stellen zu
finden. Allerdings würde dies sehr wahrscheinlich viel Zeit in
Anspruch nehmen und die hatten sie nicht. Aber was blieb ihnen denn
anderes übrig? Noch während Nami mit diesen Gedanken
beschäftigt war, warf Hitomi ein weiteres Geldstück auf den
Boden und wie auch schon zuvor schnellte die Decke wieder herunter.
Doch schon kurz bevor die Decke den Boden berührte war Hitomi
schon auf dieselbe gesprungen und rannte nun so schnell sie konnte
zum anderen Ende der Decke. Nun stand sie direkt vor dem Tresor. Nami
musste zugeben das dieses Manöver obwohl es sehr riskant gewesen
war gleichzeitig auch wirklich brillant gewesen war. Die Decke hatte
wirklich relativ viel Zeit gebraucht bis sie wieder oben war. Wäre
man jedoch darunter durch gelaufen, hätte die Zeit wohl nicht
gereicht. Außerdem musste die Decke sich wohl nicht unbedingt
ganz oben befinden um wieder herunterfallen zu können. Hitomi
hatte wirklich in kurzer Zeit die beste und vielleicht auch einzige
Möglichkeit herausgefunden zum Tresor zu gelangen.
Schnell
nahm auch Nami ein Geldstück heraus und folgte Hitomis Beispiel.
Nun hieß es nur noch den Tresor so schnell wie möglich
aufzubekommen. Aber das war leichter gesagt als getan. Gerade weil
ihnen die Zeit davonlief.
Toshi war der Katze jetzt dicht auf den
Fersen. Zwar war die Katze ihnen bis jetzt noch immer entwischt, doch
jetzt würden sie sie bald in die Enge getrieben haben. Gerade
lief sie um die Ecke und er hatte noch einen Blick auf sie erhaschen
können. ~ Was will denn diese Katze hier? Sie ist es nicht die
normalerweise die Aktionen übernimmt. Irgend etwas stimmt nicht.
Aber vielleicht ist das meine Chance Gewissheit zu bekommen. ~
"Love! Bleib stehen!"
In
der Zwischenzeit wurden Hitomi und Nami immer noch am Tresor
aufgehalten. Der Code bestand aus 25 Zahlen und es war somit kaum
möglich ihn zu knacken. Doch Nami hatte schon immer ein gewisses
Talent im Knacken von Tresoren gehabt. Leider war sie durch die lange
Zeit der Untätigkeit schon etwas aus der Übung gekommen.
Und direkt zum Neueinstieg einen solchen Tresor zu bewältigen zu
haben, war schon eine große Herausforderung. Die ersten 8
Zahlen jedoch hatte sie schon herausgefunden. Allerdings würde
es mindestens noch eine Viertelstunde dauern bis sie den ganzen Code
entschlüsselt haben würde. Auch Hitomi wusste dies. Zwar
hatten sie mit dieser Zeitspanne gerechnet, doch sie war sich nicht
sicher wie lange Love durchhalten würde. ~ Ich muss an Love
glauben. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen von früher.
Sie wird klar kommen. ~
Während Hitomi mit diesen Gedanken
beschäftigt war, war Love wirklich in Schwierigkeiten.
"Love!
Bleib stehen!" Als Love diesen Ausruf vernahm erstarrte sie.
Toshi und die Polizisten, die sich hinter ihr befanden, verharrten
ebenfalls. Love und Toshi waren beide in Gedanken versunken.
~
Weiß Toshi etwa wer ich bin? Aber woher nur? Das kann einfach
nicht sein. Ist jetzt alles aus? ~
Mit der Tatsache, dass die
Katze auf seinen Ausruf hin wirklich stehen bleiben würde, hatte
er nicht gerechnet. Oder besser gesagt er hatte nicht daran glauben
wollen. Doch jetzt waren es keine kleinen Zweifel mehr, die er an der
Unschuld der drei Schwestern hatte. Wieso hätte die Katze denn
auch auf einen ihr völlig unbekannten Namen reagieren sollen?
Was konnte diese Reaktion anderes bedeuten als das Asaja die ganze
Zeit über Recht gehabt hatte. Sie hatte vom ersten Augenblick an
immer die drei Kisugischwestern verdächtigt, doch er hatte es
nicht wahr haben wollen und die Augen vor der Wahrheit verschlossen.
Und auch jetzt noch suchte er verzweifelt nach einer Erklärung,
die die Unschuld der Schwestern beweisen würde, obwohl er tief
in seinem Inneren wusste, was die Wahrheit war und was er zu tun
hatte.
Nami hatte es geschafft. Der Tresor war offen und sie
hielten das Bild in ihren Händen. Nur noch ein Bild ihres Vaters
war übrig und wenn sie dieses haben würden, dann war es
vorbei. Sie würden in Ruhe leben können. Ihr Leben
genießen. Nie mehr würden sie stehlen müssen. Und
selbst wenn sie ihren Vater nicht finden und auch nichts über
sein Schicksal in Erfahrung bringen würden, es wäre endlich
vorbei.
"Lass uns gehen Nami. Es wird Zeit. Ich fürchte
Love wird die Polizisten nicht für immer ablenken können."
Nami bemerkte, dass Hitomis Stimme zitterte. Man merkte ihr an, dass
sie sich um ihre Schwester sorgte. Love würde für Hitomi,
genauso wie für Nami auch, wohl immer ihre kleine Schwester
bleiben. Denn auch Nami machte sich Sorgen. Es war wirklich höchste
Zeit hier weg zu kommen. Hitomi aktivierte den Pieper, der für
Love das Zeichen sein sollte zu verschwinden, falls sie das bis zu
diesem Augenblick nicht schon getan haben sollte.
