Aller guten Dinge sind drei
© 2004 by Jennifer Wüstefeld
 

"....." Jemand spricht
~.....~ Jemand denkt

Aller guten Dinge sind drei

"Love, komm sofort hierher" , schrie Hitomi. Love hatte mal wieder eine ihrer neuesten Erfindungen einfach herumliegen lassen. Und als diese nach kurzer Zeit die Treppe hinunter kam, erfasste sie augenblicklich die Lage. Sie hatte an einer neuen Rauchbombe gearbeitet, die alles mit dem sie in Berührung kommt rot färben sollte. Es war ihr zu langweilig geworden immer nur normale Rauchbomben zu basteln und sie fand, dass Toshi die Farbe rot gut stehen würde. Hitomi stand sie allerdings auch nicht schlecht. "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du deine Sachen nicht einfach so rumliegen lassen sollst. Wenn Toshi jemals eine deiner Erfindungen sieht, wird er seine Schlüsse daraus ziehen." "Es tut mir Leid. Ich wollte nur ganz schnell etwas aus meinem Zimmer holen. Und Toshi ist manchmal so blöd, der würde es bestimmt nicht merken. Außerdem seid ihr verlobt und er würde nie etwas schlechtes von dir denken." "Das mag ja sein, aber wir müssen vorsichtig sein. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto gefährlicher wird es. Und deshalb räum jetzt bitte die Sachen hier weg und dann kümmere dich um Toshi. Wir wollten essen gehen, aber jetzt muss ich mich umziehen. Und pass auf, dass er diesen Raum nicht betritt, denn mir fällt keine plausible Erklärung für das rote Sofa und die Tapete ein. Ganz abgesehen von den ganzen anderen Dingen." "Ist ja schon gut. Ich erzähle deinem Schatz, dass er sich noch etwas gedulden muss, weil du dich gerade umziehst und dass er im Cafe warten soll. Er weiß ja, wie lange du immer brauchst." "Sei ruhig, und mach dich an die Arbeit. Sonst nehme ich mir mal ein bisschen Zeit für dich."

"Oh, hallo Toshi!" "Hey, Love!" "Hitomi braucht noch ein bisschen. Du sollst hier warten. Darf ich dir solange einen Kaffee anbieten?" "Normalerweise gerne, aber ich muss gleich wieder weg. Ich wollte eigentlich nur kurz zu Hitomi und unsere Verabredung absagen." "Das wird sie aber gar nicht gerne hören. Da kannst du dich aber auf etwas gefasst machen. Am Besten gehst du einfach und ich sag ihr Bescheid. Anscheinend hast du es eilig und eine Standpauke von Hitomi dürfte seine Zeit brauchen." "Danke Love. Es ist wirklich wichtig. Wir haben nämlich mal wieder eine Ankündigung von den Katzen bekommen." "Wirklich?? Wann denn??" "Erst vor einer Stunde. Und jetzt muss ich auch gehen, sonst komm ich zu spät. Bis dann und nochmals danke."

"Hitomi? Hast du eine Ankündigung herausgeschickt?" "Nein, wieso auch? Wir wissen doch noch gar nicht ob es noch Objekte von Vater in der Nähe gibt." "Toshi war jedenfalls gerade da und hat euer Date abgesagt..."
"Was hat er getan???" "Lass mich doch erst einmal ausreden. Er meinte vor einer Stunde hätten die Katzen eine Ankündigung geschickt. Sie wollen heute Abend etwas stehlen." "Aber wie ist das möglich? Wahrscheinlich hat sein Chef ihm nur Überstunden aufgedrückt und er hat nach einer Ausrede gesucht." "Das könnte sein. Doch meinst du wirklich, dass Toshi so etwas als Ausrede benutzen würde? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass sie zurück ist?" "Das glaube ich nicht. Sie hätte uns doch sicher direkt darüber informiert, dass sie wiederkommt und selbst wenn nicht, dann würde sie niemals alleine eine Aktion versuchen." "Vielleicht war es sehr dringend und sie kommt gleich und sagt uns Bescheid." "Es wäre möglich, aber ich würde es nicht als sehr wahrscheinlich einschätzen. Trotzdem sollten wir uns umziehen und mal nachsehen, was dort los ist." "Ja, das wird wohl das Beste sein."

Zu dieser Zeit war Toshi schon am Ort des Geschehens. "Beeilt euch, Leute es ist schon halb neun. Wir haben nur noch eine halbe Stunde." ~ Die Katzen haben so lange nichts mehr von sich hören lassen. Warum fangen sie jetzt wieder an zu stehlen? Ich verstehe das einfach nicht, aber sie waren ja noch nie gewöhnliche Diebinnen. ~
"Bewacht alle Eingänge. Heute werden wir die Katzen fangen. Haltet eure Gasmasken bereit und erinnert euch daran was ihr im Training gelernt habt. Wir haben uns das ganze letzte Jahr auf diesen Moment vorbereitet und jetzt wo er da ist, darf nichts schief gehen." "Jawohl!" ~ Ich habe geahnt das sie zurückkommen würden. Mein Chef meinte sie hätten jetzt genug geklaut und wären reich genug, doch ich habe noch nie geglaubt, dass ihre Motive so simpel waren. Meine Vermutungen scheinen sich zu bestätigen und das harte Training wird nicht umsonst gewesen sein. Wir werden sie fangen und dann werde ich Gewissheit haben. ~

"Hast du irgend jemanden gesehen, Love ?" "Nein, niemanden. Vielleicht verwendet ja nur jemand unseren Namen." "Das kann sein, aber auch dann müssen wir eingreifen. Wir können nicht zulassen, dass man unseren Namen beschmutzt." "Wer weiß, wenn Toshi diese Leute fängt und sie für die richtigen Katzen hält, vielleicht heiratet ihr ja dann schon bald. Andererseits hättet ihr, glaube ich, sowieso bald geheiratet. Toshi hatte sich damit abgefunden die Katzen nicht zu schnappen." "Das spielt doch jetzt keine Rolle. Erst einmal sollten wir herausfinden, was gestohlen werden soll. Vielleicht steckt ja doch sie dahinter." "Okay, aber wie willst du das machen?" "Wir haben noch eine halbe Stunde, ich denke das reicht für meinen Plan."


"Detektiv Uzumi, da wünscht jemand sie zu sprechen." "Wer ist es denn? Ich habe im Moment nicht viel Zeit." "Dann solltest du dir Zeit nehmen. Warum hast du einfach unser Date abgesagt?..." "Entschuldigen sie Detektiv, aber diese junge Dame ist einfach an uns vorbeigerauscht. Wir konnten sie nicht aufhalten." "Ist schon gut. Ich glaube in diesem Zustand ist sie unaufhaltsam." "Was meinst du mit diesem Zustand? In der letzten Zeit hattest du zu viel zu tun. Und jetzt, wo wir endlich mal wieder ausgehen wollten, sagst du einfach ab. Ich will eine Erklärung." "Würden sie uns bitte einen Augenblick allein lassen?" "Natürlich." "Ich habe deiner Schwester doch schon gesagt, dass die Katzen wieder aufgetaucht sind. Hat sie dir das nicht gesagt?" "Doch natürlich, aber glaubst du wirklich, dass ich dir das abnehme? Für wie blöd hältst du mich?" "Ich kann es doch auch kaum
glauben, aber es ist die Wahrheit. Diese Karte haben sie heute geschickt. Sie haben es auf den Stern der Seine abgesehen, ein wertvolles Kollier aus dem 18.Jahrhundert." Hitomi begann zu lächeln. Natürlich ahnte Toshi nicht, was es mit diesem Lächeln auf sich hatte und so deutete er es als Zeichen der Vergebung. Und wie um diese Vermutung zu bestätigen schloss Hitomi um keinen Verdacht zu erregen diesem Lächeln eine Entschuldigung an. "Es tut mir Leid Toshi, aber wir waren so lange schon nicht mehr zusammen aus. Und ich konnte ja nicht ahnen, dass die Katzen plötzlich wieder auftauchen. Ich werde jetzt nach Hause gehen und du rufst mich an, wenn du fertig bist. Aber ich warne dich, wenn du noch einmal absagst, verzeihe ich dir nicht mehr." "Okay. Bis bald." "Tschau!" Hitomi gab ihm einen flüchtigen Kuss und spazierte gelassen, wie es schien aus dem Gebäude heraus. Doch gelassen war sie bei weitem nicht. Es waren nur noch knappe zehn Minuten bis zum ankündigten Zeitpunkt. Und entweder war sie wieder da oder die Karte war eine gute Fälschung. Sie hoffte, dass letzteres der Fall sein sollte. Denn sie hatte die Bemühungen von Toshi verfolgt und das was sie gerade eben gesehen hatte, bestätigte nur ihre Vermutungen, dass es diesmal sehr schwierig werden würde Toshi zu überlisten. Auch wenn man die Vorsichtsmaßnahmen kannte. Und sie kannte sie sicherlich nicht. Was sollte das alles. Sonst war sie doch immer so vorsichtig gewesen.

Toshi hatte indes ganz andere Probleme. Nicht etwa mit den Vorsichtsmaßnahmen, nein, mit etwas völlig anderem. ~ Da versteh doch einer die Frauen. Erst stürmt sie hier wutentbrannt herein und ich mache mich auf eine gewaltige Standpauke gefasst und kurz darauf ist sie, nachdem ich ihr kurz alles erklärt habe, zahm wie ein Lamm. Dabei hatte Love es ihr doch erzählt. Nun ja, vielleicht hörte sich das wirklich etwas unwahrscheinlich an. Was solls, ich muss mich jetzt auf meine Arbeit konzentrieren. Heute werde ich die Katzen schnappen und dann werden wir heiraten. Dann sehen wir uns jeden Tag und sie wird froh sein, wenn sie mich einmal los ist :)~

"Und, was hast du herausgefunden, Hitomi?" "Die Diebe sind hinter dem Stern der Seine her. Die Karte ist entweder eine tolle Fälschung oder echt. Und die Sicherheitsvorkehrungen so streng wie erwartet, obwohl ich mit Leichtigkeit an den Wachen vorbeigekommen bin." "Du denkst also, dass sie dahinter steckt?" "Ja, ich habe keine andere Erklärung." "Keine andere Erklärung wofür?" Hitomi und Love wendeten blitzartig ihre Köpfe. Direkt hinter ihnen stand ihre Schwester. Nami hatte sich nicht verändert. Doch sowohl Hitomi wie auch Love konnten kaum glauben, dass sie es war. "Du bist wieder hier?" "Sieht ganz danach aus, Love, oder? Euch beide kann man aber auch nicht alleine lassen." "Es ist also wahr, du hast diese Nachricht geschickt. Warum hast du uns nicht benachrichtigt? Wie willst du das alleine schaffen?", fragte Hitomi verstört. Nie hätte sie erwartet Nami unter diesen Umständen wieder zu sehen. Auch Love war nicht minder geschockt. Doch ihr war an dem was ihre Schwester gesagt hatte etwas aufgefallen. "Was meinst du mit 'Euch kann man auch nicht alleine lassen' ?" Auch Hitomi erkannte nun was Nami eben gesagt hatte. "Wir hatten nicht vor hier einfach hereinzuspazieren. Du wolltest alleine den Stern der Seine stehlen und hast uns noch nicht einmal informiert. Ist es denn überhaupt ein Stück aus Vaters Sammlung?" "Woher soll ich das denn wissen? Ich bin davon ausgegangen, dass ihr einen Plan habt. Sonst hättet ihr mich wohl kaum erst so spät informiert." Love war geschockt. "Wir haben dich nicht informiert. Wir haben selbst erst vor kurzer Zeit davon erfahren, dass jemand in unserem Namen stehlen will. Spätestens als Hitomi dann die Karte sah, war für uns so gut wie klar, dass du dahinter stecken musstest. Wer kann es denn auch sonst sein? Vielleicht ist es ja eine Falle der Polizei, aber wer hätte dir dann eine Nachricht zukommen lassen sollen?" "Ich weiß es doch auch nicht, aber was sollen wir jetzt tun? Hitomi schaltete schneller. "Also es ist wohl klar, dass jemand uns hereinlegen wollte. Die Polizei war es allerdings bestimmt nicht. Wer kennt denn unsere wahre Identität? Eigentlich niemand. Wir sollten uns lieber beeilen und hier weg kommen. Selbst wenn die Polizei einen schlechten Eindruck bekommt und Toshi enttäuscht sein wird, sind wird zu nahe am Ziel um jetzt in die Falle zu gehen. Wer auch immer dahinter steckt er könnte uns gefährlich werden. Also nichts wie weg." "Warten sie doch noch einen Augenblick, dann kann ich ihnen erklären warum ich sie herkommen ließ."


"Sie haben die Karte geschickt?" "In der Tat Fräulein Love. Ich hatte keine andere Wahl." Auch Nami war überrascht. "Warum? Warum haben sie einfach eine Ankündigung geschickt. Und das nur um uns hierher zu bestellen. Warum haben sie sogar mich zurück geholt?" "Ich werde es ihnen erzählen, aber zuerst sollten sie sich um den Stern der Seine kümmern. Sie sollten die Polizei nicht warten lassen. Er ist ein Objekt, dass früher ihrem Vater gehört hat. Insgesamt gibt es noch drei, die sie bis jetzt noch nicht wiedererlangt haben. Bei den anderen beiden handelt es sich um Gemälde. Ich konnte leider nur herausfinden wo sich die Objekte befinden, aber da ich keine andere Möglichkeit sah, bin ich davon ausgegangen, dass sie über die Sicherheitsvorkehrungen informiert sind, Fräulein Hitomi." "Das bin ich in der Tat, doch leider muss ich sagen, dass Toshi in der letzten Zeit nicht faul war. Im Gegenteil, er hat viele Methoden entwickelt um die Katzen zu fangen, obwohl wir lange nichts mehr von uns hören lassen hatten." "Das könnte dieses mal also wirklich schwierig werden. Nami hast du nicht eine Idee?" " Erst mal muss mir Hitomi alles über die Sicherheitsvorkehrungen sagen und dann können wir weiter sehen. Selbst wenn wir dann zu spät anfangen, es gibt keine andere Möglichkeit."