Das Piepen
riss sowohl Love als auch Toshi aus ihren Gedanken. Gerade wollte
Toshi seinen Männern den Befehl zur Festnahme geben als die
Katze sich urplötzlich wieder bewegte und durch das nächste
Fenster sprang.
Die Tatsache, dass sie sich im 2. Stock befanden
und ihr einige Glassplitter in die Haut schnitten, machte Love nichts
aus. Sie wollte nur noch weg. Zwar hatte Toshi ihr Gesicht nicht
gesehen und konnte somit nicht beweisen, dass sie und ihre Schwestern
die Katzen waren, doch ihr Stocken musste ihm die Wahrheit verraten
haben. Sie hatte alles vermasselt. Von nun an würde Toshi jeden
ihrer Schritte bewachen. Das hieße für sie entweder
aufzugeben oder Gefahr zu laufen endgültig enttarnt zu werden.
Außerdem bedeutete es wohl das Aus für die Beziehung ihrer
Schwester. Toshi würde Hitomi diesen Vertrauensbruch wohl
niemals verzeihen können. Zwar konnte Toshi zwar eigentlich nur
wissen, dass Love selbst eine der Katzen war, doch die Vermutung lag
nahe, dass dann auch ihre Schwestern zu dem Trio Cat's Eye gehörten.
Spätestens jetzt würde wohl jeder Idiot die Zusammenhänge
erkennen können. Die Ähnlichkeit der drei mit den Katzen,
die Tatsache, dass die Katzen immer alle Pläne der Polizei schon
vorher zu kennen schienen und selbst der Grund warum der Name ihres
Cafés Cat's Eye war, waren wohl offensichtlich. Und alles war
nur ihre Schuld.
Nami und Hitomi war es möglich das
Gebäude ungehindert zu verlassen. Irgendetwas störte sie,
doch sie konnten es nicht benennen. Kurz bevor sie jedoch in die
Strasse einbogen in der sich ihr Haus befand, hörten sie Loves
Stimme. "Hitomi, Nami, Gott sei Dank. Es ist etwas Schreckliches
passiert." Love schien wirklich verstört und das Nami
vorschlug erst einmal ins Haus zu gehen, schien ihren Zustand nur
noch zu verschlimmern. Also ließen sie sie reden. Doch schon
ihr erster Satz zauberte eine Maske des Schreckens auf ihre
Gesichter. "Wir sind enttarnt."
Sie erzählte ihnen
alles was passiert war und beide hörten aufmerksam zu. Am Ende
brach Love in Tränen aus. Während Nami sie in den Arm nahm
und versuchte sie zu trösten, stand Hitomi einfach nur da. Ihr
Gesicht zeigte keinerlei Regung, doch man konnte erkennen, dass sie
nachdachte.
Wenn man es richtig bedachte war sie diejenige, die
am meisten verloren hatte. Nami hatte ihr Leben in Deutschland und
Love konnte jederzeit an einem anderen Ort ein neues Leben anfangen.
Doch Hitomis Leben hatte sich um ihre Zukunft mit Toshi, die Suche
nach ihrem Vater und das Café gedreht. Nichts davon war ihr
geblieben. Doch nicht sie war es die am Boden hockte und weinte. Sie
stand aufrecht da und überlegte. Ihre Gedanken drehten sich nur
um eines. Und sie hatte einen Plan. Nichts würde je so sein wie
früher, doch sie wusste, was sie zu tun hatte.
Als Toshi
das Cafe betrat, erschien es ihm wie ausgestorben. Und spätestens
als er dann Hitomis Zimmer betrat und sah, dass der Schrank leer war
und der Koffer fort, wurde seine schreckliche Vermutung zur
Gewissheit. Er brach zusammen und schlug mit seiner rechten Hand auf
den Boden. In der ganzen Nachbarschaft konnte man seinen
Schmerzensschrei hören. "HITOMIIIIIIIIIIII!!!!!!"
Zu
dieser Zeit befanden sich die drei Schwestern schon in einem Hotel,
welches weit entfernt von ihrem Haus lag. Nami und Love hatten
vorgehabt sofort ins Ausland zu flüchten, doch Hitomi hatte sich
durchgesetzt. Sie hatten soviel riskiert um ihren Vater zu finden und
schließlich sogar alles verloren. Es sollte nicht alles umsonst
gewesen sein. Sie mussten es zu Ende bringen.
Ihre Schwestern
hatten nachgegeben. Eigentlich wäre es Hitomi noch am liebsten
gewesen, wären ihre Schwestern schon ohne sie gegangen, doch das
hätten die beiden nie getan. Sie konnten Hitomi nicht
ausgerechnet jetzt im Stich lassen. Sie waren alle drei bereit
gewesen Opfer zu bringen. Hitomi hatte alles ertragen und wenn es
jetzt an ihnen war dasselbe zu tun, dann waren sie nur allzu bereit
dazu.
Nun saßen sie alle drei in einem relativ schäbigen
Hotelzimmer. Es war nicht sonderlich luxuriös, doch es war
ordentlich und sauber.
Sie hatten sich maskiert um nicht erkannt
zu werden. Zwar würde die Polizei wohl eher davon ausgehen, dass
sie ins Ausland geflüchtet seien, doch sie konnten sich dessen
nicht sicher sein. Gerade im Moment brüteten sie über dem
Plan des Museums in dem sich das letzte Bild befand. Ihr Vater hatte
es selbst gemalt und es war wohl sein Favorit unter all den anderen
Gegenständen und Bildern seiner Sammlung gewesen. Auf dem Bild
waren drei kleine Mädchen abgebildet. Sie befanden sich in einer
Bucht und spielten während eines Sonnenunterganges mit ihrer
Mutter im Wasser und lachten alle vergnügt. Zwar hatte diese
Szene nie wirklich stattgefunden, denn ihr Vater hatte dieses Bild
einfach gemalt ohne es tatsächlich gesehen zu haben, doch
trotzdem konnte man durch dieses Bild erkennen wie sehr der Maler
diese vier "Frauen" geliebt hatte.
Nach der Geburt ihrer
dritten Tochter hatte seine Frau noch einmal gelächelt und
gesagt "Aller guten Dinge sind drei", bevor sie in seinen
Armen gestorben war. Er hatte sich geschworen immer gut auf ihre drei
geliebten Töchter acht zu geben, doch viel zu früh war er
von ihnen getrennt worden, viel zu früh waren die drei auf sich
alleine gestellt gewesen und viel zu früh hatte er seine Liebe
und sein Leben verloren.
Er hatte in diesem Bild versucht
darzustellen, was hätte sein können und dem Bild den Namen
" Aller guten Dinge sind drei" gegeben. Oft war er gefragt
worden, was er sich bei diesem Namen gedacht hatte, doch außer
ihm und seiner verstorbenen Frau sollte niemals jemand den Grund
kennen.
Toshi hätte versucht den drei Schwestern
irgendwie zu helfen. Er hätte versucht ihnen zu glauben, wenn
sie alles abgestritten und über seine Vermutungen gelacht
hätten, doch er hatte befürchtet, dass sie weg sein würden.
Er hatte gewusst, dass sie aus seinem Leben verschwinden würden.
Doch er hatte verhindern wollen, dass Hitomi ihn verlassen würde.
Selbst wenn er das kaum mit seinem Beruf hätte vereinbaren
können. Ohne Hitomi fühlte er sich nur noch wie ein halber
Mensch. Denn auch wenn sie ihn belogen hatte, er liebte sie noch
immer. Liebe war etwas, was man nicht einfach abstellen konnte, auch
wenn er das im Moment sehr bedauerte.
Beim verlassen des Cafés
war er noch immer unentschlossen. Er wusste nicht ob er nach den drei
Kisugischwestern suchen lassen sollte oder nicht. Eigentlich war es
ja seine Pflicht sein Wissen mit der Polizei zu teilen und sehr
wahrscheinlich befanden sich die drei auch schon lange nicht mehr im
Land, doch es widerstrebte ihm gleichzeitig seine Verlobte zu
verraten. Er konnte sich schlicht und einfach nicht vorstellen, dass
die drei aus Habgier stahlen. Irgendetwas musste dahinter stecken und
er hätte zu gerne herausgefunden was das war. Leider würde
er wohl nun kaum mehr Gelegenheit dazu haben und er müsste sie
eigentlich behandeln wie ganz normale Verbrecher. Doch seine Gedanken
wurden plötzlich unterbrochen, als etwas auf ihn zugeflogen kam
und ihn nur äußerst knapp verfehlte. Sekundenlang hielt er
inne, denn er konnte einfach nicht glauben, was er zu sehen geglaubt
hatte. Doch als er dann doch langsam seinen Kopf drehte, bestätigte
sich sein Verdacht. Die Katzen wollten erneut zuschlagen.
(Eigentlich eine gute Stelle um Schluss zu machen, oder????
Aber nein, wäre nun wirklich zu kurz.)
Sie hatten die
Aktion für den nächsten Tag geplant. Love hatte
vorgeschlagen dieses Mal keine Warnung zu schicken, doch Hitomi und
Nami hatten ihr diesen Einfall schnell wieder ausgeredet. Wenn sie
einfach ohne Vorankündigung etwas stehlen würden, dann
würde sie nichts mehr von ganz normalen Dieben unterscheiden,
außer vielleicht ihrem Talent. Sie machten sich ganz sicher
nichts vor, sie waren Verbrecherinnen. Auch wenn ihre Motive noch so
edel waren und die von ihnen gestohlenen Objekte alle einmal ihrem
Vater gehört hatten, sie wussten, dass sie trotzdem nur
Diebinnen waren. Doch in ihrem Motiv bestand der kleine Unterschied,
der sie eben doch von den meisten Dieben abgrenzte und das sollte
auch so bleiben. Man sollte nicht von Katzenauge sagen können,
dass sie sich bei ihrer letzten Aktion wie Angsthasen benommen
hatten.
Und
gerade Hitomi war es nur recht, wenn die Polizei gegenwärtig
war. Das würde alles nur vereinfachen.
Toshi konnte es
nicht fassen. Die drei waren nicht geflohen, sondern planten einfach
so weiter zu machen wie bisher. Höchstwahrscheinlich hätte
er verschwiegen, was er wusste. Er hatte den Schwestern ein neues
Leben ermöglichen wollen. Doch, dass sie sich wagten einfach
weiter zu machen konnte und wollte er nicht verstehen. Sie konnten
doch nicht wirklich glauben, dass er sie einfach weiter machen lassen
oder sie vielleicht sogar unterstützen würde, jetzt wo er
ihre Identität kannte. Anstatt zu fliehen, forderten sie ihn
noch heraus. Und selbst wenn er ihnen wirklich hatte vergeben und
alles vergessen wollen. Jetzt konnte er nicht mehr anders. Er musste
alles tun um sie ein für alle mal zu fangen.