~ Noch eine Minute und das Schicksal der Katzen ist besiegelt. Heute werde ich allen beweisen, dass ich kein Trottel bin. Alle haben mich für verrückt gehalten, weil ich davon überzeugt war sie würden wieder kommen, aber jetzt werde ich es ihnen allen zeigen... ~ "Uzumi was fällt ihnen eigentlich ein? Warum haben sie Fräulein Asaja nicht über diese Ankündigung der Katzen informiert? Sie wissen doch genau, dass sie beide zusammen arbeiten sollen. ~ Weil sie mir sowieso nur im Weg herumstehen würde, da sie sich ja geweigert hat am Sondertraining teilzunehmen. Aber wenn ich das sagen würde, wäre ich ein toter Mann. ~ "Es tut mir Leid Chef, aber es war mir nicht möglich sie zu erreichen. Ich habe sie sowohl zu Hause wie auch auf Handy anrufen lassen." ~ Das ist zwar nicht ganz war, aber Notlügen sind erlaubt. Außerdem hab ich jetzt besseres zu tun als mich mit ihm zu streiten. ~ "Ich würde sie jetzt bitten zu gehen. Wir können unsere Unterhaltung später weiterführen. Es könnte jeden Moment soweit sein." "Also gut Uzumi, aber das Thema ist noch nicht abgeschlossen. Und sie Asaja bleiben hier und passen auf, dass er keinen Unsinn macht." "In Ordnung Chef."
~ Die hat mir gerade noch gefehlt. Am Besten stelle ich sie irgendwo in die Ecke, aber jetzt muss ich aufpassen. Es ist schon eine Minute nach Neun. Ich kann froh sein, dass sich die Katzen anscheinend heute etwas verspäten. Aber jetzt müssen wir gut aufpassen, wir dürfen nicht unaufmerksam werden. ~ "Los Männer, zieht eure Gasmasken auf und haltet die Waffen bereit. Wir werden sie schnappen. Und sie Asaja stellen sich bitte dort neben die Tür, sie haben dort einen guten Ausblick auf den ganzen Raum. Der Stein ist im Nebenzimmer. Der echte Stein. Auch wenn ich lieber eine Kopie genommen hätte. Der Besitzer wollte es so."

Keine zwei Minuten später hörte man aus einem der oberen Stockwerke Glas klirren. ~ Wieso kommen sie so auffällig durch ein Fenster? Das ist bestimmt nur ein Ablenkungsmanöver. ~ "Einheiten 1 und 2 kümmern sich um den Vorfall die restlichen Einheiten bleiben wo sie sind. Das ist sicherlich nur ein Ablenkungsmanöver." "Detektiv Uzumi wir haben Sichtkontakt." "Sehr gut. Wie viele Personen sind es?" "Nur eine und diese befindet sich im dritten Stockwerk. Sie läuft in Richtung Toilette. Wir versuchen sie zu umzingeln." Noch ein klirren war zu hören. ~ Sie kommen einzeln und wollen uns so verwirren, aber nicht mit mir. Ich habe genügend Einheiten. Ich muss den Stein nicht einen Augenblick unbewacht lassen. Diesmal seid ihr dran Katzen. ~ "Einheiten 3 und 4 begeben sich sofort dorthin, alle anderen bleiben ruhig." ~ Gar nicht blöd Toshi, aber das hatten wir erwartet. ~
"Dies ist ebenfalls eine Person. Wir haben sie im 2. Stockwerk gefunden. Sie läuft zum Aufzug." "Einheit 5 soll sich unten vor dem Aufzug stationieren, falls sie einsteigen sollte. Einheit drei wird sie weiter verfolgen und Einheit vier wird sofort die Treppe ins nächste Stockwerk nehmen." "Verstanden!" ~ Ihr werdet mir nicht entkommen. Jetzt fehlt nur noch die letzte Katze. Sie sollte sich bestimmt den Stein holen, aber diesmal haben sie sich wohl verrechnet. Was wollt ihr jetzt tun Katzen? ~ Da, das dritte klirren. Nicht weit entfernt von dem Raum in dem sich der Stein befindet. ~ Warum wieder durchs Fenster? Was haben sie jetzt vor, nachdem ihr erster Plan gescheitert ist? ~ "Einheiten sechs und sieben untersuchen dieses Stockwerk. Die restlichen beiden Einheiten bleiben wo sie sind und bewachen weiterhin den Stein." "Verstanden!" "Detektiv Uzumi wir haben eine Katze in die Toiletten gejagt. Die Fenster sind klein und mit Metallstäben verschlossen. Sie hat keine Chance zu entkommen." "Ich komme sofort. Warten sie solange." "Die andere Katze steigt gerade in den Aufzug. Sie kann nicht mehr entkommen." "Schnappen sie sie und bringen sie dann zu mir." ~ Wir haben es geschafft. Endlich ist es soweit. ~ "Asaja, sie bleiben hier."

"Schnell, Detektiv Uzumi hat zwei der Katzen gestellt. Die dritte befindet sich noch im Gebäude. Er braucht unbedingt Unterstützung. Anscheinend ist sie auf dem Weg zum Keller um zu flüchten. Beeilen sie sich." "Jawohl, Unterinspektor Asaja."

Asaja ging nun in den Raum in dem der Stein sich befand. " Wir haben alle drei Katzen. Detektiv Uzumi möchte, dass alle sie sehen, also gehen sie zu ihm. Er möchte außerdem ein paar Worte an sie richten." Lautes Freudengeschrei folgte auf diese Auskunft. Im Tumult bemerkte jedoch niemand wie der Stein gestohlen wurde.


Love sah wie die Toilettentür aufging. ~ Hoffentlich entdecken sie mich nicht. Das wäre das Ende. Aber wir hatten keine andere Wahl. ~ "Untersucht den Raum gründlich. Sie kann nicht entkommen sein. Sie muss sich hier irgendwo verstecken." Sie fanden allerdings niemanden. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt. Toshi konnte es nicht fassen. " Sind sie sicher, dass sie hier hereingerannt ist?" "Absolut sicher, Detektiv." ~ Dann muss sie sich hier aufhalten. Nur wo? Wo haben wir noch nicht gesucht? ~ ~ Jetzt oder nie. ~ Love warf ihre neu entwickelte Rauchbombe auf die Polizisten. Dann löste sie sich blitzschnell von der Decke. Die Saugnäpfe ließ sie zurück. Toshi sollte schließlich wissen wie er ausgetrickst worden war. Hoffentlich war Nami ebenfalls in Sicherheit. Nachdem sie nun ein ganzes Stück gelaufen war, hielt sie an einem Fenster, öffnete es und sprang hinunter. Selbst die Gasmasken hatten den Polizisten nicht geholfen. Sie hatten nämlich durch die rot - gefärbten Scheiben kaum etwas sehen können.

Toshi fluchte innerlich. Wieso war er nicht gleich auf die Idee gekommen sie dort zu suchen? Er war zu überheblich geworden. Doch dem Stein konnte nichts passieren. Dafür war gesorgt. Man hatte ihn informiert, dass diese Katze das Gebäude verlassen hatte. Sie war also nicht diejenige, die den Stern der Seine stehlen sollte. Blieben immer noch zwei Katzen. Und eine von denen saß ebenfalls fest. Dieses Mal wollte er allerdings vorsichtiger sein. Er würde sie nicht auch noch entkommen lassen.

Nami war in den Aufzug gestiegen und die Tür hatte sich geschlossen bevor die Polizisten sie erreicht hatten. Sie saß in der Falle, aber das war auch beabsichtigt gewesen. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass sie sich nicht verkalkuliert hatten. Sie stieg durch den Ausstieg des Fahrstuhles auf dessen ' Dach '. Wenn sie richtig lag musste sie hier etwas vorfinden. ~ Ja, ich habe mich nicht getäuscht. In diesem Stockwerk gibt es einen Belüftungsschacht. Jetzt muss ich mich aber beeilen. ~ Sie hatte den Fahrstuhl außer Betrieb gestellt, damit die Polizei die Tür nicht öffnen konnte, doch davon würden sie sich nicht mehr lange aufhalten lassen. Sie musste ihn wieder in Gang setzen, dann auf den Knopf drücken, der den Fahrstuhl eine Etage tiefer bringen würde und schließlich so schnell wie möglich wieder aufs Dach kommen, um von dort aus den Schacht zu erreichen. Wahrscheinlich würde sie springen müssen und sie hatte nur einen Versuch.

Toshi hatte den Fahrstuhl erreicht. "Detektiv Uzumi. Sie hat den Fahrstuhl zum Stillstand gebracht. Wir brauchen noch eine Minute, dann haben wir die Tür trotzdem auf. Sie entkommt uns nicht." Doch in diesem Augenblick setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. "Geben sie schnell Einheit 5 Bescheid. Sie bleiben hier. Man kann ja nie wissen." " Wird gemacht." "Detektiv Uzumi, der Fahrstuhl ist leer. Die Tür zum Dach des Fahrstuhles ist zwar offen, aber auch dort ist niemand zu sehen." ~ Verdammt ~ "Schicken sie den Fahrstuhl bis ins oberste Geschoss. Vielleicht ist sie irgendwo abgestiegen. Dann ist sie gezwungen sich zu zeigen, wenn sie nicht sterben will." Als auch das umsonst war ließ er den Aufzug ins 2. Stockwerk bringen. Er stieg selbst hinauf und sah dann, dass auch diese Katze ihm entkommen war. Welch eine Enttäuschung. Warum hatte er nichts von diesem Schacht gewusst. Er ließ sofort überprüfen, wohin er führte. Der einzige Ausgang führte nach draußen, denn alle anderen Ausgänge waren fest verschlossen worden. Nur diese beiden Schächte hatte man übersehen.
~ Wieder nichts. Also will sich die letzte Katze den Stein schnappen, aber das werde ich nicht zulassen. ~

" Meinst du Hitomi schafft es?" "Aber natürlich, Love. Sie wird es schaffen. So kurz vor unserem Ziel lassen wir uns nicht schnappen. Wenn wir es nicht schaffen war alles umsonst. Wir müssen noch diese drei Gegenstände stehlen und dann wissen wir vielleicht endlich wo unser Vater ist. Die letzten beiden Aktionen werden auch wieder besser geplant sein. Ich muss zugeben, mir war dieses Mal ganz schön mulmig zumute." "Das ging mir genauso. Ich hoffe nur Hitomi behält die Nerven."

Hitomi nutzte den Augenblick. Alles ging drunter und drüber. Das war der beste Zeitpunkt den Stern der Seine zu stehlen. Sie ging langsam darauf zu. Um die Alarmanlage musste sie sich keine Sorgen machen. Die hatte sie schon eben ausgeschaltet. Niemand hatte auf sie geachtet. Sie nahm den Stein einfach und legte eine relativ gute Kopie auf das Kissen. Wenigstens die hatte Herr Nagayshi mitgebracht. Auch konnte sie es sich nicht verkneifen für Toshi einen Zettel zu hinterlassen. Es war einfacher gewesen als sie erwartet hatte alles war glatt gegangen. Sie hatten dies allerdings vor allen Dingen Love zu verdanken. Sie war nicht faul gewesen. Sie hatte ihre neuesten Erfindungen dabei, weil sie mit etwas ähnlichem gerechnet hatte. Und ohne diesen Stimmentransposer hätte ihr Plan nicht funktioniert.(Die Idee hat sie Professor Agasa aus Detektiv Conan geklaut) Sie sah aus wie Asaja, aber ohne ihre Stimme hätte es nicht geklappt. Als sie den Chef angerufen hatte, war der sofort gekommen. Wäre sie alleine dort reingegangen, hätte man sie sicher überprüft, aber niemand hatte gewagt den Chef aufzuhalten und später hatte Toshi nicht mehr daran gedacht, da es schon neun war.

~ Die letzte Katze wurde immer noch nicht entdeckt. Wo kann sie nur stecken? Ich war mir sicher sie würde versuchen den Stein zu stehlen. Vielleicht ist sie auch wieder verschwunden, aber die Katzen sind noch nie mit leeren Händen abgehauen. Irgend etwas stimmt hier nicht. ~ Da sah Toshi auf einmal die Einheit 9. Sie kam mit freudigen Gesichter auf ihn zu. Was machten die denn hier. Sie sollten doch den Stein bewachen. Aber warum lächelten sie so? Hatten sie etwa die Katze gefangen? Dann hätte doch aber eine Person ausgereicht mir das mitzuteilen. "Was wollen sie denn alle hier?" "Sie haben doch nach uns schicken lassen. Wir freuen uns, dass es ihnen endlich gelungen ist die Katzen zu fangen, Detektiv Uzumi." "Wie bitte??? Wer hat ihnen denn das gesagt? Oh nein, der Stern der Seine!" Schnell rannte Toshi in dem Raum in dem sich der Stein befand. Unterwegs sah er Unterinspektor Asaja und sie wirkte etwas geschockt, was seinen Verdacht nur noch erhärtete, doch er konnte jetzt nicht stehen bleiben. Als er den Raum betrat, war er erleichtert. Der Stein war noch da. Als er jedoch näher heranging, sah er eine Karte auf dem Kissen liegen, die eindeutig von den Katzen stammte.
Wir sind wieder da.
Heute haben sie es uns wirklich nicht leicht gemacht.
Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.
P.S. : Ihre Partnerin liegt draußen gefesselt im Gebüsch.
Cat's Eye

Jetzt war ihm klar wieso diese Frau eben so geschockt gewesen war, sie hatte befürchtet er hätte ihren Trick durchschaut. Doch das hatte er nicht. Schnell rannte er nach draußen und konnte gerade noch sehen wie die Katzen sich davon machten. Er hatte wieder einmal versagt.

Auf dem Weg zum Cafe erzählte Hitomi den beiden von dem Augenblick als sie dachte, alles wäre aufgeflogen. Doch anscheinend hatten seine Männer Toshi nicht gesagt, wer ihnen die falsche Information gegeben hatte. Jetzt war erst einmal wichtig nach Hause zu gehen, denn dort wartete Herr Nagayshi und der hatte ihnen einiges zu erklären.


Wie die Katzen es gesagt hatten, fanden die Polizisten Unterinspektor Asaja im Gebüsch. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, außer, dass sie hierher gekommen war um Toshi anzuschnauzen, weil dieser ihr nichts von der Aktion der Katzen erzählt hatte, was sie auch sogleich nachholte. Kurz darauf traf der Chef ein und fing an Toshi runterzumachen. Doch die Wut die sich bei Toshi aufgestaut hatte, weil er immer und immer wieder versagt hatte, ging jetzt mit ihm durch. "Sie sollten besser ganz ruhig sein. Mein Plan hätte die Katzen trotz einiger Schwächen auf jeden Fall aufgehalten. Vielleicht hätte ich sie nicht erwischt, aber auf keinen Fall hätten sie den Stern der Seine nicht bekommen. Sie allein sind daran schuld. Hätten sie sich nicht eingemischt und die Katze eingeschleust, wäre alles gut gegangen. Ich habe jeden meiner Leute kontrollieren lassen und normalerweise hätte ich da bei Asaja keine Ausnahme gemacht, wenn sie nicht gewesen wären. Wenn sie sich nicht so aufgespielt hätten, wäre mein Plan geglückt." Der Chef war verwirrt. Er hatte noch nie erlebt, dass Uzumi so ausgerastet war. Normalerweise würde er auch nicht zulassen, dass jemand es wagt so mit ihm zu sprechen, allerdings hatte Uzumi ja nicht ganz Unrecht. Und er als Chef hatte ja gesehen wie hart er sich und seine Leute darauf vorbereitet hatte. Er konnte verstehen wie groß seine Enttäuschung sein musste. "Uzumi gehen sie erst einmal nach Hause und ruhen sich aus. Sie können hier im Moment nichts mehr tun. Vielleicht nehmen sie sich auch morgen den Tag frei und verbringen ihn mit ihrer Verlobten. Ich weiß, wie viel ihnen daran liegt die Katzen zu fangen, aber wenn sie nicht ab und zu auch mal andere Dinge tun, kann das nichts werden. Ach ja und reden sie bitte nie wieder in diesem Ton mit mir." Er zwinkerte und ließ den völlig verdutzten Toshi zurück. ~ Ich habe gerade meinen Chef zur Schnecke gemacht. Aber anstatt mich zu feuern gibt er mir einen Tag frei und ermutigt mich. Wenn ich es nicht selbst gehört hätte, würde ich es nicht glauben. Das war doch nicht der selbe Mann, der mich ansonsten immer angeschrien hat, wenn ich auch nur den kleinsten Fehler gemacht habe und der mich nur allzu gerne als Vollidiot beschimpft hat. Ich kann es einfach nicht
fassen. ~ Völlig perplex machte sich Toshi auf den Weg zu seiner Wohnung. Doch dann erinnerte er sich daran, dass er versprochen hatte Hitomi anzurufen. Wieso sollte er nicht direkt zu ihr gehen und ihr persönlich sagen, dass sie den ganzen morgigen Tag für sich alleine haben würden.

"Ich denke, da wir jetzt ungestört sind, können sie uns doch aufklären, oder?" "Aber sicher, Fräulein Nami. Allerdings muss ich so schnell es geht wieder weg." "Aber wieso? Und wo waren sie überhaupt? Wir haben seit sie weggegangen sind um Informationen über unseren Vater einzuholen nichts mehr von ihnen gehört. Das sieht ihnen gar nicht ähnlich. Wir haben uns schon ernsthafte Sorgen gemacht." "Das tut mir aufrichtig leid, Fräulein Love. Ich werde ihnen jetzt alles erklären. Ich denke dann werden sie mich verstehen. Ich konnte mich nicht bei ihnen melden, da ich befürchten musste sowohl sie drei wie auch mich in Lebensgefahr zu bringen." Hitomi wollte etwas sagen, doch er bat sie stumm zu schweigen bis er geendet hatte. "Ich habe wichtige Informationen über ihren Vater bekommen. Doch anscheinend hat jemand erfahren, dass ich ihn suche und seitdem bin ich ständig verfolgt worden. Einige Male konnte ich nur durch großes Glück oder durch gute Freunde mit dem Leben davon kommen. Diese Leute sind mir überall hin gefolgt. Aus diesem Grund konnte ich es nicht wagen mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Erst jetzt ist es mir gelungen sie abzuschütteln, doch sie könnten mir jeden Augenblick wieder im Nacken sitzen. Deshalb kann ich auch nicht lange bleiben, denn es wäre nicht gut, wenn diese Leute merken würden, dass ich etwas mit ihnen zu tun habe. Sie würden dann auch versuchen sie umzubringen, weil ich die Informationen ihnen weitergegeben haben könnte. Hier in dieser Mappe sind die Informationen. Zum größten Teil handelt es sich um Informationen über die drei letzten Kunstgegenstände, doch es sind auch Informationen über den letzten Aufenthaltsort ihres Vaters enthalten. Ich hoffe sie sehen, dass ich keine andere Wahl hatte als sie auf diese Art und Weise zu informieren. Fräulein Nami habe ich nur dazu gerufen, weil ich befürchte, dass es sehr gefährlich werden könnte. Sie sollten jetzt im Endstadium alle zusammenarbeiten. Ich muss jetzt aber wirklich wieder gehen. Ich habe mich schon zu lange hier aufgehalten."
"Bleiben sie hier. Sie tun das schließlich nur für uns. Wenn ihnen etwas zustößt, könnten wir uns das nicht verzeihen. Wir werden sie verteidigen oder trauen sie uns das nicht zu?" "Ich weiß, dass sie es nur gut meinen Fräulein Hitomi, aber es ist für alle besser, wenn ich gehe. Diese Leute sind rücksichtslose Mörder. Ihr Vater würde es mir schließlich auch nicht verzeihen, wenn sie durch meine Schuld sterben." "Aber..." "Kein aber Fräulein Love. Und machen sie sich keine Sorgen, wir werden uns alle gesund wieder sehen." "Im Himmel."
"Wie bitte?" Nami drehte ihren Kopf in Richtung Wohnzimmertür. Dort standen drei Männer, die Pistolen in ihren Händen hielten und fies grinsten. Sie alle trugen über ihrer Kleidung einen schwarzen Mantel und einen schwarzen Hut. Der linke war ein Riese und zugleich ein Muskelpaket. Der rechte war fett und sah abstoßend aus mit seinen gelben Zähnen, der knubbeligen Nase und den Segelohren. Der mittlere Gangster war am unauffälligsten. Er hatte keine auffälligen Merkmale. Das einzige was an ihm ungewöhnlich war, waren seine Augen. Sie blickten irgendwie traurig und hilflos als ob er dies alles gar nicht wollte. Die Augen der anderen beiden strahlten nur so vor Vergnügen, welches sie empfanden, wenn sie töteten. Auch sah man seinen Augen an, dass er klug war, was man von den anderen beiden Gestalten wohl nicht sagen konnte. Er schien der Chef dieser Truppe zu sein, doch was gab das für einen Sinn? Jemand der nicht gerne tötet, ist der Chef einer Mörderbande. Welch eine Ironie. " Es tut mir leid, meine Damen, aber leider können wir es nicht riskieren, dass es irgendwelche Zeugen gibt. Außerdem wäre es ja möglich, dass dieser Herr in ihrem Auftrag unterwegs war. Wären wir etwas früher gekommen, hätten wir dies eventuell aus ihrem Gespräch schließen können, doch dies hätte wohl wenig daran geändert, dass wir sie töten müssen." Hitomi hatte blitzschnell reagiert. Sie hatte sofort als diese Männer etwas gesagt hatten die Mappe versteckt und die drei hatten nichts gemerkt. Jetzt überlegte sie fieberhaft wie man diese Leute austricksen könnte. Als sie die Blicke von Nami und Love auffing, sah sie, dass diese ebenso ratlos waren wie sie selbst. Doch sie konnten schließlich auch nicht einfach so herumsitzen und darauf warten, dass man sie töten würde. ~ Nami, Love und ich könnten ihnen entkommen. Wir sind alle relativ fit, auch wenn das vorhin unsere erste Aktion seit einem Jahr war. Wir haben schließlich weiter trainiert. Auch kennen wir die Geheimgänge in diesem Haus und Love hat sicherlich noch irgendwo in ihrer Nähe eine Gasbombe. So könnten wir ihnen sogar entkommen, wenn sie schießen würden. Doch Herr Nagayshi würde das sicherlich nicht schaffen. Wir können ihn aber auch nicht im Stich lassen. Also müssen wir eben versuchen die drei außer Gefecht zu setzen. Ich habe noch ein paar unserer Karten dabei. Damit könnten wir sie ablenken und dann müssen wir angreifen bevor sie realisieren was passiert. Ich hoffe die anderen merken was ich vorhabe. ~
"Vielleicht sollten wir uns erst noch etwas mit den dreien vergnügen. Es sind genau wie wir drei. Solche hübschen Frauen kann man doch nicht einfach umbringen. Sie sollten vorher noch einmal richtig Spaß haben." Diese Bemerkung war von dem kleinen, ekelhaften Typen gekommen. Wenn Love auch nur daran dachte, musste sie sich zusammenreißen um sich nicht zu übergeben. Sie sah an Namis Gesichtsausdruck, dass es ihr wohl ähnlich gehen musste. Doch Hitomi schien das überhaupt nicht zu interessieren. Hatte sie etwa einen Plan? Natürlich hatte sie den. Love hatte noch nie erlebt, dass ihre Schwester so einfach aufgegeben hatte. Allerdings war es sehr wahrscheinlich, dass sie diesen nicht allein ausführen konnte. Was konnte sie allein schon gegen drei bewaffnete Männer ausrichten? Sie würde sich wohl darauf verlassen, dass sie und Nami schnell reagierten und ihr halfen. Noch einmal ergriff der kleine das Wort und, da Hitomi an den Gesichtern der anderen beiden erkennen konnte, dass sie nicht abgeneigt waren den Vorschlag des Mannes in die Tat umzusetzen, wusste sie, dass dies ihre letzte Chance war zu handeln. "Ich nehme mir die schwarzhaarige Schönheit vor, schließlich war das ganze meine Idee. Wir werden viel Spaß haben." Gerade wollte Hitomi die Karten werfen, als plötzlich.....

(Eigentlich würde ich jetzt hier Schluss machen, aber da heute mein Geburtstag ist will ich mal nicht so sein.)
.....eine Stimme rief: "Hände hoch und Waffen fallen lassen. Das Gebäude ist umstellt. Sie haben keine Chance zu entkommen." Leider war dem nicht so. Toshi war nämlich erst seit kurzer Zeit anwesend. Er hatte die Polizei verständigt und wollte abwarten, doch was der fette Kerl eben gesagt hatte war zu viel für ihn gewesen. Jetzt konnte er nur hoffen, dass sein Bluff funktionierte und , dass die Verstärkung bald eintreffen würde. Im ersten Augenblick scheinen die drei zwar darauf reinzufallen, doch dann ließen sie sich doch nicht beirren. Sie zielten mit ihren Waffen auf Toshi.
Als Hitomi bemerkt hatte wer dort in der Tür stand, war ihr klar gewesen, dass noch keine Polizei da war. Er war schließlich gerade in dem Augenblick herausgekommen, als der kleine angekündigt hatte, dass er seine Verlobte vergewaltigen wollte. Auch Nami und Love schienen das zu ahnen. Obwohl Hitomi ihre Kampffähigkeiten eigentlich nicht unbedingt vor Toshi zeigen wollte, stand ihr Entschluss spätestens als die drei auf Toshi zielten fest.


~ Nun hab ich ein Problem. Ich fürchte die drei Kerle glauben mir nicht. Vielleicht können wenigstens die Mädchen fliehen. Ich muss ihnen irgendwie zu verstehen geben, dass sie ganz schnell hier weg müssen. Solange die Typen mit mir beschäftigt sind, können sie es schaffen. Aber wie soll ich es ihnen sagen ohne die Kerle wieder auf sie aufmerksam zu machen. Sie sehen nicht so aus als ob sie von alleine auf die Idee kommen würden zu fliehen. Was macht Hitomi denn da? Sie gibt den anderen ein Zeichen. Wahrscheinlich hat sie gemerkt, dass dies die einzige Möglichkeit ist. ~

In diesem Moment bewegten sich die drei und hatten die Typen noch bevor diese überhaupt realisierten was dort vor sich ging mit einem gezielten Tritt ins Land der Träume geschickt. Toshi konnte Hitomi, Nami und Love nur anstarren. Er hatte erwartet sie würden fliehen, aber mit dem was gerade passiert war, hatte er ganz sicher nicht gerechnet. Seit wann befassten die drei sich denn mit Kampfsport? Hitomi hatte ihm nie davon erzählt. Doch um solche Typen mit einem Tritt zu erledigen, da brauchte man schon einiges an Erfahrung. Ein leiser Verdacht keimte in ihm auf, doch diesen verdrängte er sofort wieder. Hitomi hatte nichts mit den Katzen zu tun. Schon viel zu oft hatte er Hitomi verdächtigt. Er musste ihr vertrauen. Zwar schaffte er es diesen Gedanken zu verbannen, doch konnte er es nicht verhindern, dass ein kleiner Zweifel zurückblieb.