Doch trotz
dieser Absicht konnte er nicht verhindern, dass etwas in ihm
bemerkte, dass diese Hartnäckigkeit seine Theorie was den Grund
der drei anbelangte nur bestärkte. Wären sie wirklich
völlig normale Diebinnen, dann wären sie wohl kaum
weiterhin in diesem Land geblieben und würden nicht einfach
weiter stehlen, obwohl ihm ihre Identität bekannt war. Sie
hatten ja sogar wieder ihre Aktion angekündigt, obwohl das in
ihrer Situation wohl mehr als gefährlich war, wofür er
jedoch, wie er zugeben musste, auch äußersten Respekt
empfand. Aber selbst wenn dem so war, dann, so schwor er sich, würde
er am nächsten Tag erfahren.
Die
Flugzeugtickets waren gekauft und die Koffer standen fertig gepackt
am Flughafen, wo auch schon Herr Nagayshi auf die drei wartete. Alles
war bereit für den allerletzten Raubzug der Katzen. Wenn alles
gut ginge, würden sich die drei Schwestern schon am Ende des
Tages im Flugzeug nach Deutschland befinden. Doch im Moment befanden
sie sich noch in ihrem Hotelzimmer. Nami und Love sah man deutlich
ihre Anspannung an. Nami saß zwar auf dem Bett, doch zerriss
sie dabei geistesabwesend ein Taschentuch in kleine Teile. Love
hingegen tigerte unaufhörlich im Zimmer auf und ab. Beide hatten
ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Sie konnten nur hoffen,
dass alles gut ausgehen würde.
Im Raum herrschte in dieser
Zeit Totenstille, denn auch Hitomi war tief in Gedanken versunken.
Zwar ließ sie sich nach Außen hin ihre Nervosität
nicht anmerken, doch auch sie war sich ihrer Sache nicht völlig
sicher. Sie selbst glaubte zwar immer noch, dass sie die richtige
Entscheidung getroffen hatte, doch es war ihr auch klar, dass die
anderen das wohl nicht so sehen würden.
Die Identität
der Katzen hatte er noch keinem verraten, denn er wollte derjenige
sein, der die Katzen fing und verhaftete. Er wollte derjenige sein,
der ihnen in die Augen sah und nach dem Grund für ihre Taten
fragte. Wenn sie in einer knappen Stunde kommen würden um sich
dieses Bild zu holen, würde er sie nicht mehr entkommen lassen.
Er würde endlich erreichen, was ihm in den letzten Jahren immer
missglückt war. Er würde die Katzen verhaften.
Die
Sicherheitsvorkehrungen waren dieses mal völlig anders. In dem
Raum, in dem das Bild selbst stand, befanden sich keine Polizisten.
Nur die Türen wurden bewacht. Wenn jemand das Bild berührte,
dann ging ein Alarm los. In dem Moment jedoch, in dem eine Person das
Bild an sich nahm, verriegelten sich alle Fenster und Türen
automatisch. Sie wurden dann von Gitterstäben aus Titan
versperrt und es gab somit kein entkommen mehr. Denn selbst der
Luftschacht würde auf diese Art und Weise versperrt werden. Nur
eine einzige Tür würde nicht versperrt sein. Und durch
diese Tür würde er den Raum betreten.
Die drei
Katzen waren gerade dabei auf dem Dach des Museums zu landen. Mit
Hilfe ihrer Gleiter hatten sie es bis dorthin ohne Probleme
geschafft, denn die Straßensperre hatten sie einfach
überfliegen können.
Doch Toshi hatte sie schon lange auf
dem Bildschirm. Dieses mal hatte er nichts dem Zufall überlassen
wollen. Und er konnte sich mehr als sicher sein, dass die drei seinen
Plan nicht kannten. Auch dies war ein Grund dafür, dass er
zuversichtlich war es endlich zu schaffen. Was sollte denn auch nun
noch schief gehen?
Zwar
wusste er es noch nicht, doch eine wichtige Sache hatte er nicht
bedacht. Die Gefühle der Menschen können einen noch so
guten Plan ganz schnell durcheinander bringen.
Die Katzen
waren durch das ganze Gebäude gerannt und schließlich an
einer der Türen, die zu dem Raum führten, in dem das Bild
sich befand, angelangt. Die Polizisten, die sie dabei auf ihrem Weg
getroffen hatten, hatten sie schnell und geräuschlos außer
Gefecht gesetzt. Während sie nun alle drei gemeinsam den Raum
betraten, waren ihrer aller Gedanken bei ihrem Vater. Wenn die
Person, die Hitomi damals gesehen hatte wirklich ihr Vater gewesen
war, dann würde dieses Bild hoffentlich der Schlüssel sein
um ihren Vater zu finden.
Und als sie nun alle drei vor dem Bild
standen, konnte man in jedem Katzenauge Tränen erkennen.
Die
Schwestern hatten den Raum betreten. Nun gab es kein zurück
mehr. Sobald sie in der Falle saßen, würde er sie stellen
und verhaften. Das war das einzig richtige und das wusste er auch.
Oder zumindest glaubte er es zu wissen. Sicher war er sich schon
lange nicht mehr.
Warum nur musste ihm so etwas passieren? Er
konnte es einfach nicht verstehen. Noch bis vor kurzem war alles in
Ordnung gewesen. Er hatte eine Verlobte gehabt, die er über
alles liebte und einen Job, der ihm Spaß machte. Nie hatte ihn
sein Job in einen Gewissenskonflikt gebracht. Er hatte immer das
getan, was von ihm erwartet wurde und das war bisher auch für
ihn immer das richtige gewesen. Und nun war innerhalb kürzester
Zeit sein Leben auf den Kopf und seine Prinzipien in Frage gestellt
wurden. Er wusste einfach nicht mehr, was richtig und was falsch war.
Hitomi hatte ihre Entscheidung getroffen. Es war an der Zeit
ihren Schwestern Lebewohl zu sagen. Doch obwohl sie geglaubt hatte,
das sie sich entschlossen und ohne Tränen von ihren Schwestern
verabschieden könnte, zitterte ihre Stimme deutlich. "Nami,
Love. Ich werde nicht mit euch nach Deutschland fliegen. Ich werde
hier bleiben und mich der Polizei stellen. Also nehmt bitte das Bild
und geht. Und ich bitte euch, versucht gar nicht erst mich
aufzuhalten, mein Entschluss steht fest." Nami und Love waren
wie versteinert. Damit hatten sie beim besten Willen nicht gerechnet.
Schließlich war es Nami, die ihre Stimme zuerst wiederfand. "Du
glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass wir dich hier lassen. Hast du
wirklich gedacht, dass wir das einfach so zulassen? So naiv kannst du
doch gar nicht sein." Vielleicht klang das etwas barscher als
beabsichtigt, doch Nami wollte ihr immerhin klar machen wie absurd
ihre Entscheidung war. "Was willst du denn damit bezwecken? Ich
verstehe dich einfach nicht mehr." Jetzt klang ihre Stimme nicht
mehr barsch, sondern viel eher verzweifelt. Auch Love hatte sich nun
endlich von dem Schock erholt. Doch noch bevor sie sprechen konnte,
sagte Hitomi mit belegter Stimme: "Es tut mir Leid." Und
noch während sie dies sagte, griff sie schon nach dem Bild.
Hitomi
wusste, dass der Alarm losgehen würde, sobald sie das Bild
berührte. Ihren Schwestern würde nichts anderes übrig
bleiben als so schnell wie möglich zu verschwinden. Doch was sie
nicht vorausgesehen hatte war, dass sich alle Türen verschließen
würden, nachdem sie das Bild genommen und es Love zugeworfen
hatte. Sie selbst hatte sich entschlossen dieses Schicksal zu wählen,
doch sie hatte ganz sicher nicht beabsichtigt ihre Schwestern dort
mit hinein zu ziehen. Warum musste denn auch alles schiefgehen. War
es nicht genug, dass sie dies alles durchmachen musste? War es denn
wirklich nötig, dass auch die Leben ihrer beiden Schwestern
zerstört würden. Nami hatte immerhin eine Familie und Love
standen noch alle Chancen offen. Nein, so hatte sie das ganz sicher
nicht geplant.
"So ein Mist. Wie kommen wir hier nur wieder
raus?" ,fragte Nami verzweifelt. Und obwohl sie überhaupt
keine Antwort erwartet hatte, war es genau das, was sie bekam. "Gar
nicht. Dieses mal habt ihr verloren." Noch bevor die Person den
Raum betrat, wussten die drei Schwestern, wem die Stimme gehörte.
Toshi...
Toshi hatte nichts von dem Gespräch der
Schwestern mitbekommen, doch als er den Raum betrat, überzeugt
alles was jetzt passieren würde überstehen zu können,
bemerkte er, dass irgend etwas nicht stimmte. Nicht die Tatsache, das
es keinen Ausweg gab, schien die drei am meisten zu beschäftigen.
Sie schienen ihn gar nicht richtig wahrzunehmen. Oder nahmen sie ihn
etwa noch immer nicht ernst? Glaubten sie etwa, das er sie einfach
entkommen lassen würde?
Zwar war ihm bewusst geworden, dass
er hierbei innerlich nicht unberührt bleiben konnte, doch zeigen
würde er es nicht. Er würde ihnen nicht zeigen wie sehr das
alles ihn getroffen hatte. Denn sein Beruf war es Verbrecher zu
fangen und dabei durfte er sich keine Gefühle leisten.
Er
ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen bis seine Augen
Hitomis trafen. Und für einen Augenblick gestattete er es seinen
Gedanken abzuschweifen, davon zu träumen was hätte sein
können. Doch es half nichts. Er musste sich der Realität
stellen. Musste tun was getan werden musste. Er hatte sich im Griff
und wusste, dass er die Sache durchziehen konnte. Doch noch bevor er
etwas sagen konnte, ergriff Hitomi das Wort.
"Toshi, ich
weiß, dass du uns nicht verzeihen kannst, dass du mir nicht
verzeihen kannst, für das was ich getan habe, aber ich bitte
dich, lass meine Schwestern gehen. Ich werde hier bleiben und die
volle Verantwortung für all unsere Taten übernehmen. Aber
bitte, zerstöre nicht das Leben meiner beiden Schwestern....."
Toshi konnte den Schmerz in ihren Augen sehen, doch es berührte
ihn weniger als er gedacht hatte. Zwar bewunderte er Hitomi, die sich
für ihre Schwestern opfern wollte. Hitomi würde wohl alles
tun, damit ihre Schwestern nicht leiden mussten. Doch er konnte nicht
verhindern, dass der Neid sein Herz zerfraß. Ihn zu verletzen
hatte ihr nichts ausgemacht. Und wie sehr sie ihn verletzt hatte.
So
fiel es ihm leicht das Bedürfnis zu unterdrücken sie zu
umarmen und ihr alles zu versprechen, wenn sie nur wieder fröhlich
wäre und er streifte sie nur mit einem kalten Blick, bevor er
mit tonloser Stimme zu sprechen begann.
"So lange Zeit habe
ich versucht euch zu stellen und jetzt wo es mir gelungen ist soll
ich euch einfach so laufen lassen? Ich weiss, du musst mich für
ziemlich dumm halten, weil ich all die Zeit nichts bemerkt habe, aber
ein Idiot bin ich nicht. Warum wohl sollte ich mich mit einer Katze
zufrieden geben, wenn ich sie alle gefangen habe?"