"Toshi, ist alles in Ordnung?" Hitomi war ernsthaft besorgt. Zwar schien es nicht so als wäre er verwundet, doch er stand nur da und antwortete nicht. "Ja mir geht es gut und was ist mit euch?" Toshi hatte überhaupt nicht bemerkt, dass Hitomi ihn schon einige Male angesprochen hatte, er hatte sich nur auf seinen Verdacht konzentriert. "Wir sind alle in Ordnung. Zum Glück warst du ja hier. Warum eigentlich?" "Ich wollte zu Hitomi, Love. Mein Chef hat mir den morgigen Tag frei gegeben. Ich wollte ihn mit Hitomi verbringen. Als ich hier ankam hörte ich Stimmen. Als ich dann mitbekam was diese Kerle von euch wollten habe ich schnell die Polizei benachrichtigt. Ich wollte warten bis diese einträfe, aber als ich dann hörte, was....." Toshi wurde unterbrochen, weil Hitomi sich ihm um den Hals warf und ihn küsste. Zuerst war dieser überrascht, denn damit hatte er nicht gerechnet, aber dann erwiderte er den leidenschaftlichen Kuss seiner Verlobten. Nami, Love und Herr Nagayshi zogen sich schnell in die Küche zurück um dort auf die Polizei zu warten, die auch kurze Zeit später kam.

"Könnt ihr euch vorstellen, was diese drei Typen von euch wollten?" Toshi und Hitomi waren den anderen in die Küche gefolgt und Toshi befragte diese jetzt. Natürlich wussten sie, was die Typen von ihnen gewollt hatten, doch das konnten sie Toshi schlecht erzählen. "Wir wissen nicht, was sie wollten. Sie meinten nur wir hätten etwas gesehen was wir nicht sehen sollten." Nami versuchte die Angelegenheit bestmöglich zu regeln. Das war immerhin keine glatte Lüge und die Polizei würde wahrscheinlich nicht weiter nachfragen. Wenn sie gesagt hätte, sie wüssten von nichts, hätte die Polizei wohl Nachforschungen angestellt und das wäre nicht zu ihren Gunsten gewesen. So könnte man denken, dass sie und ihre Schwestern in der Nähe waren als diese Typen über wichtige Informationen redeten. Das würde erklären warum sie hier aufgetaucht waren. Allerdings hatte Nami Toshi da unterschätzt. "Aber ich denke es ist schon merkwürdig, dass diese Leute hier auftauchen während du und dieser Herr hier sind. Wenn überhaupt jemand etwas gehört haben könnte sind das Hitomi und Nami. Dann hätten die Kerle bestimmt gewartet bis ihr verschwunden wäret. Sie konnten schließlich nicht wissen, dass du ihre Schwester bist. Es ist außerdem merkwürdig, dass sie genau an dem Tag auftauchen an dem du wieder zurückkehrst." ~ Und an dem die Katzen zurückkommen. Nein, ich darf an so etwas erst gar nicht denken. Auch wenn es merkwürdig ist. Die drei haben schon oft bewiesen, dass sie nicht die Katzen sind. ~
Nami war mit anderen Gedanken beschäftigt. ~ Toshi hat sich wirklich verändert. Früher war er viel leichter hinters Licht zu führen. Hitomi hatte recht. In dem Jahr in dem ich abwesend war, hat er sich gemacht. Wir haben es hier nicht mehr mit dem naiven Polizisten zu tun, der er früher war. Es war ein Fehler, dass ich das gesagt habe. Wenn Hitomi oder Love das gesagt hätten, wäre es glaubwürdiger gewesen. Aber die beiden wussten nicht was sie sagen sollten und jetzt ist es sowieso zu spät. "Toshi, das war alles ein bisschen viel für uns. Könnten wir die Befragung nicht auf morgen verlegen? Im Moment können wir keinen klaren Gedanken fassen." Hitomi erwies sich als sehr gute Schauspielerin, denn der Ton in dem sie diese Worte sprach liess keinen Zweifel daran, dass sie der Wahrheit entsprachen. Sie sah überhaupt nicht mehr so selbstsicher aus wie sonst, sondern eher wie ein verängstigtes Küken. Als Toshi dies sah, stimmte er sofort zu, doch er konnte nicht leugnen, dass dieser Aufschub für die drei gut war, wenn sie etwas zu verbergen hatten. Und obwohl Hitomi sonst immer so stark war, verhielt sie sich auf einmal so. Allerdings war das ja nicht das einzig ungewöhnliche an diesem Tag. Schon als Hitomi ihn vorhin aufgesucht hatte war sie ihm komisch vorgekommen. Später dann hatte sie ihm ihre Kampfkünste bewiesen und ihn kurz darauf leidenschaftlich geküsst. Und nun das. Ob das aber nun zu ihrer Entlastung diente oder sie nur noch verdächtiger machte, konnte er nicht sagen. Auf jeden Fall nahm er sich vor die drei Schwestern im Auge zu behalten. "Ich denke, ich werde diese Nacht bei euch bleiben. Es könnte schließlich sein, dass es noch mehr solche Typen gibt." Das passte nun überhaupt nicht in ihre Pläne, aber wenn sie widersprächen, würde das wohl mehr als auffällig sein und so willigten sie ein. Doch in diesem Augenblick geschah etwas womit keiner gerechnet hatte. Hitomi.......


Hitomi schrie auf und fiel kurz darauf in Ohnmacht. Natürlich eilten sofort alle zu ihr und so sah keiner das, was Hitomi kurze Zeit vorher gesehen hatte. Toshi hatte zum Glück direkt neben ihr gestanden und so hatte er es geschafft sie aufzufangen, bevor sie auf dem Boden aufgeschlagen wäre.

"Hitomi, Hitomi.....Kannst du mich hören? Antworte." Toshi klang sehr bedrückt. Außer ihm waren nur noch Nami und Love im Zimmer. Die Polizei war zurück aufs Revier gefahren. Nami und Love warfen sich hinter Toshis Rücken vielsagende Blicke zu. Zuerst hatten die beiden gedacht, Hitomi würde nur schauspielern, doch dann hatten auch sie bemerkt, dass diese Ohnmacht nicht gespielt war. Das bereitete ihnen jedoch große Sorgen, denn Hitomi war noch nie in Ohnmacht gefallen und sie hatte eigentlich starke Nerven. Die braucht man schließlich auch als Diebin. Den Grund, aus dem ihre Schwester umgefallen war, wollten sie gar nicht erst wissen. In diesem Augenblick schlug Hitomi ihre Augen auf. Zuerst blickte sie verwirrt und ängstlich, doch dann schien sie sich zu erinnern und auf ihrem Gesicht bildete sich ein Ausdruck des Erstaunens. Die beiden bemerkten sofort, dass sie ihnen etwas wichtiges erzählen wollte und wollten sie warnen, doch Hitomi hatte Toshi anscheinend selbst schon bemerkt. "Was.... Was ist denn passiert?" " Du bist ganz plötzlich einfach umgefallen. Vielleicht waren die letzten Stunden ein wenig zu viel für dich" ~ Na klar, das glaube ich ja selbst nicht. Als wenn es ganz natürlich für Hitomi wäre einfach in Ohnmacht zu fallen. Aber es ist nun mal passiert und ich möchte wirklich wissen, was sie so erschreckt hat. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass sie mit mir darüber sprechen will. Als sie gemerkt hat, dass auch ich im Raum war, hat sie sofort so getan als ob sie sich an nichts erinnern könnte. ~ "Ich bringe dich jetzt erst mal in dein Zimmer und dann schläfst du dich aus. Morgen sehen wir dann weiter." "Okay." Toshi nahm sie in die Arme und trug sie die Treppen hinauf. Das Lächeln das sich hierbei auf den Gesichtern von Nami und Love ausbreitete entging Hitomi nicht.

Schon eine Stunde später als Nami und Love sich vergewissert hatten, dass Toshi sich im Land der Träume befand, versammelten sie sich in Hitomis Zimmer. "Hitomi, was war denn los? Hast du irgend etwas gesehen?" "Nicht etwas, Love, sondern jemanden." "Aber wen denn? Wer könnte dich denn so aus der Fassung bringen? Doch nicht etwa...." Während Nami dies sagte weiteten sich ihre Augen und sie wurde bleich. "Ja, ich denke du weißt es. Vielleicht habe ich mich auch getäuscht, aber ich glaube, ich habe unseren Vater gesehen." In diesem Augenblick kippte Love fast vom Stuhl. Nami hingegen war nicht so geschockt. Sie hatte es ja schon geahnt. Doch Love konnte nur stottern. "A-a-aber, d-das g-g-geht doch gar n-nicht." Doch als sie sich dann wieder etwas gefangen hatte, konnte sie es trotzdem nicht glauben. "Wieso sollte er einfach so hier auftauchen, bestimmt hast du dich getäuscht und diese Person ähnelte ihm nur. Du hast Vater schließlich auch schon längere Zeit nicht mehr gesehen." "Ich weiß, dass das unrealistisch klingt und du magst auch recht haben, aber in dem Moment hätte ich schwören können, dass er es war. Das hatte ich absolut nicht erwartet und dann wurde mir plötzlich schwarz vor Augen. Wir haben ihn so lange gesucht und dann stand er einfach da. Ich weiß nicht ob er es wirklich war, aber es wäre doch zu schön oder?" "Natürlich wäre es das. Aber ob er es nun wirklich war oder nicht, morgen Abend müssen wir uns das Bild von Vater holen. Zum Glück hast du vorhin schnell reagiert und die Mappe mit den Informationen versteckt, Hitomi." ~ Ganz egal was jetzt passiert, bald ist es endlich vorbei. Dann kann ich auch wieder zurück nach Deutschland. Wenn wir unsren Vater finden, dann haben sich unsere Anstrengungen gelohnt. Aber wie soll es dann weiter gehen? Er wird doch immer noch verfolgt, wenn er überhaupt noch lebt. Doch allein zu wissen, dass er noch lebt wäre der ganzen Mühe wert gewesen. Und wenn wir alle seine Kunstobjekte zusammen haben und immer noch keine genaue Auskunft über seinen Aufenthaltsort haben, dann haben wir alles versucht. Ich wüsste nicht was wir sonst noch tun könnten. Auch dann ist das alles vorbei. Vielleicht ist aber jetzt der richtige Zeitpunkt den beiden mein Geheimnis zu verraten. Immerhin betrifft es sie auch. ~ Doch trotzdem entschied Nami sich erst einmal dagegen. Dafür war später immer noch genug Zeit. Jetzt war es erst einmal wichtig einen Plan zu entwerfen. "Hitomi, ich muss sagen, du hattest wirklich recht. Toshi hat sich gemacht. Da werden wir uns ganz schön was einfallen lassen müssen." "Psst." "Was ist denn los, Love? Hast du etwas gehört?" "Ja, Hitomi, da waren Schritte. Vielleicht ist Toshi aufgewacht und hat uns gehört." In diesem Augenblick öffnete sich auch schon die Tür und Toshis Kopf lugte durch den Türspalt. "Was ist denn hier los? Ihr veranstaltet hier eine Party und ich bin nicht eingeladen?" Aber auch wenn das wirklich amüsiert klang, hörte Hitomi aus seiner Stimme doch heraus, dass er das ganz und gar nicht komisch fand. Sie wusste nicht ob die anderen beiden das auch bemerkt hatten, doch sie wusste , dass Toshi sich innerlich dagegen wehrte die drei zu verdächtigen. Allerdings gaben sie ihm immer mehr Gründe für Verdächtigungen und wenn es so weiter ginge würde er sie jetzt noch enttarnen, obwohl sie nur noch zwei Aktionen vor sich hatten. Das durfte einfach nicht passieren. Nicht kurz vor dem Ziel. ~ Wenn mir doch nur eine Ausrede einfallen würde. Natürlich könnten sie sagen, dass sie nur nach ihr sehen wollten, aber, dass würde wohl kaum seinen Argwohn stillen. ~ Love hatte ungefähr dieselben Gedanken wie Hitomi, doch da ergriff Nami das Wort. Sie hatte es zwar eigentlich noch nicht erwähnen wollen, doch scheinbar gab es keine andere Möglichkeit. Und wirklich, gegen das was sie dann enthüllte , konnte Toshi schwerlich etwas sagen. "Eigentlich wollte ich es ja nur meinen Schwestern erzählen, aber du gehörst ja fast zur Familie Toshi. Ich bin schwanger."


"Wie bitte???? Du bist was???" Obwohl Toshi der einzige war, der auf diese Enthüllung etwas erwidert hatte, waren Hitomi und Love nicht weniger geschockt. "Ich bin schwanger. Ihr wusstet doch, dass ich wegen meinem Freund nach Deutschland gegangen bin. Und ich wollte euch das nicht am Telefon sagen." "Aber ihr seid doch noch nicht verheiratet oder hast du uns das bis jetzt auch verschwiegen?" "Nein, Love. Verheiratet sind wir nicht und eigentlich wollten wir auch noch kein Kind, aber es ist eben passiert. Allerdings werden wir im nächsten Jahr heiraten. Als er erfahren hat, das ich schwanger bin, hat er mich um meine Hand gebeten und ich bin auch hier, weil ich euch zu unserer Hochzeit einladen wollte. Also Toshi, ihr solltet euch beeilen, wenn ihr noch vor uns heiraten wollt." Love fiel ihrer Schwester um den Hals. Sie konnte sich noch genau daran erinnern wie die beiden sich kennen gelernt hatten. Damals hatte keiner von ihnen gedacht, dass Nami ihn jemals wiedersehen würde, als er ins Ausland gegangen war. Doch sie hatten sich wiedergefunden und aus diesem Grund hatte Nami sie vor einem Jahr verlassen. Allerdings erst nachdem sie ihnen das Versprechen abgenommen hatte, sofort nach ihr zu rufen, wenn sie konkrete Hinweise auf den Aufenthaltsort ihres Vaters hätten. Er war in Deutschland jetzt ziemlich berühmt. Nach seinem Zusammentreffen mit den Katzen, hatte er sein Talent als Maler besser zu nutzen gewusst. Anstatt für Verbrecher Bilder zu kopieren, malte er nun eigene und dabei war er sehr erfolgreich. Damals war er in argen Schwierigkeiten gewesen, denn diese Verbrecher hatten ihn in der Hand, doch durch die Katzen hatte er im Ausland neu beginnen können. Nami hatte sich entschieden zu bleiben und ihn nicht zu begleiten, doch als sie sich dann wieder getroffen hatten, hatte sie ihn schweren Herzens begleitet. Es war ihr nicht leicht gefallen ihre Geschwister im Stich zu lassen. Doch die beiden hatten sie dazu gedrängt. Ihre Schwester hatte auch etwas Glück verdient und das hatte sie in Deutschland gefunden. "Ich freue mich ja so für euch. Ach ja und ihr beiden. Nami hat recht. Langsam wird es Zeit für euch, sonst heirate ich auch noch vor euch." Hierfür erntete Love einen niederschmetternden Blick von Hitomi. Toshi jedoch lachte nur erleichtert auf. Das erklärte vieles. Jetzt musste er sich nicht mehr selbst anlügen, indem er irgendwelche Ausreden für die drei erfand, die ihn dann doch nicht beruhigten. Als Hitomi etwas sagte schreckte er aus seinen Gedanken auf. " Wie bitte, was hast du gesagt?" "Ich sagte, dass wir jetzt wohl alle besser schlafen gehen. Ich denke, dass waren genug Aufregungen für einen Tag. Außerdem haben wir ja morgen auch was vor Toshi, oder?" Bei diesen Worten lächelte Hitomi ihn an, doch er bemerkte nicht, das auch Nami und Love lächelten. Das Toshi am nächsten Tag seinen freien Tag hatte, passte ihnen außerordentlich gut.

Hitomi hatte den Tag gut verplant. Die beiden würden wohl erst am Nachmittag wieder zu Hause sein. Denn Shopping, Kino und Essen gehen würden wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Diese Zeit mussten die beiden anderen Schwestern nutzen um die Ankündigung zu schicken und sich auf den Abend vorzubereiten. Hitomi und Love hatten zwar versucht Nami davon zu überzeugen, dass es besser für das Kind wäre, wenn sie zu Hause bliebe, doch diese hatte sich dagegen gesträubt. Toshi würde erst sehr spät von der Aktion der Katzen erfahren und in dieser kurzen Zeit, würde er es wohl kaum schaffen, den Katzen ins Handwerk zu pfuschen.

"Da haben wir uns ja ganz schön getäuscht." Love war zum Museum gegangen um herauszufinden welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden würden. Und mit Hilfe eines speziellen Röntgen- Fernglases war ihr dies auch gelungen.
"Und was hat Toshi getan?" Nami klang nicht sonderlich überrascht. "Als er von der Ankündigung erfahren hat, war er ganz ruhig und hat direkt Anweisungen gegeben. Er hat das Bild mit Hilfe von zwei sehr dünnen Fäden in der Mitte eines ansonsten leeren Raumes aufhängen lassen. An dem Bild und den Fäden wurde eine Farbbombe befestigt. Sobald das Bild oder die Fäden auch nur leicht schwingen, ist das ganze Bild im Eimer. Kannst du mir mal erklären, wie man sich in so kurzer Zeit so einen Plan ausdenken kann?" "Ich denke er hat ihn sich schon vorher ausgedacht. Es ist nun einmal so, dass wir oft Bilder stehlen und für diesen Plan braucht man keine bestimmte Umgebung. Sehr gut. Wir sollten ihn nie unterschätzen." "Sag mal, Nami spinnst du? Was soll denn daran gut sein?" Love war im Gegensatz zu ihrer Schwester sehr beunruhigt. "Überleg doch mal, Love. Was haben wir denn über den Besitzer des Bildes erfahren? Ich glaube kaum, dass ein Mensch mit diesem Charakter der Polizei sein wertvolles Bild überlässt. Es könnte bei dieser Aktion immerhin beschädigt werden. Wieso sollte er ihnen also nicht anstatt des Originales eine Kopie des Bildes geben? Meinst du wirklich die Polizei würde den Unterschied bemerken? Warum also das Bild in Gefahr bringen, wenn doch unter dem Museum ein Keller mit einem sicheren Tresor ist. Noch sicherer, weil die Katzen ja denken müssen, dass das echte Bild von der Polizei bewacht wird." "Glaubst du wirklich, dass dem so ist? Wenn du dich irrst, dann haben wir den Schlamassel. Ah, da kommt Hitomi, mal sehen, was sie dazu sagt." "Was ist denn hier los? Warum seht ihr mich denn so an?" Nami erzählte ihr von ihren Nachforschungen und von Toshis Plan. Als sie dann ihre eigene Vermutung äußerte, stimmte Hitomi ihr zu. "Ja, ich denke Nami hat recht. Ich sehe das auch so. Und wenn er der Polizei nicht traut, dann ist er selber schuld. Toshi zu überlisten wäre diesmal nahezu unmöglich gewesen. Allerdings müssen wir bedenken, dass Toshi etwas ahnen könnte, wenn wir nicht kommen. Einer von uns muss wohl die Polizei und den Besitzer des Museums glauben machen, dass auch wir das Bild, welches sich in der Obhut der Polizei befindet, für das echte Bild halten." "Okay, aber kann mir mal jemand erklären, warum Toshi solch eine Gefahr auf sich nimmt. Ist es nicht wahrscheinlicher, dass er auch weiß, dass das Bild eine Kopie ist." "Nein, Love. Er weiß, dass wir von seiner Falle wissen. Und deswegen weiß er auch, dass wir das Bild nicht einfach zerstören. Aber genauso sicher ist er, dass wir trotzdem kommen. Doch er hofft, dass wir dann einen Fehler begehen. Und er hat recht. Wir würden wahrscheinlich kommen und er hätte eine wirklich gute Chance uns diesmal zu schnappen. Denn einen wirklich sicheren Plan könnten wir nicht entwickeln. Aber zum Glück gibt es Menschen, die uns unwissentlich helfen." Bei diesen Worten lächelte Nami und Love merkte, dass Nami wieder ihre alte Position eingenommen hatte. Sie war schon immer das Gehirn gewesen und daran würde sich wohl auch nie etwas ändern. "Soll ich dann das Ablenkungsmanöver übernehmen? Du und Hitomi werdet wohl mit dem Tresor zu tun haben." Obwohl Love äußerlich gelassen schien, war sie sehr aufgewühlt. Noch nie hatte sie alleine eine so große Aufgabe zu bewältigen gehabt. "Ja, ich denke das wäre das beste."
Schon eine Stunde nachdem sie sich ihren Plan zurechtgelegt hatten, befanden sie sich beim Museum.


Toshi war nicht allzu überrascht gewesen genau an diesem Tag von den Katzen zu hören. Sie schienen ja immer über ihn Bescheid zu wissen. Sogar viele seiner Pläne waren von ihnen, schon bevor sie angriffen, in Erfahrung gebracht worden. Diese Gedanken brachten ihn jedoch wieder auf die drei Schwestern und damit wollte er sich jetzt nicht beschäftigen. Er würde die Katzen heute erwischen und dann wäre es ein für alle mal erledigt. Nie wieder würde er darüber nachdenken müssen. Den Plan hatte er sich schon seit längerer Zeit ausgedacht.
~ Aber was ist, wenn Hitomi und ihre Schwestern doch Katzenauge sind. Was ist, wenn Asaja die ganze Zeit über recht hatte. Will ich die Katzen dann überhaupt enttarnen? Ich weiß es nicht. Ich kann wohl nur fest daran glauben, dass die drei Schwestern unschuldig sind. Sonst bin ich nachher nur um so verwirrter und weiß überhaupt nicht mehr was ich denken soll. ~

Die Turmuhr der in der Nähe liegenden Kirche schlug 20.00Uhr und genau in diesem Augenblick zerbrach eines der Fenster in einem Raum, der in der Nähe von jenem Raum lag, in dem das Bild aufbewahrt wurde. Natürlich hätte Love auch direkt in diesen Raum einbrechen können, doch das hätte zwei Nachteile gehabt. Erstens hätte sie viel zu schnell wieder verschwinden müssen und zweitens wäre die Kopie des Bildes beschädigt worden. Denn in dieser Nacht wehte draußen ein starker Wind. In beiden Fällen hätte es sein können, dass ihr Trick auffliegen würde. Denn Toshi würde wohl weder glauben, dass sie das Bild einfach so zerstören würden, noch, dass sie völlig ohne Plan einfach ins Zimmer stürmen würden. In diesem Raum standen immerhin zwei Dutzend Polizisten und Toshi wusste, dass die Katzen das wussten. Wie Nami schon gesagt hatte, man durfte Toshi nicht unterschätzen. Also musste Love Zeit gewinnen, damit Toshi erst gar nicht auf den Gedanken kommen würde, dass da etwas nicht stimmte.
Toshi schöpfte wirklich keinen Verdacht, es lief so, wie er es sich vorgestellt hatte. Auch die Tatsache, dass nur eine der Katzen sich zeigte, brachte ihn nicht auf die Idee, dass etwas nicht stimmte. Schon oft war die eine Katze alleine gekommen. Und in manchen Fällen war das auch wirklich geschickter. Wenn Toshi jedoch gesehen hätte welche Katze versuchte zum Bild zu gelangen, wäre er wahrscheinlich doch misstrauisch geworden. Denn normalerweise war es nicht diese Katze die die Soloaktionen durchführte. Auch aus diesem Grund war es besser gewesen zuerst in einem anderen Raum zu einzusteigen.

Hitomi und Nami waren in der Zwischenzeit auch schon in das Gebäude eingedrungen. Es gab einen Hintereingang, durch den man allerdings nur in die Kellerräume gelangen konnte. Aus diesem Grund hatten dort auch nur zwei Polizisten gestanden und die waren einfach außer Gefecht zu setzen gewesen. Der Keller jedoch stellte ein weitaus größeres Problem dar. Er ähnelte mehr einem Labyrinth als einem normalen Keller. Zwar besaßen sie eine Karte mit dem groben Umriss, doch ohne die Hilfe der Kreide, die sie in weiser Voraussicht mitgenommen hatten, wären sie wohl aufgeschmissen gewesen. Der Weg kostete zwar trotz allem mehr Zeit als sie erhofft hatten, doch als sie den Raum erreichten, in dem sich der Tresoreingang befand, waren sie noch gut in der Zeit.
Love allerdings kam langsam in Schwierigkeiten. Sehr viel länger konnte sie diese Verfolgungsjagd nicht weiterführen. Zwar war sie bis jetzt noch nicht in Bedrängnis geraten, doch lange konnte sie Toshi und die anderen Polizisten nicht mehr an der Nase herumführen.

Die Sicherheitsvorkehrungen im Tresorraum waren wirklich sicher. Schon alleine die Laserstrahlen, die den Weg zum Tresor versperrten, stellten für jeden Dieb ein Problem dar. Hitomi jedoch hatte mittlerweile schon Erfahrung mit solchen Einrichtungen. Und obwohl sie etwas aus dem Training war, war sie sich doch sich, dass dieses Hindernis kein Problem darstellen würde. Und wirklich war es ihr möglich mit Hilfe einer speziellen Brille zum besseren Erkennen der Strahlen einen Weg zum Tresor zu finden. Dafür brauchte sie jedoch große Körperbeherrschung, denn die kleinste falsche Bewegung wäre wohl das Ende gewesen.
Am Ende dieses Hindernisses befand sich dann der Schalter um die Laserstrahlen abzuschalten. So war es auch Nami möglich zu Hitomi zu gelangen. Jetzt waren es nur noch 10 Meter bis zum Tresor und wie es schien waren keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Doch Nami war skeptisch, denn das ganze schien ihr etwas zu einfach zu sein. Aus diesem Grund hielt sie Hitomi am Arm fest holte erst einmal ein Geldstück aus ihrer Tasche. Dieses warf sie auf den Boden vor sich und ihrer Schwester. Zuerst schien nichts zu geschehen, doch keine 2 Sekunden später fiel die Decke vor ihnen herunter. Somit war es unmöglich einfach durch diesen Gang zu rennen. So schnell war keiner. Es musste bestimmte Stellen geben, deren Berührung das Herabfallen der Decke bewirkten. Vielleicht war es möglich diese Stellen zu finden. Allerdings würde dies sehr wahrscheinlich viel Zeit in Anspruch nehmen und die hatten sie nicht. Aber was blieb ihnen denn anderes übrig? Noch während Nami mit diesen Gedanken beschäftigt war, warf Hitomi ein weiteres Geldstück auf den Boden und wie auch schon zuvor schnellte die Decke wieder herunter. Doch schon kurz bevor die Decke den Boden berührte war Hitomi schon auf dieselbe gesprungen und rannte nun so schnell sie konnte zum anderen Ende der Decke. Nun stand sie direkt vor dem Tresor. Nami musste zugeben das dieses Manöver obwohl es sehr riskant gewesen war gleichzeitig auch wirklich brillant gewesen war. Die Decke hatte wirklich relativ viel Zeit gebraucht bis sie wieder oben war. Wäre man jedoch darunter durch gelaufen, hätte die Zeit wohl nicht gereicht. Außerdem musste die Decke sich wohl nicht unbedingt ganz oben befinden um wieder herunterfallen zu können. Hitomi hatte wirklich in kurzer Zeit die beste und vielleicht auch einzige Möglichkeit herausgefunden zum Tresor zu gelangen.
Schnell nahm auch Nami ein Geldstück heraus und folgte Hitomis Beispiel. Nun hieß es nur noch den Tresor so schnell wie möglich aufzubekommen. Aber das war leichter gesagt als getan. Gerade weil ihnen die Zeit davonlief.
Toshi war der Katze jetzt dicht auf den Fersen. Zwar war die Katze ihnen bis jetzt noch immer entwischt, doch jetzt würden sie sie bald in die Enge getrieben haben. Gerade lief sie um die Ecke und er hatte noch einen Blick auf sie erhaschen können. ~ Was will denn diese Katze hier? Sie ist es nicht die normalerweise die Aktionen übernimmt. Irgend etwas stimmt nicht. Aber vielleicht ist das meine Chance Gewissheit zu bekommen. ~
"Love! Bleib stehen!"