In
Hitomis Augen flackerte es gefährlich. Die ganzen letzten Tage
hatte sie damit verbracht sich aufrecht zu halten und niemanden
merken zu lassen wie sehr sie innerlich zerbrochen war. Am liebsten
hätte sie sich in eine Ecke gelegt und wäre nicht mehr
aufgestanden. Doch der Gedanke an die Sicherheit ihrer Schwestern und
die Erfüllung ihrer Mission, hatten sie aufrecht gehalten.
Ein
Leben ohne Toshi jedoch, das hatte sie nicht gewollt. Wie sehr sie
ihn liebte, war ihr klar geworden, als sie ihn für immer
verlassen sollte. Ein neues Leben schien ihr undenkbar. Sie war
bereit gewesen ein Leben im Gefängnis zu akzeptieren. Nicht
etwa, weil sie bereute all diese Leute bestohlen zu haben, sondern
weil sie ihn belogen hatte. So hatte sie gehofft noch einmal mit ihm
reden zu können. Denn sie hatte geglaubt, dass sie ihn zutiefst
verletzt hatte.
Doch sein hämisches Grinsen und sein
gesamtes Verhalten zeigten ihr wie sehr sie sich anscheinend
getäuscht hatte. Sie war auf alles gefasst gewesen, aber niemals
hätte sie sich vorstellen können, dass er sich so kalt
verhalten würde.
Vielleicht kannte sie ihn einfach nicht so
gut, wie sie gedacht hatte. Aber jetzt ging es nicht um sie. Um ihren
Schwestern zu helfen, war sie bereit alles zu tun. Alles.
Nami
und Love hatten bis zu diesem Augenblick stillschweigend
nebeneinander gestanden. Sie wussten , dass dies wohl kaum das war,
was Hitomi bezweckt hatte, doch jetzt schien es fast so, als hätte
Toshi sie alle drei erwischt. Der einzige Ausweg hatte sich hinter
Toshi geschlossen und so war den beiden nichts anderes übriggeblieben
als mitanzuhören, wie ihre Schwester sich für sie opfern
wollte und wie schnell sich der Ausdruck des Schmerzes in ihren Augen
in Entschlossenheit verwandelte als sie seine Antwort vernahm. Was
ihnen in der ganzen Zeit seit der Enttarnung nicht gelungen war,
hatte Toshi durch einen Satz erreicht. Die beiden waren froh das
wieder Leben in ihre Schwester gekehrt war, doch ihnen war nicht
klar, was sie vorhatte.
Schnell wurde ihnen allerdings bewusst,
dass Hitomi kämpfen wollte. Sie wollte sich endgültig gegen
Toshi stellen. Die letzte Chance nutzen ihm zu entkommen und damit
alles was zwischen den beiden gewesen war für immer zu
zerstören. Aber das konnten Nami und Love unmöglich
zulassen. Denn spätestens jetzt, als Hitomi um Toshi nicht
verlassen zu müssen und eventuell die Chance zu bekommen ihm
eine Erklärung zu geben, sich sogar der Polizei gestellt hätte,
hatten auch sie begriffen, wie töricht es von ihnen gewesen war
zu glauben auch sie könnte an einem anderen Ort neu anfangen.
Und als Hitomi dann eine Katzenkarte in die Hand nahm, war Love
die erste die reagierte. "Hitomi, lass das sein. Du weißt
genau, das du das nicht tun kannst und vor allen Dingen auch nicht
willst. Für uns brauchst du es nicht zu tun. Wir machen dir
keine Vorwürfe. Du hattest recht. Wir konnten nicht
unverrichteter Dinge verschwinden. Wir mussten es zu Ende bringen.
Nicht nur für Vater, sondern auch um unserer selbst Willen. Und
obwohl deine Entscheidung dich zu stellen für uns nicht
nachzuempfinden war, wissen wir was dich bewegt. Wenn wir dir
wirklich gute Schwestern gewesen wären, dann hätten wir
dich schon vor langer Zeit von der Bürde entbunden deinen
Verlobten anlügen zu müssen. Wir hätten nicht so
egoistisch sein sollen und hätten allein weiter machen sollen.
Dafür ist es zu spät, aber jetzt sage ich dir, tu es dir
nicht an, du würdest es dir nicht verzeihen und wir würden
uns nie verzeihen dich nicht davon abgehalten zu haben."
"Love
hat recht", fügte Nami resignierend hinzu, "und wenn
es sein muss, dann gehen wir eben alle drei ins Gefängnis."
Als Hitomi sich für einen Angriff bereit gemacht hatte,
hatte Toshi für einen Augenblick fast die Fassung verloren. Zwar
hatte auch er ihre Reaktion auf seine Worte bemerkt, doch damit hatte
er nicht gerechnet. Sie hatte ihn wirklich angreifen wollen. Nur
Loves eingreifen hatte sie wohl davon abgehalten. Jetzt plötzlich
erinnerte er sich jedoch, weshalb er alleine hierher gekommen war. Er
hatte vorgehabt Hitomi zu fragen warum sie das alles getan hatten und
ob sie ihn wirklich nur als Informanten benutzt hatten, ob Hitomi nie
wirkliche Gefühle für ihn gehabt hatte. Das hatte er völlig
vergessen, nachdem er den Raum betreten und die Eifersucht von ihm
Besitz ergriffen hatte. Doch genau das würde er jetzt tun. Auch
wenn die drei es wahrscheinlich als Schwäche werten würden
und ihm zumindest die Antwort auf die letzte Frage schon ziemlich
klar war.
Doch noch bevor er die Möglichkeit hatte diese für
ihn so wichtigen Fragen zu stellen, öffnete sich die Tür.