In der Zwischenzeit wurden Hitomi und Nami immer noch am Tresor aufgehalten. Der Code bestand aus 25 Zahlen und es war somit kaum möglich ihn zu knacken. Doch Nami hatte schon immer ein gewisses Talent im Knacken von Tresoren gehabt. Leider war sie durch die lange Zeit der Untätigkeit schon etwas aus der Übung gekommen. Und direkt zum Neueinstieg einen solchen Tresor zu bewältigen zu haben, war schon eine große Herausforderung. Die ersten 8 Zahlen jedoch hatte sie schon herausgefunden. Allerdings würde es mindestens noch eine Viertelstunde dauern bis sie den ganzen Code entschlüsselt haben würde. Auch Hitomi wusste dies. Zwar hatten sie mit dieser Zeitspanne gerechnet, doch sie war sich nicht sicher wie lange Love durchhalten würde. ~ Ich muss an Love glauben. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen von früher. Sie wird klar kommen. ~
Während Hitomi mit diesen Gedanken beschäftigt war, war Love wirklich in Schwierigkeiten.

"Love! Bleib stehen!" Als Love diesen Ausruf vernahm erstarrte sie. Toshi und die Polizisten, die sich hinter ihr befanden, verharrten ebenfalls. Love und Toshi waren beide in Gedanken versunken.
~ Weiß Toshi etwa wer ich bin? Aber woher nur? Das kann einfach nicht sein. Ist jetzt alles aus? ~
Mit der Tatsache, dass die Katze auf seinen Ausruf hin wirklich stehen bleiben würde, hatte er nicht gerechnet. Oder besser gesagt er hatte nicht daran glauben wollen. Doch jetzt waren es keine kleinen Zweifel mehr, die er an der Unschuld der drei Schwestern hatte. Wieso hätte die Katze denn auch auf einen ihr völlig unbekannten Namen reagieren sollen? Was konnte diese Reaktion anderes bedeuten als das Asaja die ganze Zeit über Recht gehabt hatte. Sie hatte vom ersten Augenblick an immer die drei Kisugischwestern verdächtigt, doch er hatte es nicht wahr haben wollen und die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Und auch jetzt noch suchte er verzweifelt nach einer Erklärung, die die Unschuld der Schwestern beweisen würde, obwohl er tief in seinem Inneren wusste, was die Wahrheit war und was er zu tun hatte.

Nami hatte es geschafft. Der Tresor war offen und sie hielten das Bild in ihren Händen. Nur noch ein Bild ihres Vaters war übrig und wenn sie dieses haben würden, dann war es vorbei. Sie würden in Ruhe leben können. Ihr Leben genießen. Nie mehr würden sie stehlen müssen. Und selbst wenn sie ihren Vater nicht finden und auch nichts über sein Schicksal in Erfahrung bringen würden, es wäre endlich vorbei.
"Lass uns gehen Nami. Es wird Zeit. Ich fürchte Love wird die Polizisten nicht für immer ablenken können." Nami bemerkte, dass Hitomis Stimme zitterte. Man merkte ihr an, dass sie sich um ihre Schwester sorgte. Love würde für Hitomi, genauso wie für Nami auch, wohl immer ihre kleine Schwester bleiben. Denn auch Nami machte sich Sorgen. Es war wirklich höchste Zeit hier weg zu kommen. Hitomi aktivierte den Pieper, der für Love das Zeichen sein sollte zu verschwinden, falls sie das bis zu diesem Augenblick nicht schon getan haben sollte.

Das Piepen riss sowohl Love als auch Toshi aus ihren Gedanken. Gerade wollte Toshi seinen Männern den Befehl zur Festnahme geben als die Katze sich urplötzlich wieder bewegte und durch das nächste Fenster sprang.
Die Tatsache, dass sie sich im 2. Stock befanden und ihr einige Glassplitter in die Haut schnitten, machte Love nichts aus. Sie wollte nur noch weg. Zwar hatte Toshi ihr Gesicht nicht gesehen und konnte somit nicht beweisen, dass sie und ihre Schwestern die Katzen waren, doch ihr Stocken musste ihm die Wahrheit verraten haben. Sie hatte alles vermasselt. Von nun an würde Toshi jeden ihrer Schritte bewachen. Das hieße für sie entweder aufzugeben oder Gefahr zu laufen endgültig enttarnt zu werden. Außerdem bedeutete es wohl das Aus für die Beziehung ihrer Schwester. Toshi würde Hitomi diesen Vertrauensbruch wohl niemals verzeihen können. Zwar konnte Toshi zwar eigentlich nur wissen, dass Love selbst eine der Katzen war, doch die Vermutung lag nahe, dass dann auch ihre Schwestern zu dem Trio Cat's Eye gehörten. Spätestens jetzt würde wohl jeder Idiot die Zusammenhänge erkennen können. Die Ähnlichkeit der drei mit den Katzen, die Tatsache, dass die Katzen immer alle Pläne der Polizei schon vorher zu kennen schienen und selbst der Grund warum der Name ihres Cafés Cat's Eye war, waren wohl offensichtlich. Und alles war nur ihre Schuld.

Nami und Hitomi war es möglich das Gebäude ungehindert zu verlassen. Irgendetwas störte sie, doch sie konnten es nicht benennen. Kurz bevor sie jedoch in die Strasse einbogen in der sich ihr Haus befand, hörten sie Loves Stimme. "Hitomi, Nami, Gott sei Dank. Es ist etwas Schreckliches passiert." Love schien wirklich verstört und das Nami vorschlug erst einmal ins Haus zu gehen, schien ihren Zustand nur noch zu verschlimmern. Also ließen sie sie reden. Doch schon ihr erster Satz zauberte eine Maske des Schreckens auf ihre Gesichter. "Wir sind enttarnt."
Sie erzählte ihnen alles was passiert war und beide hörten aufmerksam zu. Am Ende brach Love in Tränen aus. Während Nami sie in den Arm nahm und versuchte sie zu trösten, stand Hitomi einfach nur da. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung, doch man konnte erkennen, dass sie nachdachte.
Wenn man es richtig bedachte war sie diejenige, die am meisten verloren hatte. Nami hatte ihr Leben in Deutschland und Love konnte jederzeit an einem anderen Ort ein neues Leben anfangen. Doch Hitomis Leben hatte sich um ihre Zukunft mit Toshi, die Suche nach ihrem Vater und das Café gedreht. Nichts davon war ihr geblieben. Doch nicht sie war es die am Boden hockte und weinte. Sie stand aufrecht da und überlegte. Ihre Gedanken drehten sich nur um eines. Und sie hatte einen Plan. Nichts würde je so sein wie früher, doch sie wusste, was sie zu tun hatte.

Als Toshi das Cafe betrat, erschien es ihm wie ausgestorben. Und spätestens als er dann Hitomis Zimmer betrat und sah, dass der Schrank leer war und der Koffer fort, wurde seine schreckliche Vermutung zur Gewissheit. Er brach zusammen und schlug mit seiner rechten Hand auf den Boden. In der ganzen Nachbarschaft konnte man seinen Schmerzensschrei hören. "HITOMIIIIIIIIIIII!!!!!!"


Zu dieser Zeit befanden sich die drei Schwestern schon in einem Hotel, welches weit entfernt von ihrem Haus lag. Nami und Love hatten vorgehabt sofort ins Ausland zu flüchten, doch Hitomi hatte sich durchgesetzt. Sie hatten soviel riskiert um ihren Vater zu finden und schließlich sogar alles verloren. Es sollte nicht alles umsonst gewesen sein. Sie mussten es zu Ende bringen.
Ihre Schwestern hatten nachgegeben. Eigentlich wäre es Hitomi noch am liebsten gewesen, wären ihre Schwestern schon ohne sie gegangen, doch das hätten die beiden nie getan. Sie konnten Hitomi nicht ausgerechnet jetzt im Stich lassen. Sie waren alle drei bereit gewesen Opfer zu bringen. Hitomi hatte alles ertragen und wenn es jetzt an ihnen war dasselbe zu tun, dann waren sie nur allzu bereit dazu.
Nun saßen sie alle drei in einem relativ schäbigen Hotelzimmer. Es war nicht sonderlich luxuriös, doch es war ordentlich und sauber.
Sie hatten sich maskiert um nicht erkannt zu werden. Zwar würde die Polizei wohl eher davon ausgehen, dass sie ins Ausland geflüchtet seien, doch sie konnten sich dessen nicht sicher sein. Gerade im Moment brüteten sie über dem Plan des Museums in dem sich das letzte Bild befand. Ihr Vater hatte es selbst gemalt und es war wohl sein Favorit unter all den anderen Gegenständen und Bildern seiner Sammlung gewesen. Auf dem Bild waren drei kleine Mädchen abgebildet. Sie befanden sich in einer Bucht und spielten während eines Sonnenunterganges mit ihrer Mutter im Wasser und lachten alle vergnügt. Zwar hatte diese Szene nie wirklich stattgefunden, denn ihr Vater hatte dieses Bild einfach gemalt ohne es tatsächlich gesehen zu haben, doch trotzdem konnte man durch dieses Bild erkennen wie sehr der Maler diese vier "Frauen" geliebt hatte.
Nach der Geburt ihrer dritten Tochter hatte seine Frau noch einmal gelächelt und gesagt "Aller guten Dinge sind drei", bevor sie in seinen Armen gestorben war. Er hatte sich geschworen immer gut auf ihre drei geliebten Töchter acht zu geben, doch viel zu früh war er von ihnen getrennt worden, viel zu früh waren die drei auf sich alleine gestellt gewesen und viel zu früh hatte er seine Liebe und sein Leben verloren.
Er hatte in diesem Bild versucht darzustellen, was hätte sein können und dem Bild den Namen " Aller guten Dinge sind drei" gegeben. Oft war er gefragt worden, was er sich bei diesem Namen gedacht hatte, doch außer ihm und seiner verstorbenen Frau sollte niemals jemand den Grund kennen.

Toshi hätte versucht den drei Schwestern irgendwie zu helfen. Er hätte versucht ihnen zu glauben, wenn sie alles abgestritten und über seine Vermutungen gelacht hätten, doch er hatte befürchtet, dass sie weg sein würden. Er hatte gewusst, dass sie aus seinem Leben verschwinden würden. Doch er hatte verhindern wollen, dass Hitomi ihn verlassen würde. Selbst wenn er das kaum mit seinem Beruf hätte vereinbaren können. Ohne Hitomi fühlte er sich nur noch wie ein halber Mensch. Denn auch wenn sie ihn belogen hatte, er liebte sie noch immer. Liebe war etwas, was man nicht einfach abstellen konnte, auch wenn er das im Moment sehr bedauerte.
Beim verlassen des Cafés war er noch immer unentschlossen. Er wusste nicht ob er nach den drei Kisugischwestern suchen lassen sollte oder nicht. Eigentlich war es ja seine Pflicht sein Wissen mit der Polizei zu teilen und sehr wahrscheinlich befanden sich die drei auch schon lange nicht mehr im Land, doch es widerstrebte ihm gleichzeitig seine Verlobte zu verraten. Er konnte sich schlicht und einfach nicht vorstellen, dass die drei aus Habgier stahlen. Irgendetwas musste dahinter stecken und er hätte zu gerne herausgefunden was das war. Leider würde er wohl nun kaum mehr Gelegenheit dazu haben und er müsste sie eigentlich behandeln wie ganz normale Verbrecher. Doch seine Gedanken wurden plötzlich unterbrochen, als etwas auf ihn zugeflogen kam und ihn nur äußerst knapp verfehlte. Sekundenlang hielt er inne, denn er konnte einfach nicht glauben, was er zu sehen geglaubt hatte. Doch als er dann doch langsam seinen Kopf drehte, bestätigte sich sein Verdacht. Die Katzen wollten erneut zuschlagen.

(Eigentlich eine gute Stelle um Schluss zu machen, oder???? Aber nein, wäre nun wirklich zu kurz.)

Sie hatten die Aktion für den nächsten Tag geplant. Love hatte vorgeschlagen dieses Mal keine Warnung zu schicken, doch Hitomi und Nami hatten ihr diesen Einfall schnell wieder ausgeredet. Wenn sie einfach ohne Vorankündigung etwas stehlen würden, dann würde sie nichts mehr von ganz normalen Dieben unterscheiden, außer vielleicht ihrem Talent. Sie machten sich ganz sicher nichts vor, sie waren Verbrecherinnen. Auch wenn ihre Motive noch so edel waren und die von ihnen gestohlenen Objekte alle einmal ihrem Vater gehört hatten, sie wussten, dass sie trotzdem nur Diebinnen waren. Doch in ihrem Motiv bestand der kleine Unterschied, der sie eben doch von den meisten Dieben abgrenzte und das sollte auch so bleiben. Man sollte nicht von Katzenauge sagen können, dass sie sich bei ihrer letzten Aktion wie Angsthasen benommen hatten.


Und gerade Hitomi war es nur recht, wenn die Polizei gegenwärtig war. Das würde alles nur vereinfachen.