In dem Glauben das seine Männer den Raum betreten wollten,
drehte er sich um um sie wieder wegzuschicken. Doch die Personen, die
den Raum betraten, waren keineswegs seine Männer.
Der
Großteil der Polizisten, die zu Toshis Einheit gehörten,
befanden sich nämlich gar nicht mehr unter den Lebenden. Und
auch die wenigen Beamten, die den Angriff der Männer, die jetzt
den Raum betraten, überlebt hatten, waren keineswegs mehr dazu
in der Lage irgendetwas oder irgendjemanden zu bewachen.
Nami
erkannte die Männer sofort. Zwar waren es nicht dieselben
Männer, die sie vor einiger Zeit angegriffen hatten, doch trugen
sie die gleiche Kleidung.
Einer der schwarzgekleideten Männer
ergriff das Wort: "Guten Abend die Herrschaften. Wir wollen
nicht lange stören, aber wir müssen den drei Damen leider
eine traurige Nachricht übermitteln. Ihr geschätzter Freund
Herr Nagayshi ist vor kurzem verstorben...."
Während
Toshi nicht wirklich verstand was dies zu bedeuten hatte, erstarrten
die drei Mädchen.
Zwar versuchte Love sich einzureden,
dass dies alles nur eine Lüge war, doch tief in ihrem Herzen
spürte sie, dass es der Wahrheit entsprach. Nie zuvor hatte sie
besser verstanden , wie gefährlich es wirklich war, was die drei
Schwestern die ganzen Jahre über getan hatten, als in diesem
Augenblick. Gerade sie hatte ihre Aktionen immer als Spass angesehen,
auch wenn ihre Schwestern versucht hatten sie über die Gefahr
aufzuklären.
"Aber er war es nicht, der sie verraten
hat. Keine Sorge, er war treu bis in den Tod. Nachdem wir jedoch sein
Zimmer durchsucht hatten, fanden wir die Informationen, die wir
brauchten. Wir fanden also nicht nur heraus, wo sie sich aufhalten,
sondern brachten auch in Erfahrung, dass sie die drei Töchter
von Heinz und damit Katzenauge sind."
In Toshis Kopf
drehte sich alles. Die drei waren also die Töchter von Heinz. Er
hatte seinen Grund gefunden. Schon vor langer Zeit war ihm einmal ein
ähnlicher Gedanke gekommen. Damals war ihm aufgefallen, dass die
Katzen immer nur Gegenstände aus der Sammlung von Heinz
gestohlen hatten, doch am Ende musste er aufgeben, da alles gegen
seine Theorie gesprochen hatte. Wie es schien war er aber wieder nur
von den drei Schwestern hinters Licht geführt wurden.
Zwar
kannte er jetzt das Motiv der drei Diebinnen, doch im Moment war wohl
nicht der richtige Zeitpunkt, nähere Erklärungen zu
verlangen. Er musste erst einmal alles dafür tun den nächsten
Tag noch zu erblicken.
Der Anführer der Männer
grinste schräg: "Vielleicht interessiert es sie ja zu
hören, dass er noch lebt? Lange wird dies allerdings nicht mehr
der Fall sein. Er ist uns lange genug auf der Nase herumgetanzt und
wird ihnen sehr bald folgen. Ich habe nichts gegen sie persönlich,
aber ich fürchte, dass sie Informationen besitzen, die uns
schaden könnten. Wir können niemanden am Leben lassen, der
nur irgendetwas mit Heinz zu tun hat."
Langsam hob er nun
die Hand in der er die Waffe hielt und zielte auf Nami. Hitomi wollte
sie beschützen, doch drei andere Männer zielten auf sie,
Toshi und Love, als Hitomi sich bewegen wollte. Wie es schien war es
aussichtslos.
Nami war verzweifelt. Ihr wurde bewusst, dass
ihr Kind niemals das Licht der Welt erblicken würde. Natürlich
fürchtete sie auch um die Leben der anderen sowie um ihr
eigenes, doch wäre sie fast zusammengebrochen, weil sie wusste,
dass ihr Mann sein Kind nie zu Gesicht bekommen würde. Ihr Herz
brach entzwei. So hart und grausam das Leben den Menschen erschien,
es gab doch für jeden immer einen Hoffnungsschimmer, etwas für
das es sich zu leben lohnte.........ihr Baby allerdings sollte nie
die Chance bekommen zu leben.
Gerade als Nami schützend
die Arme über ihrem Bauch verschränkte und der Mann, der im
Begriff war ihr Leben sowie das ungeborene Leben, das in ihr
heranwuchs, auszulöschen, den Schuss abfeuern wollte, wurde die
Tür aufgerissen und man konnte mehrere Schüsse vernehmen.
Die Hälfte der Männer war Tod, bevor überhaupt jemand
begriff was dort vor sich ging. Ein einzelner Mann mit einer Waffe
hatte Sekunden zuvor den Raum betreten.
Nach einem einzelnen,
gut gezielten Schuss des Mannes, der bis vor wenigen Augenblicken
noch auf Nami gezielt hatte, sank jedoch Heinz, der Vater der
Mädchen, den sie solange gesucht hatten, schwer verletzt zu
Boden. Bevor er jedoch sein Leben aushauchte, schaffte er es noch mit
letzter Kraft etwas zu sagen.
"Ich liebe euch und bin stolz
auf euch. Ihr seid auch ohne mich zu wunderbaren Menschen
geworden."
Hitomi spürte wie Love an ihrer Seite in
Tränen ausbrach. Auch Nami war aschfahl.
In dem
Augenblick, in dem sie ihren Vater gefunden hatten, war er ihnen
wieder genommen worden. Er hatte sich für sie geopfert und die
Erklärungen, warum er sie damals verlassen hatte, mit in sein
Grab genommen.