Toshi konnte es nicht fassen. Die drei waren nicht geflohen, sondern planten einfach so weiter zu machen wie bisher. Höchstwahrscheinlich hätte er verschwiegen, was er wusste. Er hatte den Schwestern ein neues Leben ermöglichen wollen. Doch, dass sie sich wagten einfach weiter zu machen konnte und wollte er nicht verstehen. Sie konnten doch nicht wirklich glauben, dass er sie einfach weiter machen lassen oder sie vielleicht sogar unterstützen würde, jetzt wo er ihre Identität kannte. Anstatt zu fliehen, forderten sie ihn noch heraus. Und selbst wenn er ihnen wirklich hatte vergeben und alles vergessen wollen. Jetzt konnte er nicht mehr anders. Er musste alles tun um sie ein für alle mal zu fangen.
Doch trotz dieser Absicht konnte er nicht verhindern, dass etwas in ihm bemerkte, dass diese Hartnäckigkeit seine Theorie was den Grund der drei anbelangte nur bestärkte. Wären sie wirklich völlig normale Diebinnen, dann wären sie wohl kaum weiterhin in diesem Land geblieben und würden nicht einfach weiter stehlen, obwohl ihm ihre Identität bekannt war. Sie hatten ja sogar wieder ihre Aktion angekündigt, obwohl das in ihrer Situation wohl mehr als gefährlich war, wofür er jedoch, wie er zugeben musste, auch äußersten Respekt empfand. Aber selbst wenn dem so war, dann, so schwor er sich, würde er am nächsten Tag erfahren.


Die Flugzeugtickets waren gekauft und die Koffer standen fertig gepackt am Flughafen, wo auch schon Herr Nagayshi auf die drei wartete. Alles war bereit für den allerletzten Raubzug der Katzen. Wenn alles gut ginge, würden sich die drei Schwestern schon am Ende des Tages im Flugzeug nach Deutschland befinden. Doch im Moment befanden sie sich noch in ihrem Hotelzimmer. Nami und Love sah man deutlich ihre Anspannung an. Nami saß zwar auf dem Bett, doch zerriss sie dabei geistesabwesend ein Taschentuch in kleine Teile. Love hingegen tigerte unaufhörlich im Zimmer auf und ab. Beide hatten ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Sie konnten nur hoffen, dass alles gut ausgehen würde.
Im Raum herrschte in dieser Zeit Totenstille, denn auch Hitomi war tief in Gedanken versunken. Zwar ließ sie sich nach Außen hin ihre Nervosität nicht anmerken, doch auch sie war sich ihrer Sache nicht völlig sicher. Sie selbst glaubte zwar immer noch, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, doch es war ihr auch klar, dass die anderen das wohl nicht so sehen würden.

Die Identität der Katzen hatte er noch keinem verraten, denn er wollte derjenige sein, der die Katzen fing und verhaftete. Er wollte derjenige sein, der ihnen in die Augen sah und nach dem Grund für ihre Taten fragte. Wenn sie in einer knappen Stunde kommen würden um sich dieses Bild zu holen, würde er sie nicht mehr entkommen lassen. Er würde endlich erreichen, was ihm in den letzten Jahren immer missglückt war. Er würde die Katzen verhaften.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren dieses mal völlig anders. In dem Raum, in dem das Bild selbst stand, befanden sich keine Polizisten. Nur die Türen wurden bewacht. Wenn jemand das Bild berührte, dann ging ein Alarm los. In dem Moment jedoch, in dem eine Person das Bild an sich nahm, verriegelten sich alle Fenster und Türen automatisch. Sie wurden dann von Gitterstäben aus Titan versperrt und es gab somit kein entkommen mehr. Denn selbst der Luftschacht würde auf diese Art und Weise versperrt werden. Nur eine einzige Tür würde nicht versperrt sein. Und durch diese Tür würde er den Raum betreten.

Die drei Katzen waren gerade dabei auf dem Dach des Museums zu landen. Mit Hilfe ihrer Gleiter hatten sie es bis dorthin ohne Probleme geschafft, denn die Straßensperre hatten sie einfach überfliegen können.
Doch Toshi hatte sie schon lange auf dem Bildschirm. Dieses mal hatte er nichts dem Zufall überlassen wollen. Und er konnte sich mehr als sicher sein, dass die drei seinen Plan nicht kannten. Auch dies war ein Grund dafür, dass er zuversichtlich war es endlich zu schaffen. Was sollte denn auch nun noch schief gehen?



Zwar wusste er es noch nicht, doch eine wichtige Sache hatte er nicht bedacht. Die Gefühle der Menschen können einen noch so guten Plan ganz schnell durcheinander bringen.

Die Katzen waren durch das ganze Gebäude gerannt und schließlich an einer der Türen, die zu dem Raum führten, in dem das Bild sich befand, angelangt. Die Polizisten, die sie dabei auf ihrem Weg getroffen hatten, hatten sie schnell und geräuschlos außer Gefecht gesetzt. Während sie nun alle drei gemeinsam den Raum betraten, waren ihrer aller Gedanken bei ihrem Vater. Wenn die Person, die Hitomi damals gesehen hatte wirklich ihr Vater gewesen war, dann würde dieses Bild hoffentlich der Schlüssel sein um ihren Vater zu finden.
Und als sie nun alle drei vor dem Bild standen, konnte man in jedem Katzenauge Tränen erkennen.

Die Schwestern hatten den Raum betreten. Nun gab es kein zurück mehr. Sobald sie in der Falle saßen, würde er sie stellen und verhaften. Das war das einzig richtige und das wusste er auch. Oder zumindest glaubte er es zu wissen. Sicher war er sich schon lange nicht mehr.
Warum nur musste ihm so etwas passieren? Er konnte es einfach nicht verstehen. Noch bis vor kurzem war alles in Ordnung gewesen. Er hatte eine Verlobte gehabt, die er über alles liebte und einen Job, der ihm Spaß machte. Nie hatte ihn sein Job in einen Gewissenskonflikt gebracht. Er hatte immer das getan, was von ihm erwartet wurde und das war bisher auch für ihn immer das richtige gewesen. Und nun war innerhalb kürzester Zeit sein Leben auf den Kopf und seine Prinzipien in Frage gestellt wurden. Er wusste einfach nicht mehr, was richtig und was falsch war.

Hitomi hatte ihre Entscheidung getroffen. Es war an der Zeit ihren Schwestern Lebewohl zu sagen. Doch obwohl sie geglaubt hatte, das sie sich entschlossen und ohne Tränen von ihren Schwestern verabschieden könnte, zitterte ihre Stimme deutlich. "Nami, Love. Ich werde nicht mit euch nach Deutschland fliegen. Ich werde hier bleiben und mich der Polizei stellen. Also nehmt bitte das Bild und geht. Und ich bitte euch, versucht gar nicht erst mich aufzuhalten, mein Entschluss steht fest." Nami und Love waren wie versteinert. Damit hatten sie beim besten Willen nicht gerechnet. Schließlich war es Nami, die ihre Stimme zuerst wiederfand. "Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass wir dich hier lassen. Hast du wirklich gedacht, dass wir das einfach so zulassen? So naiv kannst du doch gar nicht sein." Vielleicht klang das etwas barscher als beabsichtigt, doch Nami wollte ihr immerhin klar machen wie absurd ihre Entscheidung war. "Was willst du denn damit bezwecken? Ich verstehe dich einfach nicht mehr." Jetzt klang ihre Stimme nicht mehr barsch, sondern viel eher verzweifelt. Auch Love hatte sich nun endlich von dem Schock erholt. Doch noch bevor sie sprechen konnte, sagte Hitomi mit belegter Stimme: "Es tut mir Leid." Und noch während sie dies sagte, griff sie schon nach dem Bild.


Hitomi wusste, dass der Alarm losgehen würde, sobald sie das Bild berührte. Ihren Schwestern würde nichts anderes übrig bleiben als so schnell wie möglich zu verschwinden. Doch was sie nicht vorausgesehen hatte war, dass sich alle Türen verschließen würden, nachdem sie das Bild genommen und es Love zugeworfen hatte. Sie selbst hatte sich entschlossen dieses Schicksal zu wählen, doch sie hatte ganz sicher nicht beabsichtigt ihre Schwestern dort mit hinein zu ziehen. Warum musste denn auch alles schiefgehen. War es nicht genug, dass sie dies alles durchmachen musste? War es denn wirklich nötig, dass auch die Leben ihrer beiden Schwestern zerstört würden. Nami hatte immerhin eine Familie und Love standen noch alle Chancen offen. Nein, so hatte sie das ganz sicher nicht geplant.
"So ein Mist. Wie kommen wir hier nur wieder raus?" ,fragte Nami verzweifelt. Und obwohl sie überhaupt keine Antwort erwartet hatte, war es genau das, was sie bekam. "Gar nicht. Dieses mal habt ihr verloren." Noch bevor die Person den Raum betrat, wussten die drei Schwestern, wem die Stimme gehörte. Toshi...

Toshi hatte nichts von dem Gespräch der Schwestern mitbekommen, doch als er den Raum betrat, überzeugt alles was jetzt passieren würde überstehen zu können, bemerkte er, dass irgend etwas nicht stimmte. Nicht die Tatsache, das es keinen Ausweg gab, schien die drei am meisten zu beschäftigen. Sie schienen ihn gar nicht richtig wahrzunehmen. Oder nahmen sie ihn etwa noch immer nicht ernst? Glaubten sie etwa, das er sie einfach entkommen lassen würde?
Zwar war ihm bewusst geworden, dass er hierbei innerlich nicht unberührt bleiben konnte, doch zeigen würde er es nicht. Er würde ihnen nicht zeigen wie sehr das alles ihn getroffen hatte. Denn sein Beruf war es Verbrecher zu fangen und dabei durfte er sich keine Gefühle leisten.
Er ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen bis seine Augen Hitomis trafen. Und für einen Augenblick gestattete er es seinen Gedanken abzuschweifen, davon zu träumen was hätte sein können. Doch es half nichts. Er musste sich der Realität stellen. Musste tun was getan werden musste. Er hatte sich im Griff und wusste, dass er die Sache durchziehen konnte. Doch noch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Hitomi das Wort.
"Toshi, ich weiß, dass du uns nicht verzeihen kannst, dass du mir nicht verzeihen kannst, für das was ich getan habe, aber ich bitte dich, lass meine Schwestern gehen. Ich werde hier bleiben und die volle Verantwortung für all unsere Taten übernehmen. Aber bitte, zerstöre nicht das Leben meiner beiden Schwestern....." Toshi konnte den Schmerz in ihren Augen sehen, doch es berührte ihn weniger als er gedacht hatte. Zwar bewunderte er Hitomi, die sich für ihre Schwestern opfern wollte. Hitomi würde wohl alles tun, damit ihre Schwestern nicht leiden mussten. Doch er konnte nicht verhindern, dass der Neid sein Herz zerfraß. Ihn zu verletzen hatte ihr nichts ausgemacht. Und wie sehr sie ihn verletzt hatte.
So fiel es ihm leicht das Bedürfnis zu unterdrücken sie zu umarmen und ihr alles zu versprechen, wenn sie nur wieder fröhlich wäre und er streifte sie nur mit einem kalten Blick, bevor er mit tonloser Stimme zu sprechen begann.
"So lange Zeit habe ich versucht euch zu stellen und jetzt wo es mir gelungen ist soll ich euch einfach so laufen lassen? Ich weiss, du musst mich für ziemlich dumm halten, weil ich all die Zeit nichts bemerkt habe, aber ein Idiot bin ich nicht. Warum wohl sollte ich mich mit einer Katze zufrieden geben, wenn ich sie alle gefangen habe?"
In Hitomis Augen flackerte es gefährlich. Die ganzen letzten Tage hatte sie damit verbracht sich aufrecht zu halten und niemanden merken zu lassen wie sehr sie innerlich zerbrochen war. Am liebsten hätte sie sich in eine Ecke gelegt und wäre nicht mehr aufgestanden. Doch der Gedanke an die Sicherheit ihrer Schwestern und die Erfüllung ihrer Mission, hatten sie aufrecht gehalten.
Ein Leben ohne Toshi jedoch, das hatte sie nicht gewollt. Wie sehr sie ihn liebte, war ihr klar geworden, als sie ihn für immer verlassen sollte. Ein neues Leben schien ihr undenkbar. Sie war bereit gewesen ein Leben im Gefängnis zu akzeptieren. Nicht etwa, weil sie bereute all diese Leute bestohlen zu haben, sondern weil sie ihn belogen hatte. So hatte sie gehofft noch einmal mit ihm reden zu können. Denn sie hatte geglaubt, dass sie ihn zutiefst verletzt hatte.
Doch sein hämisches Grinsen und sein gesamtes Verhalten zeigten ihr wie sehr sie sich anscheinend getäuscht hatte. Sie war auf alles gefasst gewesen, aber niemals hätte sie sich vorstellen können, dass er sich so kalt verhalten würde.
Vielleicht kannte sie ihn einfach nicht so gut, wie sie gedacht hatte. Aber jetzt ging es nicht um sie. Um ihren Schwestern zu helfen, war sie bereit alles zu tun. Alles.