Hitomi wusste aber auch, dass sie noch immer in
Gefahr schwebten. Zwar war es ihrem Vater gelungen den Grossteil der
Männer zu überwältigen, doch vier Männer waren
noch immer am Leben und diese zielten mit geladenen Waffen auf sie,
ihre Schwestern und ihren Verlobten. Bei diesem Gedanken musste sie
ohne es zu wollen lächeln. Dieses Lächeln jedoch war
bitter. Sie konnte wohl kaum behaupten, dass sie noch verlobt waren.
Doch trotz allem was geschehen war, hoffte Hitomi, dass Toshi eines
Tages verstehen würde, warum sie so gehandelt hatte und, dass
sie nie aufgehört hatte ihn zu lieben.
Auch Toshi hatte
bemerkt, dass Nami und Love zusammengebrochen waren. Wahrscheinlich
hätten sie ihn wohl gar nicht wahrgenommen, selbst wenn es ihm
möglich gewesen wäre, zu ihnen zu gehen um sie
anzusprechen. Aber er glaubte sie verstehen zu können. All die
Jahre hatten sie nach ihrem Vater gesucht und nun hatte er sich
selbst geopfert um ihre Leben zu retten. Er wusste wirklich nicht
mehr, was richtig und was falsch war. Denn er war Polizist und doch
konnte er den drei Frauen, die sowohl privat wie auch im Beruf in den
letzten Jahren sein Leben stark beeinflusst hatten, nachempfinden.
Was hätte er wohl an ihrer Stelle getan? Er wusste es nicht zu
sagen. Denn wenn er behaupten würde, dass er niemals diesen Weg
eingeschlagen hätte, dann hätte er lügen müssen.
Immer hatte er Menschen verachtet, die ohne darüber nachzudenken
behaupteten, dass sie niemals etwas "falsches" tun würden.
Wenn er jetzt über alles nachdachte, dann glaubte er doch,
wie sehr ihr Verrat ihn auch verletzt hatte, irgendwann verzeihen zu
können. Alles zu vergessen würde ihm nie gelingen , das war
ihm klar, doch wenn sie nur irgendwie aus der Lage, in der sie sich
gerade befanden, heil entwischen konnten, dann musste er in Ruhe mit
den drei Schwestern reden. Leider sah es im Moment jedoch nicht so
aus, als dass sie diese Chance je bekommen würden.
Plötzlich
bemerkte Toshi jedoch wie sich Hitomis Rücken straffte und er
bewunderte sie für ihren starken Willen. Er wusste, dass auch
sie trauern musste, doch nichtsdestotrotz wusste sie in welcher Lage
sie sich befanden. Und trotz der Entfernung zwischen ihnen beiden
konnte er doch das Funkeln ihrer Augen erkennen, als sich ihre Blicke
ein letztes mal trafen und sie ihm ein Lächeln schenkte, dass
seine Knie weich werden ließ, wie es so oft der Fall gewesen
war, als sie noch zur Schule gegangen waren.
Nie würde er
sich verzeihen, dass er nicht in der Lage gewesen war diesen Blick zu
deuten.
Noch bevor einer der vier Männer auch nur ihre
Bewegung wahrgenommen hatte, lagen schon drei von ihnen tot oder
zumindest bewusstlos am Boden. Der Anführer jedoch schoss auf
Hitomi, noch bevor sie nahe genug bei ihm war, um auch ihn außer
Gefecht zu setzen. Obwohl sie jedoch getroffen worden war, schaffte
sie es mit letzter Kraft zu ihm zu gelangen und ihm das Messer in die
Brust zu stoßen, welches sie für den Fall eingesteckt
hatte, dass ihr Plan misslang. So fiel der letzte der Männer.
Doch nur wenige Sekunden später sank auch Hitomi zu
Boden.
Ihr ganzer Körper schmerzte, doch sie wusste, dass sie
das richtige getan hatte. Die Schreie, die ihre Schwestern
ausstießen, hörte sie nur noch wie aus weiter Ferne. Den
Mann jedoch, der plötzlich an ihrer Seite kniete, erkannte sie
deutlich. Sie wusste, dass sie nicht viel länger wach bleiben
konnte, auch wenn er sie genau darum bat, doch sie musste ihm noch
etwas sagen. "Toshi, ich habe dich immer geliebt und werde es
auch immer tun."
An seinen Augen erkannte sie, dass er
längst wusste, dass er nichts mehr tun konnte, auch wenn er sich
weigerte dies zu glauben. Doch die Tatsache, dass auch aus seinem
Blick Liebe sprach war es, die sie befreit einschliefen ließ in
dem Wissen nie wieder aufzuwachen. Als ihr Körper in Toshis
Armen erschlaffte, hörte sie ihn noch leise murmeln: "Ich
liebe dich auch."
"Papa, ist diese Geschichte
wirklich war? Waren Mama und Tante Love wirklich Diebinnen?",
fragte ein sehr erstauntes 7-jähriges Mädchen ihren
Vater.
"Ja, mein Schatz. Ich denke du bist nun alt genug
für diese Geschichte, auch wenn du vielleicht noch nicht alles
verstehst. Du weißt, dass Diebstahl ein Verbrechen ist, aber
was du niemals vergessen darfst, ist der Mut der drei Schwestern. Sie
haben alles getan um ihren Vater zu finden und sie hätten für
die, die sie liebten alles gegeben. Diese Liebe ist es, die die
Menschen ausmacht. Hitomi hat sich geopfert um die Leben aller
anderen zu retten und wir werden sie niemals vergessen...."
"Liebling, Hitomi! Essen ist fertig!"