Nami und Love hatten bis zu diesem Augenblick stillschweigend nebeneinander gestanden. Sie wussten , dass dies wohl kaum das war, was Hitomi bezweckt hatte, doch jetzt schien es fast so, als hätte Toshi sie alle drei erwischt. Der einzige Ausweg hatte sich hinter Toshi geschlossen und so war den beiden nichts anderes übriggeblieben als mitanzuhören, wie ihre Schwester sich für sie opfern wollte und wie schnell sich der Ausdruck des Schmerzes in ihren Augen in Entschlossenheit verwandelte als sie seine Antwort vernahm. Was ihnen in der ganzen Zeit seit der Enttarnung nicht gelungen war, hatte Toshi durch einen Satz erreicht. Die beiden waren froh das wieder Leben in ihre Schwester gekehrt war, doch ihnen war nicht klar, was sie vorhatte.
Schnell wurde ihnen allerdings bewusst, dass Hitomi kämpfen wollte. Sie wollte sich endgültig gegen Toshi stellen. Die letzte Chance nutzen ihm zu entkommen und damit alles was zwischen den beiden gewesen war für immer zu zerstören. Aber das konnten Nami und Love unmöglich zulassen. Denn spätestens jetzt, als Hitomi um Toshi nicht verlassen zu müssen und eventuell die Chance zu bekommen ihm eine Erklärung zu geben, sich sogar der Polizei gestellt hätte, hatten auch sie begriffen, wie töricht es von ihnen gewesen war zu glauben auch sie könnte an einem anderen Ort neu anfangen.
Und als Hitomi dann eine Katzenkarte in die Hand nahm, war Love die erste die reagierte. "Hitomi, lass das sein. Du weißt genau, das du das nicht tun kannst und vor allen Dingen auch nicht willst. Für uns brauchst du es nicht zu tun. Wir machen dir keine Vorwürfe. Du hattest recht. Wir konnten nicht unverrichteter Dinge verschwinden. Wir mussten es zu Ende bringen. Nicht nur für Vater, sondern auch um unserer selbst Willen. Und obwohl deine Entscheidung dich zu stellen für uns nicht nachzuempfinden war, wissen wir was dich bewegt. Wenn wir dir wirklich gute Schwestern gewesen wären, dann hätten wir dich schon vor langer Zeit von der Bürde entbunden deinen Verlobten anlügen zu müssen. Wir hätten nicht so egoistisch sein sollen und hätten allein weiter machen sollen. Dafür ist es zu spät, aber jetzt sage ich dir, tu es dir nicht an, du würdest es dir nicht verzeihen und wir würden uns nie verzeihen dich nicht davon abgehalten zu haben."
"Love hat recht", fügte Nami resignierend hinzu, "und wenn es sein muss, dann gehen wir eben alle drei ins Gefängnis."
Als Hitomi sich für einen Angriff bereit gemacht hatte, hatte Toshi für einen Augenblick fast die Fassung verloren. Zwar hatte auch er ihre Reaktion auf seine Worte bemerkt, doch damit hatte er nicht gerechnet. Sie hatte ihn wirklich angreifen wollen. Nur Loves eingreifen hatte sie wohl davon abgehalten. Jetzt plötzlich erinnerte er sich jedoch, weshalb er alleine hierher gekommen war. Er hatte vorgehabt Hitomi zu fragen warum sie das alles getan hatten und ob sie ihn wirklich nur als Informanten benutzt hatten, ob Hitomi nie wirkliche Gefühle für ihn gehabt hatte. Das hatte er völlig vergessen, nachdem er den Raum betreten und die Eifersucht von ihm Besitz ergriffen hatte. Doch genau das würde er jetzt tun. Auch wenn die drei es wahrscheinlich als Schwäche werten würden und ihm zumindest die Antwort auf die letzte Frage schon ziemlich klar war.
Doch noch bevor er die Möglichkeit hatte diese für ihn so wichtigen Fragen zu stellen, öffnete sich die Tür. In dem Glauben das seine Männer den Raum betreten wollten, drehte er sich um um sie wieder wegzuschicken. Doch die Personen, die den Raum betraten, waren keineswegs seine Männer.


Der Großteil der Polizisten, die zu Toshis Einheit gehörten, befanden sich nämlich gar nicht mehr unter den Lebenden. Und auch die wenigen Beamten, die den Angriff der Männer, die jetzt den Raum betraten, überlebt hatten, waren keineswegs mehr dazu in der Lage irgendetwas oder irgendjemanden zu bewachen.

Nami erkannte die Männer sofort. Zwar waren es nicht dieselben Männer, die sie vor einiger Zeit angegriffen hatten, doch trugen sie die gleiche Kleidung.
Einer der schwarzgekleideten Männer ergriff das Wort: "Guten Abend die Herrschaften. Wir wollen nicht lange stören, aber wir müssen den drei Damen leider eine traurige Nachricht übermitteln. Ihr geschätzter Freund Herr Nagayshi ist vor kurzem verstorben...."
Während Toshi nicht wirklich verstand was dies zu bedeuten hatte, erstarrten die drei Mädchen.

Zwar versuchte Love sich einzureden, dass dies alles nur eine Lüge war, doch tief in ihrem Herzen spürte sie, dass es der Wahrheit entsprach. Nie zuvor hatte sie besser verstanden , wie gefährlich es wirklich war, was die drei Schwestern die ganzen Jahre über getan hatten, als in diesem Augenblick. Gerade sie hatte ihre Aktionen immer als Spass angesehen, auch wenn ihre Schwestern versucht hatten sie über die Gefahr aufzuklären.

"Aber er war es nicht, der sie verraten hat. Keine Sorge, er war treu bis in den Tod. Nachdem wir jedoch sein Zimmer durchsucht hatten, fanden wir die Informationen, die wir brauchten. Wir fanden also nicht nur heraus, wo sie sich aufhalten, sondern brachten auch in Erfahrung, dass sie die drei Töchter von Heinz und damit Katzenauge sind."

In Toshis Kopf drehte sich alles. Die drei waren also die Töchter von Heinz. Er hatte seinen Grund gefunden. Schon vor langer Zeit war ihm einmal ein ähnlicher Gedanke gekommen. Damals war ihm aufgefallen, dass die Katzen immer nur Gegenstände aus der Sammlung von Heinz gestohlen hatten, doch am Ende musste er aufgeben, da alles gegen seine Theorie gesprochen hatte. Wie es schien war er aber wieder nur von den drei Schwestern hinters Licht geführt wurden.
Zwar kannte er jetzt das Motiv der drei Diebinnen, doch im Moment war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, nähere Erklärungen zu verlangen. Er musste erst einmal alles dafür tun den nächsten Tag noch zu erblicken.

Der Anführer der Männer grinste schräg: "Vielleicht interessiert es sie ja zu hören, dass er noch lebt? Lange wird dies allerdings nicht mehr der Fall sein. Er ist uns lange genug auf der Nase herumgetanzt und wird ihnen sehr bald folgen. Ich habe nichts gegen sie persönlich, aber ich fürchte, dass sie Informationen besitzen, die uns schaden könnten. Wir können niemanden am Leben lassen, der nur irgendetwas mit Heinz zu tun hat."

Langsam hob er nun die Hand in der er die Waffe hielt und zielte auf Nami. Hitomi wollte sie beschützen, doch drei andere Männer zielten auf sie, Toshi und Love, als Hitomi sich bewegen wollte. Wie es schien war es aussichtslos.

Nami war verzweifelt. Ihr wurde bewusst, dass ihr Kind niemals das Licht der Welt erblicken würde. Natürlich fürchtete sie auch um die Leben der anderen sowie um ihr eigenes, doch wäre sie fast zusammengebrochen, weil sie wusste, dass ihr Mann sein Kind nie zu Gesicht bekommen würde. Ihr Herz brach entzwei. So hart und grausam das Leben den Menschen erschien, es gab doch für jeden immer einen Hoffnungsschimmer, etwas für das es sich zu leben lohnte.........ihr Baby allerdings sollte nie die Chance bekommen zu leben.

Gerade als Nami schützend die Arme über ihrem Bauch verschränkte und der Mann, der im Begriff war ihr Leben sowie das ungeborene Leben, das in ihr heranwuchs, auszulöschen, den Schuss abfeuern wollte, wurde die Tür aufgerissen und man konnte mehrere Schüsse vernehmen. Die Hälfte der Männer war Tod, bevor überhaupt jemand begriff was dort vor sich ging. Ein einzelner Mann mit einer Waffe hatte Sekunden zuvor den Raum betreten.

Nach einem einzelnen, gut gezielten Schuss des Mannes, der bis vor wenigen Augenblicken noch auf Nami gezielt hatte, sank jedoch Heinz, der Vater der Mädchen, den sie solange gesucht hatten, schwer verletzt zu Boden. Bevor er jedoch sein Leben aushauchte, schaffte er es noch mit letzter Kraft etwas zu sagen.
"Ich liebe euch und bin stolz auf euch. Ihr seid auch ohne mich zu wunderbaren Menschen geworden."
Hitomi spürte wie Love an ihrer Seite in Tränen ausbrach. Auch Nami war aschfahl.

In dem Augenblick, in dem sie ihren Vater gefunden hatten, war er ihnen wieder genommen worden. Er hatte sich für sie geopfert und die Erklärungen, warum er sie damals verlassen hatte, mit in sein Grab genommen.
Hitomi wusste aber auch, dass sie noch immer in Gefahr schwebten. Zwar war es ihrem Vater gelungen den Grossteil der Männer zu überwältigen, doch vier Männer waren noch immer am Leben und diese zielten mit geladenen Waffen auf sie, ihre Schwestern und ihren Verlobten. Bei diesem Gedanken musste sie ohne es zu wollen lächeln. Dieses Lächeln jedoch war bitter. Sie konnte wohl kaum behaupten, dass sie noch verlobt waren. Doch trotz allem was geschehen war, hoffte Hitomi, dass Toshi eines Tages verstehen würde, warum sie so gehandelt hatte und, dass sie nie aufgehört hatte ihn zu lieben.

Auch Toshi hatte bemerkt, dass Nami und Love zusammengebrochen waren. Wahrscheinlich hätten sie ihn wohl gar nicht wahrgenommen, selbst wenn es ihm möglich gewesen wäre, zu ihnen zu gehen um sie anzusprechen. Aber er glaubte sie verstehen zu können. All die Jahre hatten sie nach ihrem Vater gesucht und nun hatte er sich selbst geopfert um ihre Leben zu retten. Er wusste wirklich nicht mehr, was richtig und was falsch war. Denn er war Polizist und doch konnte er den drei Frauen, die sowohl privat wie auch im Beruf in den letzten Jahren sein Leben stark beeinflusst hatten, nachempfinden. Was hätte er wohl an ihrer Stelle getan? Er wusste es nicht zu sagen. Denn wenn er behaupten würde, dass er niemals diesen Weg eingeschlagen hätte, dann hätte er lügen müssen. Immer hatte er Menschen verachtet, die ohne darüber nachzudenken behaupteten, dass sie niemals etwas "falsches" tun würden.
Wenn er jetzt über alles nachdachte, dann glaubte er doch, wie sehr ihr Verrat ihn auch verletzt hatte, irgendwann verzeihen zu können. Alles zu vergessen würde ihm nie gelingen , das war ihm klar, doch wenn sie nur irgendwie aus der Lage, in der sie sich gerade befanden, heil entwischen konnten, dann musste er in Ruhe mit den drei Schwestern reden. Leider sah es im Moment jedoch nicht so aus, als dass sie diese Chance je bekommen würden.

Plötzlich bemerkte Toshi jedoch wie sich Hitomis Rücken straffte und er bewunderte sie für ihren starken Willen. Er wusste, dass auch sie trauern musste, doch nichtsdestotrotz wusste sie in welcher Lage sie sich befanden. Und trotz der Entfernung zwischen ihnen beiden konnte er doch das Funkeln ihrer Augen erkennen, als sich ihre Blicke ein letztes mal trafen und sie ihm ein Lächeln schenkte, dass seine Knie weich werden ließ, wie es so oft der Fall gewesen war, als sie noch zur Schule gegangen waren.
Nie würde er sich verzeihen, dass er nicht in der Lage gewesen war diesen Blick zu deuten.

Noch bevor einer der vier Männer auch nur ihre Bewegung wahrgenommen hatte, lagen schon drei von ihnen tot oder zumindest bewusstlos am Boden. Der Anführer jedoch schoss auf Hitomi, noch bevor sie nahe genug bei ihm war, um auch ihn außer Gefecht zu setzen. Obwohl sie jedoch getroffen worden war, schaffte sie es mit letzter Kraft zu ihm zu gelangen und ihm das Messer in die Brust zu stoßen, welches sie für den Fall eingesteckt hatte, dass ihr Plan misslang. So fiel der letzte der Männer.
Doch nur wenige Sekunden später sank auch Hitomi zu Boden.
Ihr ganzer Körper schmerzte, doch sie wusste, dass sie das richtige getan hatte. Die Schreie, die ihre Schwestern ausstießen, hörte sie nur noch wie aus weiter Ferne. Den Mann jedoch, der plötzlich an ihrer Seite kniete, erkannte sie deutlich. Sie wusste, dass sie nicht viel länger wach bleiben konnte, auch wenn er sie genau darum bat, doch sie musste ihm noch etwas sagen. "Toshi, ich habe dich immer geliebt und werde es auch immer tun."
An seinen Augen erkannte sie, dass er längst wusste, dass er nichts mehr tun konnte, auch wenn er sich weigerte dies zu glauben. Doch die Tatsache, dass auch aus seinem Blick Liebe sprach war es, die sie befreit einschliefen ließ in dem Wissen nie wieder aufzuwachen. Als ihr Körper in Toshis Armen erschlaffte, hörte sie ihn noch leise murmeln: "Ich liebe dich auch."

"Papa, ist diese Geschichte wirklich war? Waren Mama und Tante Love wirklich Diebinnen?", fragte ein sehr erstauntes 7-jähriges Mädchen ihren Vater.

"Ja, mein Schatz. Ich denke du bist nun alt genug für diese Geschichte, auch wenn du vielleicht noch nicht alles verstehst. Du weißt, dass Diebstahl ein Verbrechen ist, aber was du niemals vergessen darfst, ist der Mut der drei Schwestern. Sie haben alles getan um ihren Vater zu finden und sie hätten für die, die sie liebten alles gegeben. Diese Liebe ist es, die die Menschen ausmacht. Hitomi hat sich geopfert um die Leben aller anderen zu retten und wir werden sie niemals vergessen...."


"Liebling, Hitomi! Essen ist fertig!"

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